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Die MoneyMoney App

Als vor gut einer Dekade das Online-Banking aufkam, habe ich lange gebraucht, um mich damit anzufreunden. Das Internet schien Gaunern den idealen Nährboden zu bieten und darauf wollte ich meine finanziellen Transaktionen nicht pflanzen. Erst nach und nach haben mich die Erfahrungsberichte von Kollegen überzeugt und wie so oft hat dann doch die Bequemlichkeit gesiegt. Die Beziehung zu meinem persönlichem Ansprechpartner bei der Bank kappte ich damit von heute auf morgen, ohne böse Absicht, wir begegneten uns so einfach nicht mehr.

Die Benutzeroberfläche des Online-Bankings wurde ab da der Mittler sämtlicher Transaktionen, einfach weil es schnell ging und irgendwie hoffentlich ja dann doch auch sicher wahr. Dass bei dessen Umsetzung mehr Techniker als Designer am Werk waren, war ziemlich offensichtlich. Schön war es nicht, auch nicht zwingend intuitiv aber es funktionierte eben irgendwie und wir beide haben unseren Frieden gemacht.

Vor ein paar Monaten sollte sich an dieser Zweckgemeinschaft etwas ändern. Raureif Berlin stellte eine App für Mac vor, die MoneyMoney hieß. Und da zeigte sich recht schnell, wie eine Online-Banking-Anwendung aussehen kann wenn Interface Designer an der Entwicklung mitgewirkt haben. Die Benutzeroberfläche ist unaufdringlich und funktional, denn die App ist gespickt mit feinen grafischen Details.

Beispiel Typografie. Als Schrift kommt die Novel von Christoph Dunst zum Einsatz und damit kein Browser-Standard- oder Techie-Monospace Font sondern eine klassische Satzschrift mit hervorragender Lesbarkeit.

Oder die Farbgebung. Im Normalfall gibt es mehr negative als positive Aktivitäten auf einem Konto. Diese sind meist mit einem dicken Minus (logisch) und in schrillem Warnfarben-Rot gekennzeichnet. Folglich »schreit« das eigene Girokonto den Nutzer meist an, als ob die Tatsache des auffälligen Solls nicht unangenehm genug wäre. Die MoneyMoney App macht das dezenter mit dunklem Rot, ungesättigtes Grün und Schwarz.

Um einen schnellen Überblick über alle Kontoaktivitäten zu haben, gibt es zu den einfachen Listen Balken- und Tortendiagramme als Auswahlmöglichkeit. Damit werden Fragen »Wieviel Geld gebe ich im Quartal aus?« und »Wie viel habe ich im letzten Jahr eingenommen?« schnell beantwortet. Eine komfortable Suche erleichtern die Umsatzsteuervoranmeldung und dank Growl-Unterstützung erfährt man von neuen Umsätzen in Real Time (wenn man das will).

Sicherheit ist bei einer Banking-App oberstes Gebot. MoneyMoney verwendet das HBCI/FinTS-Protokoll, eine von der Deutschen Kreditwirtschaft entwickelte und von den Banken für das Homebanking zur Verfügung gestellte Schnittstelle. Die Datenübertragung erfolgt – ähnlich wie im Web-Browser – über eine HTTPS-Verbindung, mit dem Unterschied, dass MoneyMoney das digitale Zertifikat des Servers nicht nur auf formale Korrektheit überprüft, sondern zusätzlich noch gegen eine Positivliste abgleicht.

Seit ich die App installiert habe (und wir haben uns sehr schnell angefreundet), hatte ich gehofft, dass irgendwann auch Überweisungen direkt mit der App möglich sein werden. Denn dann könnte man sich das Online-Banking der Bank komplett schenken. Offenbar war ich nicht die Einzige, die sich das gewünscht hat, denn seit Anfang Oktober ist die Überweisungsmöglichkeit integriert. Kein Wunder also, dass die App die meistgekauft Finanz-App im Mac-App-Store ist.

Die App kostet normalerweise 29,99 EUR, im Oktober gibt es ein Special und die App für nur 9,99 EUR.

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Mehr über MoneyMoney
http://www.moneymoney-app.com

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