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Fragen an Illustratoren: Silke Werzinger

Wie war dein Einstieg in die Branche und was war dein erster Job?

Ich habe während meines Designstudiums Ende 2005 ein Praktikum in einer Illustratorengemeinschaft in Berlin gemacht und in dieser Zeit eine Website und ein Portfolio erarbeitet, das ich im Anschluss an ein paar Magazine geschickt habe. Anfang 2006 kam der erste Job, das war für das Tush Magazine.

Arbeitest du hauptsächlich als Illustrator oder hast du noch andere Schwerpunkte und falls ja, welche?

Ich habe zwar Kommunikationsdesign studiert, arbeite aber fast ausschließlich als Illustrator.

Auf welchen Themenbereich hast du dich spezialisiert? Wie würdest du deinen Stil beschreiben? Mit welchen Techniken arbeitest du?

Einen bestimmten Themenbereich habe ich nicht, das fände ich auch langweilig. Am liebsten und häufigsten zeichne ich aber Personen, als Portrait oder fiktiv. Mein Stil zeichnet sich durch eine gewisse Skizzenhaftigkeit aus, was auch dadurch entsteht, dass ich hautsächlich mit Kugelschreibern arbeite. Ich mag kleine Details, harmonische Farben, Strukturen, Zweideutigkeiten in Wort und Bild…das zeichnet wahrscheinlich auch meinen Stil aus. 

Digital oder Analog?

Ich arbeite möglichst viel analog, das heißt ich zeichne alle Elemente, scanne sie ein und bearbeite sie im Anschluss am Computer weiter.

Gibt es ein Objekt, ein Thema, das für dich besonders schwer zu zeichnen ist?

Es gibt Dinge, die man regelmäßig zeichnet und andere, die man vielleicht zum ersten Mal zu Papier bringen muss. 
Die muss man sich dann erst mal genauer ansehen. Dann klappt das aber meistens auch.

Wie ist dein Arbeitsprozess für eine Illustration?

Für gewöhnlich setze ich mich mit Zettel und Stift hin, lese mir den Text durch, sofern es einen gibt, und schreibe erste Gedanken auf. Irgendwann kommt dann meistens der Punkt, an dem ich mir denke: Ja! Da setze ich dann weiter an. Sollte ich mal gar nicht voran kommen, spreche ich mit jemandem über das Thema oder mache erst einmal etwas anderes, oft kommt die Idee dann von alleine.  Vieles entsteht bei mir, während ich zeichne.

Was passiert, wenn einem Kunden deine Illustration überhaupt nicht gefällt?

Das ist natürlich nicht so schön, passiert aber durchaus mal. Dann muss ich noch mal ran…

Welche Tipps kannst du jemandem geben, der Illustrator werden möchte?

Finde Deine eigene Bildsprache. Sei zielstrebig. Hab` Freude an der Sache und verliere sie nicht. 

Wie gewinnt man als Illustrator Kunden?

Ich habe das Glück, dass sich das bei mir Stück für Stück entwickelt hat und ich selbst nie viel Akquise machen musste. Wichtig ist in jedem Fall eine funktionale Website, die regelmäßig aktualisiert wird. Viele ausländische Kunden habe ich durch meine Agentur gewonnen, die mich in verschiedenen Ländern repräsentiert.

Wie siehst du den Stand der Illustration in Deutschland?

Relativ gut. Kann immer noch besser werden.

Wo ist für dich der Unterschied zwischen Kunst und Illustration?

Kunst hat für mich eher Selbstzweck, während Illustration für gewöhnlich auf einem Auftrag zu einem bestimmten Thema basiert und es visuell unterstützt. Die Übergänge zwischen Kunst und Illustration sind mittlerweile aber fließend, da viele Illustratoren auch private Projekte vorantreiben.

Silke Werzinger
http://www.silkewerzinger.de

Interviewserie mit Fragen von Nadine Roßa und Patrick Marc Sommer

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