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Ein Buch mit originellem Inhalt zu produzieren und es dennoch zu vermeiden von Kommunikationsdesignern zu Autoren zu mutieren – vermutlich stellten wir uns die schwierigste Aufgabe im Rahmen unseres Buchprojektes selbst. Schlussendlich fanden wir unsere Erfüllung in diesem typografischen Experiment zur Visualisierung von Melodien anhand von Liedtexten.
Mit Melografie, bestehend aus Melodie und Typografie, unternahmen wir den Versuch, Musik sichtbar zu machen und auf eine neue Art und Weise zu betrachten. Im Fall dieser Untersuchung, aus einem typografischen Blickwinkel. Dieser eröffnete uns einen neuen Zugang zur Alltäglichkeit Musik. So gelang es uns Strukturen und Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen.
Unser Vorgehen bestand nun darin einen Ton bzw. Klang in seine Bestandteile zu unterteilen: Tonhöhe, Lautstärke, Tondauer und Klangfarbe. Besonders spannend war hierbei, wieviele unterschiedliche Darstellungsformen der Parameter sich mithilfe der Typografie erarbeiten ließen. Bei Visualisierungen, wie beispielsweise der Lautstärke durch Schriftgrößen oder der Tonhöhe durch 3D-Extrusionen, stand die absolute Exaktheit unserer Betrachtungen im Vordergrund.
Andererseits ließen wir uns bei den Experimenten zur Klangfarbe durch unsere subjektive Wahrnehmung steuern. Durch diese Arbeitsweise entstanden bodenständigere Versuche, wie die Darstellung der Tonhöhe durch Grundlinienversatz und im Kontrast dazu experimentelle Ideen, wie die Umwandlung einer Audio- zu einer Bild-Datei, aus der eine Hintergrundgrafik für die Visualisierung
der Klangfarbe entstand.
Um die Wirkungsweise der Experimente offenzulegen, griffen wir auf Lieder zurück, die sich in ihren Eigenschaften deutlich kontrastieren. Natürlich können unsere Versuche nur dann vom Betrachter nachvollzogen werden, wenn jenem die Melodien bekannt sind. Aus diesem Grund entschieden wir uns für zwei Klassiker der Musikgeschichte: Die Ode „An die Freude“ und „Thriller“ von Michael Jackson. Von Beginn an war uns bewusst, dass bestimmte Experimente besser funktionieren werden als Andere. Die Offenlegung dieser Ergebnisse stellte eines der Ziele unserer Arbeit dar.
Es obliegt nun dem Betrachter, zu entdecken, bei welchen Versuchen er das Lied schon im Kopf zu hören vermag.
David Jacob und Manuel Federl
2. Semester Kommunikationsdesign – Typografie
Betreuung durch Prof. Jürgen Huber
HTW Berlin
Veröffentlichung: Juli 2012