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In wie weit prägen Obsessionen den Einzelnen? Wir leben in einer Zeit, in der wir nach obsessiver Liebe verlangen, Künstler besessen sein müssen, um schnellst möglichst berühmt zu werden, Eltern den Drang haben, ihre Kinder zu Wunderkindern zu erziehen, Wissenschaftler manisch arbeiten und Athleten alles geben. Wir schwören darauf, dass sich das Leben ohne einen obsessiven Lebensstandard nur halb so gut anfühlt. Unsere Norm muss extrem sein und die Ergebnisse einmalig. Mit dieser Arbeit wird eine Grundlage allgemeingültiger Erkenntnisse aufgebaut, um ein Bewusstsein für den Umgang mit obsessiven Lebensformen zu schaffen. Im Rahmen der Untersuchung wurden ausgewählte Gespräche mit Menschen geführt, die obsessiv leben oder gelebt haben. Es wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen und in welchem Maß man einer gesunden Obsession nachgehen kann und wann Obsession eine krankhafte Form annimmt. Die neugewonnenen Rechercheergebnisse (theoretische Erkenntnisse und Interviews) werden in einer Installation – eine 1,60mx1,60m Holzbox – zusammengefasst. Es wurde eine Ausstellung geschaffen, die über verschiedene Kanäle der Wahrnehmung, Buch, Objekt, Video, das Publikum zum selbstständigen Erforschen und Hinterfragen der eigenen Haltung im Bezug auf Obsessionen anregt ohne eine finale Antwort oder Definition vorzugeben. Die Broschur besteht aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit allgemeinen Thesen zum Thema Obsession und wird durch Vodoografiken illustriert. Im zweiten Teil werden Menschen vorgestellt, die eine obsessive Lebensweise aufweisen oder aufgewiesen haben dargestellt.
Alica Jörg
http://www.alicajoerg.de