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Ich habe mich nie eingeengt gefühlt
Reinhard Schmidt und Tobias Keinath, Studenten der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim, setzten sich in ihrem Semesterprojekt “Planstadt Eisenhüttenstadt” mit der Architektur der ersten sozialistischen Planstadt der DDR auseinander.
In den frühen fünziger Jahren, als es im Wettlauf der Systeme darum ging, Überlegenheit auch baulich zum Ausdruck zu bringen, entstand eine hochdurchdachte Stadtanlage, die dem Vorzeigeprojekt der jungen DDR ein auch heute noch beeindruckendes menschliches Maß gab. Mit dem Niedergang der DDR war dieser Idealismus nicht aufrecht zu erhalten und so sieht sich die Stadt heute mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.
Die beiden Nachwuchsdesigner interessierte das Spannungsfeld zwischen Mensch und Architektur und die Frage wie es sich im Jahre 2012 in sozialistischen Gebäuden lebt.
Hierfür entwarfen sie ausgehend von der Sozialistischen Ästhetik, Ideologie, den Gebäudegrundrissen und Dachkonstruktionen der Stadt auf Basis der Super Grotesk, welche in der DDR als Standard Grotesk verwendet wurde, eine dreiteilige Schriftfamilie.
Zur Werkschau am 13./14. Juli 2012 gestalteten sie eine Ausstellung, die mittels Publikationsinhalten und Leihgaben der Stadt, ein Stück Eisenhüttenstadt nach Pforzheim brachte.
Der begonnene Dialog wird fortgeführt: Ausstellung und ein während der Ausstellung entstandener Dokumentationsband mit notierten Eindrücken von Pforzheimern, reisen demnächst zurück an den Ort ihrer Entstehung, nach Eisenhüttenstadt.
In der Folge ist geplant, die Publikation zu veröffentlichen, welche neben den Eisenhüttenstädtern selbst, ebenso Vertreter der Visual Anthropology, Stadtentwickler, Sozialpolitiker, Architektur und Designliebhaber anspricht. Dafür wird derzeit noch ein Verlag gesucht.
Co-Autor
Ben Kaden
Fotografische Assistenz
Marija Heinecke
Betreuung
Markus Artur Fuchs und Prof. Matthias Siegert