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Konzept
Eine simple, rechteckige Form mit abgeschrägten Ecken und eine subtile Wölbung nach außen bildete das Grundkonzept der Mevum. Dadurch schafft sie es mit ihrem konstruierten Charakter gleichzeitig eine freundliche und warme Anmutung zu verkörpern. Die Formensprache der Mevum schlägt damit einen Bogen zwischen Mensch und Technik, ohne dabei allzu verkopft zu wirken und greift Wesenzüge aus z.B. Architektur, Maschinenbau, Elektronik, Sport und Wissenschaft auf, die sich einerseits durch Sachlichkeit und andererseits durch die Orientierung am Menschen auszeichnen.
Besonderheiten
Obwohl die Mevum klare, konstruierte Formen aufweist, unterscheiden sich ähnlich aufgebaute Zeichen deutlich voneinander. Das keine l unterscheidet sich vom großen I durch seinen Abschluss. Auch das einstöckige a und zweistöckige g sind für eine bessere Lesbarkeit nicht unrelevant. Außerdem sollte z.B. die Buchstabenkombination rn in kleinen Schriftgrößen optisch nicht zu einem m »zusammenlaufen«. Für eine typische Serifenlose ungewöhnlich ist auch das Minuskel f, das mit seiner Unterlänge auch den Durchschuss der darauffolgenden Zeile belebt.
Besondere Aufmerksamkeit kam auch der Beziehung zwischen aufrechten und kursiven Schnitten zu. Im Gegensatz zu einer »normalen« Serifenlosen hat die Italic der Mevum eine Neigung von 18° (zeitgenössische Serifenlose weisen meist eine um die ca. 8° geneigte Achse auf). Dadurch entwickelt die Italic gegenüber der Regular bei gleichbleibendem Grauwert ein ganz eigenen Rhythmus und Charakter. Subtile Details, wie die kleinen abgeschnittenen Ecken bei den Strichenden oder bspw. die leichte Rundung am horizontalen Balken beim T oder die gekürzten »Serifen« bei B, D, R und P bleiben in kleinen Schriftgrößen dem Betrachter zu Beginn verborgen und treten erst in höheren Schriftgraden in Erscheinung.
Angelo Stitz
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