Antworten von Martina Grabovszky, Geschäftsführer Kreation bei Kochan & Partner

Wie sollte eine gute Bewerbung aussehen?

Grabovszky: Immer wieder landet in unserem Briefkasten der ganz große Auftritt: Tolle Verpackung, aufwändiges Innenleben, raffinierte Analogien: Glühbirnen oder Streichhölzer etwa als origineller Hinweis auf die leuchtenden, zündenden Ideen des Bewerbers. Ohne undankbar wirken zu wollen, möchten wir all den bastelnden Bewerbern sagen: »Ist nicht notwendig«.

Wir freuen uns über ein schlichtes Portfolio, das es uns ermöglicht, die Auffassungen, Neigungen und Erfahrungen eines Bewerbers einzuschätzen. Dazu ein tabellarischer Lebenslauf und ein paar persönliche Zeilen, in denen uns ein Bewerber verrät, was er von uns erwartet und warum er denkt, dass er gut zu uns passen könnte.

Was erwartet ihr von Bewerbern?

Grabovszky: Das schönste Sprungbrett für Berufseinsteiger besteht in unserer Wahrnehmung aus Neugier, Leidenschaft und Aufmerksamkeit. Dazu kommt der Mut und die Lust, sich in ein Team einzubringen. Und Durchhaltevermögen – wenn’s mal nicht so einfach läuft. Klar, braucht’s auch ordentliche Grundkenntnisse in den üblichen Grafikprogrammen. Aber Lücken hier lassen sich durch Neugier, Leidenschaft und Aufmerksamkeit schnell füllen.

Wie sollte ein gutes Portfolio aussehen?

Grabovszky: Wie oben bereits angedeutet: Aus dem Portfolio müssen wir die Möglichkeiten eines Bewerbers herauslesen. Da lenken ornamentale Hintergründe oder pfiffige Bildverfremdungen eher ab. Auch sind uns wenige, gut ausgewählte und kommentierte Arbeitsbeispiele lieber, als »alles, was der Bewerber schon mal gemacht hat.« Gut ist es, nicht nur die Ergebnisse abzubilden, sondern auch die Aufgabenstellung zu kennen. Sonst bleibt dem Betrachter als Maßstab nur das, was es in Agenturen eigentlich gar nicht geben sollte, nämlich »persönlicher Geschmack«.

Wie wichtig ist ein Studium als Voraussetzung für die Arbeit in Agenturen?

Grabovszky: Heute bringen Design-Bewerber üblicherweise ein Studium mit. Damit verfügen sie in der Regel über gute Voraussetzungen, um sich im Agenturalltag zurecht zu finden. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass wir auch sehr gute Erfahrungen mit »Quereinsteigern« gemacht haben, Menschen, die neben ihrem »eigentlichen« Beruf ihre Leidenschaft für Designfragen entdeckt und nicht mehr losgelassen haben. Oft wird dann ein längeres Praktikum zum Türöffner für eine völlig neue, in vielerlei Hinsicht wertvolle berufliche Entwicklung.

Ist für den Berufseinstieg eher eine große Agentur ratsam oder eine Kleine?

Grabovszky: Unabhängig von der Größe einer Agentur, sollte sich ein Bewerber über die Aufgabenfelder und Auffassungen einer Agentur informieren und mit seinen Neigungen abgleichen. In kleineren Agenturen gehört der »Blick über den eigenen Tellerrand« oft zum System. Mal einen Kurier bestellen oder mit den Leistungspartnern telefonieren, das übernimmt in kleinen Agenturen auch mal der Designer. Und gewinnt darüber Einblick in Gesamtzusammenhänge. Abgesehen von monothematisch aufgestellten kleineren Agenturen, ist das Aufgabenfeld hier oft breiter gefächert – von der Website bis zum Werbemittel, von der Logoentwicklung bis zum Messestand – der Designer gestaltet, was eben zu gestalten ist. Größere Agenturen haben meist »Spezialitäten-Teams« ausgebildet. Wer also schon weiß, dass seine Leidenschaft dem Corporate Design oder dem Motion Design gilt, findet hier Aufgaben, die seinen Neigungen entsprechen. Darüberhinaus sagt man, die Erwähnung einer namhaften Agentur im Lebenslauf, wäre gut für die Karriere.

5 Fragen an Kochan & Partner zum Thema Ausbildung und Bewerbung src=

5 Fragen an Kochan & Partner zum Thema Ausbildung und Bewerbung

Antworten von Martina Grabovszky, Geschäftsführer Kreation bei Kochan & Partner

Wie sollte eine gute Bewerbung aussehen?

Grabovszky: Immer wieder landet in unserem Briefkasten der ganz große Auftritt: Tolle Verpackung, aufwändiges Innenleben, raffinierte Analogien: Glühbirnen oder Streichhölzer etwa als origineller Hinweis auf die leuchtenden, zündenden Ideen des Bewerbers. Ohne undankbar wirken zu wollen, möchten wir all den bastelnden Bewerbern sagen: »Ist nicht notwendig«.

Wir freuen uns über ein schlichtes Portfolio, das es uns ermöglicht, die Auffassungen, Neigungen und Erfahrungen eines Bewerbers einzuschätzen. Dazu ein tabellarischer Lebenslauf und ein paar persönliche Zeilen, in denen uns ein Bewerber verrät, was er von uns erwartet und warum er denkt, dass er gut zu uns passen könnte.

Was erwartet ihr von Bewerbern?

Grabovszky: Das schönste Sprungbrett für Berufseinsteiger besteht in unserer Wahrnehmung aus Neugier, Leidenschaft und Aufmerksamkeit. Dazu kommt der Mut und die Lust, sich in ein Team einzubringen. Und Durchhaltevermögen – wenn’s mal nicht so einfach läuft. Klar, braucht’s auch ordentliche Grundkenntnisse in den üblichen Grafikprogrammen. Aber Lücken hier lassen sich durch Neugier, Leidenschaft und Aufmerksamkeit schnell füllen.

Wie sollte ein gutes Portfolio aussehen?

Grabovszky: Wie oben bereits angedeutet: Aus dem Portfolio müssen wir die Möglichkeiten eines Bewerbers herauslesen. Da lenken ornamentale Hintergründe oder pfiffige Bildverfremdungen eher ab. Auch sind uns wenige, gut ausgewählte und kommentierte Arbeitsbeispiele lieber, als »alles, was der Bewerber schon mal gemacht hat.« Gut ist es, nicht nur die Ergebnisse abzubilden, sondern auch die Aufgabenstellung zu kennen. Sonst bleibt dem Betrachter als Maßstab nur das, was es in Agenturen eigentlich gar nicht geben sollte, nämlich »persönlicher Geschmack«.

Wie wichtig ist ein Studium als Voraussetzung für die Arbeit in Agenturen?

Grabovszky: Heute bringen Design-Bewerber üblicherweise ein Studium mit. Damit verfügen sie in der Regel über gute Voraussetzungen, um sich im Agenturalltag zurecht zu finden. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass wir auch sehr gute Erfahrungen mit »Quereinsteigern« gemacht haben, Menschen, die neben ihrem »eigentlichen« Beruf ihre Leidenschaft für Designfragen entdeckt und nicht mehr losgelassen haben. Oft wird dann ein längeres Praktikum zum Türöffner für eine völlig neue, in vielerlei Hinsicht wertvolle berufliche Entwicklung.

Ist für den Berufseinstieg eher eine große Agentur ratsam oder eine Kleine?

Grabovszky: Unabhängig von der Größe einer Agentur, sollte sich ein Bewerber über die Aufgabenfelder und Auffassungen einer Agentur informieren und mit seinen Neigungen abgleichen. In kleineren Agenturen gehört der »Blick über den eigenen Tellerrand« oft zum System. Mal einen Kurier bestellen oder mit den Leistungspartnern telefonieren, das übernimmt in kleinen Agenturen auch mal der Designer. Und gewinnt darüber Einblick in Gesamtzusammenhänge. Abgesehen von monothematisch aufgestellten kleineren Agenturen, ist das Aufgabenfeld hier oft breiter gefächert – von der Website bis zum Werbemittel, von der Logoentwicklung bis zum Messestand – der Designer gestaltet, was eben zu gestalten ist. Größere Agenturen haben meist »Spezialitäten-Teams« ausgebildet. Wer also schon weiß, dass seine Leidenschaft dem Corporate Design oder dem Motion Design gilt, findet hier Aufgaben, die seinen Neigungen entsprechen. Darüberhinaus sagt man, die Erwähnung einer namhaften Agentur im Lebenslauf, wäre gut für die Karriere.

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