Jeder Mensch sollte ein Zuhause haben, wenigstens jedoch einen Schlafplatz für die Nacht. Nicht überall ist dies jedoch der Fall und die Unterstützung seitens des Staates und der Mitmenschen reicht vielerorts noch nicht aus.
Budapest, die Hauptstadt Ungarns mit knapp 1,9 Mio Einwohnern, voller Historie und angestaubtem Glanz wird ein immer beliebteres Reiseziel. Die 5.000 bis 10.000 Obdachlosen kann der Reisende bei einer Besichtigung der Stadt nicht übersehen. Die Obdachlosen leben ihr tägliches Leben in Fußgängertunneln, Parkanlagen und an anderen öffentlichen Plätzen. Sie sind meist sehr friedlich und nicht bedrohlich gegenüber Einheimischen und Touristen. In den begrenzten Sozialeinrichtungen finden sie eine warme Unterkunft und Essen. Trotzdem können sie, aus dem Tagesablauf der bürgerlichen Gesellschaft ausweichende Menschen, nur sehr schwer zurück in ein strukturiertes Leben. Oft fehlt ihnen die Eigeninitiative oder der Mut Orte der Hilfe aufzusuchen und Unterstützung anzunehmen. Es bedarf oft der Bereitschaft der Helfer auf die Bedürftigen zuzugehen und ihre Grundbedürfnisse zu sichern.
Das Projekt “Ház” (= Haus) entstand während eines Auslandssemesters an der Moholy-Nagy Universität für Kunst und Design in Budapest. Die zwei Studentinnen für Sozial- und Kommunikationsdesign Lina-Trixi Feller (UdK Berlin) und Miriam Schmalen (FH Aachen) haben sich mit der Konzeption und Gestaltung eines Hilfsprojektes für die Obdachlosen Budapests befasst. Auf der Basis von lokalen und Online-Recherchen sowie persönlicher Gespräche entwickelten sie ein umfangreiches Konzept, welches in eine geschlossene Corporate Identity eingebettet wurde. Die Studentinnen veranschaulichten in einer Low-Budget-Informationsbroschüre ansprechend und übersichtlich die wichtigsten Informationen, Fakten und Kontaktadressen um insbesondere die Besucher der Stadt zu informieren und zu aktivieren.
Zum ersten Mal wurde in Budapest ein solches Obdachlosen-Hilfsprojekt mit Hilfe eines ausgearbeiteten Designkonzepts verwirklicht, um die Problematik für Touristen aufzuzeigen und bei ihnen Verständnis zu wecken, Berührungsängste abzubauen und Handlungsbereitschaft nachhaltig zu fördern. Außerdem entsteht hiermit ein Hinweis auf ein soziales Problem (in der europäischen Gemeinschaft) in Ungarn welche Land und Staat zu mehr Transparenz und nachhaltigem Handeln bewegen soll.
Lovinwayne
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