... ich habe auch mal innenarchitektur fertig studiert. nu mach ich "grafik". das studium half mir schon auf dem weg dahin. zum glück fragt keiner danach, was man studiert hat, wenn man nicht unbedingt nach einer anstellung strebt.
Hallo zusammen
oft lese ich das Architekten mal eben umsatteln und erfolgreich als Grafiker unterwegs sind. Umgekehrt funktioniert das nicht so leicht.
Doch trotzdem reizt mich dieser Gedanke. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken ein Architektur-Studium zu beginnen.
Nur bin ich nicht sicher in wie weit sich die beiden ergänzen ...
Was meint ihr?
gruss
p
Also ich bin auch ausgelernter Grafiker und finde auch, daß unser Beruf viele Parallelen zu anderen Berufen aufweist. Die Kunst zu Arrangieren findet ebenso in der Photografie (gehörte bei uns auch zur Ausbildung), sowie in der Architektur, als auch beim Interior Design verwendung.
Ich z.b. hätte Lust mal etwas mit Interior Design zu machen. Statt nur in den Rechner zu schauen mal ein Restaurant, ein Hotel oder ein Haus einzurichten. Im Prinzip gestaltet man da ja auch nur eben nicht in Photoshop bzw in Indesign, sondern in Räumen. Und was es da alles für edle sachen gibt ist schon beeindruckend. Es gibt im Prinzip für alles spezialisierte Hersteller. Für Badkacheln, für Teppiche, für Lichtschalter, für Beleuchtung, für Küchen, für Wasserhähne usw usf... lese ab und zu begeistert Wallpaper oder Architektur und Wohnen.
In der Architektur ist es ähnlich. Von daher verstehe ich dich wie gesagt voll und ganz. Es ist auch immer besser zwei Berufe zu haben als nur einen. Nur ich würde meine Existenz nicht dadurch gefährden. Wenn du es schaffst das Studium zu finanzieren und trotzdem "einigermaßen" über die Runden zu kommen, why not.
Ich empfehle Uni-Cottbus! ;)
Kennst du den? > Treffen sich ein Architekt und ein Grafikdesigner am Fließband... ;)
Ne, mal ernsthaft... Meine Schwester ist fast fertig mit ihrem Architektur-Studium. Sie benutzt z.B. die gleiche Software wie ein Standard-Grafikdesigner (zzgl. spezieller Planungs-2D/3D-Software). Als Architekt bist du zwar grundsätzlich näher an der greifbaren Realität, da du es mit Häuslebauen zu tun hast, deine Karriere kann jedoch in verschiedenste Richtungen verlaufen (wie z.B. Film, Theater, 3D etc). Allerdings kannst auch ganz schnell in einem Baucontainer landen und dich mit der Baustellen-Szene auseinandersetzen dürfen ( unter Umständen auch sehr spannend ) ;)
Denke auf jeden Fall auch über andere verwandte Studiengänge nach wie z.B. Produktdesign... Architekten und Grafikdesigner gibts mittlerweile wie Sand am Meer.
>>oft lese ich das Architekten mal eben umsatteln und erfolgreich als Grafiker unterwegs sind
Dazu gibts ja auch in der neuen Page einen interessanten Artikel. Aber hast Du Dich mal gefragt warum die umsatteln? Und warum erfolgreich?
-Umsatteln weil mit Architektur nix mehr läuft: zu wenig bauen, zu viele Archis.
-Erfolgreich weil Cross-Media und eventl auch mit mehr Konzept arbeiten.
Wieviele von wieviel tausenden Architekten schaffens überhaupt?
Denn auch im Archi-Studium spezialisieren die ja sich später auf eine bestimmte Ecke. Die Quereinsteiger sind sicher diejenigen, die auch im Studium viel mit Grafik gemacht haben.
Prinzipiell finde ich Deine Richtung ja super - ist ja auch mein Ding. Aber wenn Du deine Arbeitsmarktchancen aufwerten möchtest, so ja Deine Intention, dann würde ich mir das genauer überlegen. Da ist jetzt die Frage: Machen 50% Arbeitsplatzchance und 50% Arbeitsplatzchance = 100% oder 25%? Ansonsten lerne lieber ActionScript, Datenbanken, Bewegtbild. Wenns um Leidenschaft geht dann mach es :)
Szenographie fällt mir noch ein.
Vielen Dank für die ersten Meinungen.
Tja, das es genauso viele Architekten wie Grafiker gibt, ist mir klar.
Aber Leute die in beidem qualifiziert sind? Nicht so viele, oder?
Und ich glaube meine Chancen würden auf dem Arbeitsmarkt eher besser als schlechter (hoffe ich zumindest).
Da das können aus dem einen das andere Unterstützt.
Was ich nur noch nicht Weiß, ist ob es auch sowas wie Fachrichtungen in der Architektur gibt, möchte ja kein Statiker werden, sondern weiterhin kreativ bleiben!!
Wie ich mich dann finanziere weiß ich noch nicht. vielleicht mache ich mich "einfach" als Grafiker selbstständig und arbeitet nebenbei ...
Szenographie ist nicht so mein Ding. Wird sogar an meiner jetzigen FH angeboten, aber das würde ich dort nicht studieren ...
Hat noch wer eine Meinung oder einen Tipp zu meinem Vorhaben?
Gruss
p
Bisher ist meine Erfahrung (ich studiere seit 2,5 Jahren - also noch relativ "frisch"), dass man ohne Leidenschaft nicht weit kommt. Ist halt verdammt viel Arbeitsaufwand und man muss oft die Zähne ganz schön zusammenbeißen. Eine Dozentin meinte mal ganz passend: "Architekt werden muss man wirklich wollen."
Der Beruf umfasst ein recht weites Feld. Als Architekt musst du quasi alles können: kreativ sein, konzepten, designen, dich + deine Idee verkaufen (präsentieren, reden, Grafik, Modelle), managen ...
Auch wenn du dir im studium früher oder später einen Schwerpunkt aussuchen kannst, wirst du um Statik (Logik + Mathe!) und andere kontruktive Fächer nicht drumrumkommen. An einer künstlerisch orientierten Uni wird das evtl. nicht so ausgeprägt/umfangreich sein, aber vorkommen wird's sicher.
Dass Architekten im Bereich Grafik ganz gut zurechtkommen, liegt wohl daran, dass Gestaltung wie bereits erwähnt auch ein (kleiner) Bestandteil des Berufsfeldes ist. Es werden Präsentationslayouts erstellt, Broschüren, etc. Der Architekt kommuniziert mit Modellen und Zeichnungen (Skizzen, Diagramme, Collagen, Pläne ... sogar Video). Mal vom Offensichtlichen abgesehen: Grafiker und Architekten designen.
Was genau reizt dich denn? Hast du schonmal Architekten über die Schulter geschaut oder vielleicht ein Praktikum gemacht?
Nur um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern, noch Architektur zu studieren, würde ich jetzt nicht unbedingt empfehlen. Ich denke, man sollte immer das lernen, was einen interessiert und was man gern machen möchte. Und: Architekten haben's arbeits-technisch in Deutschland schon seit Jahren nicht einfach.
Ich könnte jetzt sicher noch mehr schreiben, frag halt einfach. ;) Gern auch konkreter.
ich habe acht jahre architektur studiert, in den letzten zwei jahren mein eigenes planungsbüro gehabt, um dann alles meinem partner zu überlassen und grafiker zu werden, weil ich erkannte, das ich als kreativer hier mehr herausforderung finde als im architekturberuf (und ih hatte, da ich für die gesamte zeit meines studiums in architekturbüros gearbeitet hatte, genügend einblick). das war vor 13 jahren. mit sicherheit eine der besten entscheidungen, die ich je getroffen habe, und ich habe sie nie bereut.
zudem ist die berufliche situation bei den architekten heute doch ziemlich trist, die welt braucht eben weniger häuser als folder, logos oder websites (wie es mir auch ständig meine arcitektenfreunde bei jeder begegnung neu zu berichten wissen ...
schliesse mich deswegen der meinung anderer hier an, dass du als architekt ein noch schwierigeren arbeitsmarkt antreffen wirst und einwechsel nur dann zu empfehlen ist, wenn du das gefühl hast, die architektur sei deine berufung ...
Hmmm ... Also ich hatte vor meine Grafik-Design Studium auch vo Architektur zu studieren. War da auch komplett überzeugt von. Habe also ein Vorpraktikum gemacht. War auch sehr spannend, aber irgendwann habe ich gemerkt, das der einzige Kreative eigentlich der Chef ist und alle anderen eigentlich nur ausführen. Das fand ich dann weniger spannend. Als ich dann den Riesenstapel mit Initiativbewerbungen gefunden habe, war ich ziemlich geschockt. Zumal die nicht mal in den gelben Seiten standen und zu dieser Zeit noch keine Website hatten. Also Architekten gibt es echt genug denke ich.
Aber ich beispielsweise denke auch darüber nach ein zweites Studium zu beginnen. Allerdings dachte ich eher an Marketing an einer BA. Hat zufällig jemand da Erfahrung? Das würde mich interessieren. Schätze mit einem Grafik-Design Studium + Markingstudium sollte man doch gute Aussichten haben, also im Agenturleben, oder?
@frank
ich mache grade das nebenbei - certificate in marketing management -kann man bequem von zuhause übers internet und ist eine solide grundlage mit hochschulzertifikat:
http://www.oncampus.de/index.php?id=638
und darauf aufbauend kann man ein certificate in business administration erwerben. für manche stellen im marketing oder im management reicht das unter umständen. kommt immer auf die situation drauf an.
http://www.oncampus.de/index.php?id=639
@frank: ein Marketingstudium würde sicherlich jedem helfen seine Qualifikationen aufzupeppen ;) Die meisten Werbeagenturen haben aber schon ihre Spezis extra für diesen Bereich... Ich habe eher den Eindruck, daß eine Offenheit gegenüber langen Praktika, Löhnen auf Probezeitniveau und unbezahlten Überstunden (zumindest in den ersten Jahren) die Chancen auf eine Agentur-Karriere deutlich mehr steigern würde... ;) oder liege ich da völlig daneben?
@ Matthias
klingt ja irgendwie interessant. Ich habe allerdings meinen Abschluss bereits auf einer privaten Hochschule gemacht und kann mit diesem Abschluss leider auch keinen Master oder Ähnliches machen. Wie steht es denn um das Ansehen dieser Ausbildung? Und die Anwesenheit heißt dann Lübeck? Und das sind dann echt nur jeweils 10Std. für diese Grunddinger "Betriebswirtschaftslehre, Marketing I & II und Projektmanagement"?
Und dann macht man eben Marketing Management und anschliessend könnte man dann aufstocken? Auf was und wo? Hast Du da eine Ahnung? Der Abschluss ist ja "nur" ein Zertifikat.
Btw: was ist eigentlich aus Nervousroom geworden
@Vatroslav
es würde ja darum gehen eher Projektmanagement zu machen und nicht mehr unbedingt Kreativ sein. Ich meine es ist ja wohl Ideal wenn man eigentlich Projektleiter ist und Kreativ auch was drauf hat. Das war eigentlich Vater des Gedanken. Bzw. Selbständig sein, eventuell mal eigene Agentur, dann sollte man ja sowas schon draufhaben, wenn man weiterkommen will und nicht nur Malermeister Müller designen will, oder?!
@frank: naja, einem Projektmanager kann es auf keinen Fall schaden (womöglich sogar Voraussetzung)... Für eine erfolgreiche Selbstständigkeit auch nicht, obwohl nicht unbedingt ein Muss meiner Meinung nach...
@Vatroslav
Alles kann - nichts muß ;)
[quote]"es würde ja darum gehen eher Projektmanagement zu machen und nicht mehr unbedingt Kreativ sein. Ich meine es ist ja wohl Ideal wenn man eigentlich Projektleiter ist und Kreativ auch was drauf hat. Das war eigentlich Vater des Gedanken. Bzw. Selbständig sein, eventuell mal eigene Agentur, dann sollte man ja sowas schon draufhaben, wenn man weiterkommen will und nicht nur Malermeister Müller designen will, oder?!"[/quote]
genau das war der gedanke weshalb ich das zertifikat mache. um eventuell später ins management zu wechseln. muss nicht, aber vielleicht ergibt sich ja was. in großen konzernen verwischen sich eh die grenzen. und wenn du dann im entscheidenden moment bereits auf die hochschulzertifikate verweisen kannst, dann reicht das eventuell und du wirst einer neu anzulernenden person vorgezogen.
es schadet jedenfalls nicht diese sache zu kennen und es macht spass sie zu lernen. im prinzip gehören bwl und marketingkenntnisse schon fast zur allgemeinbildung.
da ich geborener lübecker bin habe ich natürlich die kurse an der fh lübeck genommen. k.a. obs noch ähnliche angebote gibt.
jedenfalls, wenn du noch jung bist und noch ein richtiges masterstudium machen möchtest dann tu das. das ist etwas das bereue ich z.b., dass ich nie so richtig studieren war. mit mensa,bafög,hörsälen, studentenparties und dem ganzen drumherum. für einen über 30 jährigen designer mit mehrjähriger praxiserfahrung allerdings machen diese zertifikate aber wohl mehr sinn. man kann einfach nicht alles studieren mit dem man zu tun bekommt in großen unternehmen.
nervousroom wurde ende 2004 von encore magazine abgelöst. http://www.encore-mag.com
@Matthias
aha. Ich bin 30 3/4 :) Deshalb jetzt oder nie mehr ... aber 600 Tacken für einen Kurs sind auch gutes Geld als Frisch Selbständiger. Vor allem wenn man 4 davon braucht, oder habe ich das nun falsch verstanden?
Und die FH Lübeck ist eine staatliche FH, ja? Also nicht eine FH = Freie Hochschule? Eine FH = Fachhochschule, ja?
:D
ja staatliche FH (fachhochschule) University of Applied sciences.
ja für das certificate in marketing management brauchst du 4 kurse die jeweils den stoff aus einem semester bilden. (die übrigens auch credit points für einen richtigen studiengang geben)
man kann dort auch normal den master machen, aber leider nur in medieninformatik oder wirtschaftsingenieurwesen. die einzelnen kursepackete sind halt eher etwas für berufstätige die sich weiterbilden wollen. geht man davon aus, daß du pro halbjahr einen kurs schaffst sinds ca 100 euro im momant.
@ Matthias
um es abzuschliessen:
Man kann eigentlich nur einen Kurs im Semester machen. Heißt Betriebslehre I oder Marketing I oder Marketing II oder wie? Nicht einfach die vier erforderlichen Kurse auf einen Schlag in einem Semester? Wird dann wohl ein bisschen viel, so nebenher.
DANKE
Ich habe da nochmal eine Frage zum Thema.
Gibt es eigentlich Fachrichtungen in der Architektur?
An meiner FH wird Kommunikationsdesign in Grafik-, Foto- und Objektdesign aufgesplittet. Gibt es sowas auch in der Architektur?!
Warum ich frage ist weil ich nicht verstehe warum es Architekten gibt die solche Ideen haben http://archinect.com/gallery/thumbnails.php?album=toprated und welche, die die langweiligen 08/15 Wohnhäuser von der Stange machen, in denen wir wahrscheinlich alle Leben.
Mich interessiert nämlich der kreative Teil der Architektur.
Gruss
pat
@Patrick
Es gibt solche Architekten, die man als Privatperson erstmal bezahlen muß! Das heißt die meisten Leute die ein Haus bauen, gehen zu einem Bauunternehmen und lassen sich ihr Haus dort planen und bauen. Dort geht es darum das das Haus Funktional und möglichst günstig in der Planung ist. Die haben dort einen dicken Katalog von Häusern und Du sagst: Ich will das da und die Wand da und so weiter und dann sieht es so aus wie jedes Andere. Oder die Bauträger planen die Häuser bereits und fangen an zu bauen und Du gehst dann dorthin und suchst Dir nur noch eines aus, von denen die bereits angefangen wurden zu bauen.
Bei öffentlichen Bauten, wird meist ein Wettbewerb ausgerufen. Es gibt aber nich sehr viele Architekten die an Wettbewerben teilnehmen, denn das heißt viel Arbeit und Stress und eventuell gewinnste nix!
Ist also auf gut deutsch einfach eine Kostenfrage und quasi fast niemand leistet sich einen eigenen Architekten. Und! Man sollte davon ausgehen das der Durchscnittsmensch eher keinen Geschmack hat und diese 0815-Häuser, oder Pseudo-"modern"-Architektenhäuser auch noch gut findet. Deshalb sieht unsere Welt auch so aus!
Alles eine Frage des Geldes!
Kreative Büros sind meist die, die Wettbewerbe klotzen. Und das heißt Open-End und Wochenende inkl. Der Fall das Du ein Einfamilienhaus kreativ durchplanen und stylen darfst ist wohl leider sehr selten.
... was du aus deinem Studium machst hängt in erster linie von selbstgesetzten ansprüchen an dein dasein als kreativer mensch ab...
nachgehakt : http://www.tu-cottbus.de/btu/de/studium/studienmoeglichkeiten/
guck mal unter "Studiengänge der Fakultät 2" ... ist zwar am a. der welt soll aber ne echt gute uni sein (kannst auch in Berlin wohnen) ;)
auf jeden fall kann man sich natürlich spezialisieren – städtebau, restauration usw.
und vermutlich ist es meist sogar schlauer, eher solche von vielen weniger geliebten themen anzugehen als später nur abgefahrene opernhäuser bauen zu wollen...wenn man sich die arbeitslage so ansieht.
Weiß jemand was von der FH Düsseldorf
http://www.fh-duesseldorf.de/fachbereiche/fb1_architektur/index.html
oder der Kunstakademie Düsseldorf
http://www.baukunstklasse.de/
zu halten ist?
Danke für jeden Kommentar
Seitentitel: Architektur auf GrafikDesign