hallo allerseits
… ich schreieb zur zeit fuer ein designmagazin einen artikel ueber das design in deutschland und in westeuropa. es ist ein spannendes thema, allein schon deswegen, da man sich selten genug ueber das eigene land wenig gedanken macht.
ich wuerde mich freuen, wenn ihr in kurzen statements mir eure gedanken zu diesem thema aeuessert. wie sieht das design fuer euch hier aus? was praegt es?
ich bitte um ehrlichen und sachlichen input. bitte nicht verallgemeinern (im sinne: in deutschland sei alles schlecht oder super).
ich freue mich auf euer feedback.
sollte jemand von euch meinen, sein portfolio waere zeigenswert in einem magazin und spiegelt den "stil" deutsches designs von hier und jetzt wieder, bitte gerne posten oder mir direkt mailen.
DANKE!
"da man sich selten genug ueber das eigene land wenig gedanken macht."
schöner satz ;-)
… fuer alle, die auch diesen von mir leicht falsch verfassten satz NICHT ueberlesen koenn(t)en, extra fuer euch die richtigstellung:
"(…) da man sich selten genug ueber das eigene land gedanken macht. (…")
ich dachte deutsches Design wäre immer noch grau?
Ich nehme mir jetzt mal die Freiheit und verweise auf die DMIG-internen Links:
http://www.designmadeingermany.de/1758/
http://www.designmadeingermany.de/1225/
http://www.designmadeingermany.de/668/
http://www.designmadeingermany.de/suche/
Soll natürlich nicht von weiteren Kommentaren abhalten.
Ich denke durch das Internet ist Design schneller geworden und weniger regional eingrenzbar. Design in Deutschland ist zunehmend global. Jeder Gestalter hat seine weltweiten Bookmarks von Design-Portalen, die er regelmässig besucht, in denen die neuesten Looks verbreitet werden. Indirekt ist man immer von der Arbeit anderer Leute beeinflusst und so entwickelt sich Design ja auch weiter. Ich habe zwar meinen eigenen Stil, aber nicht den Anspruch jeden Tag etwas bahnbrechend Neuartiges zu schaffen.
ich habe manchmal den eindruck, dass design gerade auch in deutschland auf verschiedenen ebenen stattfindet, die wie feste sedimente aufeinanderliegen und daher oft auch ganz unabhängig voneinander rück- oder fortschritte bezüglich kreativität und qualität machen. vielleicht ist es alleine deshalb schon ganz gut, mal zwischen design IN und design AUS deutschland zu unterscheiden.
was mir zuletzt wieder aufgefallen ist, als ich bei einem schweizer kunden war und durch die innenstadt von basel lief: die ganz normale alltagstypografie ist dort insgesamt auf einem erkennbar höheren niveau als in deutschland. firmenschilder, beschriftungen auf fahrzeugen und solche dinge. gestaltung für kleine und kleinste kunden also. einen ähnlichen eindruck hatte ich, als ich in den niederlanden war. gestaltung auf dieser ebene erscheint mir in deutschland im vergleich zu anderen ländern oft eher unoriginell, lieblos, verkrampft und dilettantisch.
auf anderen ebenen sieht es schon besser aus. ich will da aber gar nicht so eine fest definierte grenze zwischen gross- und kleinkunden ziehen, vor allem, weil ich davon überzeugt bin, dass gutes design wirklich nicht von einem grossen budget abhängen muss. das hat vielmehr auch mit dem selbstverständnis, dass die designer von sich selbst und ihrer arbeit haben, zu tun.
insgesamt hat sich viel durch das internet getan und nationale grenzen nochmal bedeutungsloser gemacht. insgesamt tut sich daher auch was, und eher zum besseren, denke ich.
Ich habe den Eindruck, daß eine gewisse Verbissenheit stets "schön-reduziert" zu gestalten hierzulande sehr verbreitet ist. Ich wünsche mir es wäre ein bißchen mehr Experimentierfreude in der Luft, d.h. ein bißchen weniger "ein pixel rechts - ein pixel links, es wirkt nicht, zu not alles weiss mit Typo im Anschnitt" und mehr "boom!, krass!, geil!, fett!"... Als Beispiel nenne ich jetzt mal spontan die "WIRED" in der mit einer geradezu ansteckenden Freiheit und Frische mit Typo und Farbe umgegangen wird. Sage jetzt nicht, daß es in Deutschland solche Beispiele nicht gibt, die eher reduzierte Einstellung ist aber viel verbreiteter... rein subjektive Empfindung meinerseits ;)
Werde ich jetzt gelyncht? :D
Nö, nicht jetzt. Später vielleicht.
Also ich finde die Aussage das Internet mache alles globaler und lasse es weniger regional eingrenzen so nicht richtig. Ich meine die Alltagskultur ist ja wohl mal nicht im Internet, sondern draussen auf der Straße. Kultur und Mentalität ist an einen Ort gebunden und daraus entsteht dann sicher ein Geschmack oder Stil.
Was Globaler und Einheitlicher wird, ist meiner Meinung nach, die ganze große Markenscheisse. Jede Einkaufsstraße sieht doch gleich aus, gleiche Läden, gleiche Logos, gleiche Anzeigenkampagnen. Meine liebe Ehrenstraße in Kölle - kaputt und Kerpen marschiert auf. Doch es gibt wieder zarte neue Sprossen.
Ansonsten finde ich deutsches Design gut (und auch schön), denn es hält was es verspricht ;D
Hm da is vielleicht was dran Frank...kann Markus' Beobachtung auch bestätigen: War neulich mal in Zürich und allein die Bauhinweisschilder der Stadtverwaltung waren superstylish. Ingesamt ist es wohl dann auch ein Frage der Auftraggeber. Lassen die sich auf etwas Neues ein? In der Schweiz vielleicht öfters als in Deustchland....
Ich denke auch das vieles am Auftraggeber (oder dessen Frau) scheitert. Sehe es bei mir auch des öfteren. In Deutschland wollen viele eher auf Nummer sicher gehen und dann kommt 0815design dabei raus. Auf der anderen Seite gibt es Kunden bei denen man schon verzweifelt da sie versuchen immer am Preis zu drehen und man dadurch manchmal keine richtige Lust hat.
Design ist in Deutschland weniger wert als die Arbeit eines KFZ Mechanikers, ohne Design können Deutsche leben, aber ohne ihr Auto ...
NEUE Deutsche Designkultur: http://www.designmadeingermany.de/1143/
Seitentitel: DESIGNLANDSCHAFT DEUTSCHLAND / DESIGN IN WESTEUROPA