404

Design made in Germany

Deutsches Design

Umsatzkopplung statt Nutzungsrechte


Design Magazin Design Agenturen Designer Design Weblogs Design Magazine Design Portale Design Communities Design Hochschulen Design Organisationen Design Ressourcen Design Shops Grafikdesigner Schriftdesigner Webdesigner Interfacedesigner Flashdesigner Motiondesigner Sounddesigner Fotodesigner 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19

Hallo zusammen,

ich lese schon seit geraumer Zeit höchstinteressiert , insbesondere
die threads zum AGD-Vergütungstarifen, Nutzungsrechten und Pauschalangeboten mit.

Weil ich jetzt erst bemerkt habe, daß auf tig kaum einer mitliest - hier mein freches doppelpost...

Nun mein dringliches Rechenbeispiel!

Starring: 2 selbstständige junge Kommunikationsdesignerinnen - 1 junger Auftraggeber, der einem Lebensmittel neue Geister einhauchen will und damit Geld verdienen will.

Jetziger Umsatz ca. 16.000 Euro/Jahr.

Redesign Logo, Verpackungsdesign für 3 Sorten, Screendesign (5 Seiten) ohne Programmierung inkl. Abwicklung Druck, Koordination mit Programmierer, Reinzeichnung, 6 h Zeitkontingent für kleine Nebenprodukte (z.B. T-Shirt) = 2.500 Euro.

Nutzungsrechte weltweit und für immer.

Weil Neugründer hatten wir eine spätere Staffelung der Nutzungsfaktoren angeboten, doch Kunde will Bindung der Rückvergütung am Umsatz.

Sein Vorschlag: Wenn Jahr 2008 ein Umsatz von 100.000 Euro erlangt wird, kriegen wir 5%. Einmalig. Wenn nicht, dann nix.


Mein Gegeneinwand: und was wenn nicht? Klar, wenn das Produkt nur vor sich rumdümpelt, dann sind wir das Risiko halt eingegangen, nichts weiter
verdient zu haben. Doch 100.000 in 1,5 Jahren bei einem Produkt, das eher niedrigpreisig (unter 10 Euro) ist , da fällt selbst einem Mathegenie wie mir auf, daß das wohl eher unrealistisch ist (?)

Jetzt bin ich interessiert an Meinungen und Ideen/Erfahrungen, wie man eine sanfte Rückvergütung am Gewinn - ohne daß es gleich in eine Teilhaberschaft ausartet :) - anders staffeln könnte.

Und ja, ich weiß, daß das sehr ungewöhnlich ist...


Deutsches Design: Umsatzkopplung statt Nutzungsrechte

Zu Deinem Anliegen fällt mir nichts ein ... aber was ist den tig? Kein Wunder das keiner mitliest ;)


tig = talkingermany?

Du meinst - dazu fällt Dir nun echt nichts mehr ein, weil...oder dazu fällt Dir einfach nur so nichts ein?


Hmmm ... also tig habe ich verstanden.

Zu Deiner Anfrage fällt mir nichts ein - kann nicht mitreden - keine Idee ...
Ausser: Auch wenn der Artikel nur 1 Euro kostet und irgendwie gut ist, dann muß er ja "nur" 100.000 mal verkauft werden und dann wärs ja schon geschafft. Ich weiß ja nicht was es ist.

Aber wie wärs denn mit einer Staffelung:
50000 Gewinn: 2%
60000 Gewinn: 3%
...
100000 Gewinn 5 %

oder irgendsowas ... oder generell vielleicht einfach 5% des Umsatzes des Jahres 2008.

Soviel von mir.


Danke, Frank!

Aber schade, kein weiteres feedback von weiteren Stimmen?

Vielleicht hat ja jemand mal einen ähnlichen Fall gehabt?


wasn das fürn kunde? er will was haben, bekommt es und bezahlt. fertig, aus.

aber in zeiten, in denen apple umsatzbeteiligung für gespräche, die mit iphones getätigt werden, fordert und sie auch noch bekommt wundert einen ja nichts mehr =)

ernsthaft:
wenn ich mir adobe software kaufe um damit zu arbeiten, inkl. der damit verbundenen nutzungsrechte, dann kann ich doch nicht hingehen und denen sagen "ich beteilige euch lieber am gewinn der sachen, die ich mit eurer software erstellt habe."

oder geht sowas? bin verwirrt.


Es geht alles...

Fakt ist, daß wir dem Kunden preislich entgegenkommen (siehe oben),
da Neugründer.

Der Weg mit Nutzungsrechten erstmal für 1 Jahr für die oben genannte Summe fand er nicht gut. Sein Gegenvorschlag ist nun, uns an den Umsatz zu koppeln.

Darauf würde ich mich ja sogar einlassen – ist ja im Grunde ähnlich zu den Nutzungsrechten für 1 Jahr. Wenn die Firma bis dahin pleite geht, sehe ich auch nichts mehr. Das war jedenfalls meine Denke. Ich muß nicht nochmal betonen, daß ich betriebswirtschaftlich nicht besonders bewandert bin – deshalb das posting.

Die Staffelung die Frank vorgeschlagen hat, habe ich auch im Kopf.


Als ich finde eine Art Erfolgshonorar eigentlich eine gute Sache. Der Designer zeigt damit, dass er an seine Leistung glaubt. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ich hübsche bunte Bildchen male oder Lösungen entwickle, die auf Erfolg des Kunden abzielen. Soll nicht heißen, dass man Gratis-Arbeit anbietet, sondern einen vernünftigen Basis-Preis nimmt und bei erreichen eines bestimmten Ziels (auf das man auch zumindest teilweise Einfluss hat) nochmal einen Bonus bekommt.

Wichtig ist allerdings, dass Ihr mit dem genannten Preis auch leben könnt, wenn das Erfolgshonorar nicht kommen sollte. Auch solltet Ihr euch überlegen, ob Ihr dem Kunden zutraut, das gesteckte Ziel zu erreichen. Und wenn Ihr euch darauf einlasst: alles vertraglich festhalten.


Woher sollen die Zahlen kommen? (Aus der Umsatzsteuererklärung des »jungen Auftraggebers«? Ein ordentlicher Steuerberater sollte es hinkriegen, mit entsprechend vorausschauender Beratung und betriebsnotwendigen Investitionen die entsprechende Zahl im relevanten Geschäftsjahr auf z.B. 99.999 Euro zu drücken, falls nötig... oder man redet einem Großkunden gut zu, seine Bestellung formell erst zum 01.01.2009 zu tätigen, Vorablieferungen zur Markterprobung in 2008 erfolgen erst mal gratis ...)
Wer prüft die Zahlen/Erklärungen?
Wer bezahlt denjenigen, der sie prüft?
Was macht Ihr, wenn der Kunde erklärt, seine Umsatzsteigerung sei ursächlich auf ganz andere Faktoren als Eure Arbeit zurückzuführen und deshalb Eure Ansprüche nachträglich bestreitet (woraufhin Ihr den Beweis zu führen hättet, um Eure Ansprüche geltend zu machen)?
Habt Ihr Einblick in seine Geschäftsführung, Betriebs-/Zuliefererstruktur, bisherige Geschäftsentwicklung (Ich verstehe die Formulierung »Neugründer«/»Jetziger Umsatz ca. 16.000 Euro/Jahr« nicht ganz) und ist er alleinentscheidungsbefugt?
Ist sein Geschäftsprinzip/Produkt schutzfähig und hat er die Mittel, die entsprechenden Schutzrechte im Zweifelsfall gegen Nachahmer etc. durchzusetzen?
Gibt es glaubhafte Zahlen und Marktbeobachtungen, die zu dem Schluß führen, eine Umsatzsteigerung von ähem, 625% eines bereits (seit wann?) laufenden Geschäftsbetriebes in 18 Monaten sei denkbar aufgrund von Logo-Redesign, Verpackungsgestaltung, 5 Seten Screendesign und T-Shirts? (Wenn er das glaubhaft machen kann, sollte es sein geringstes Problem sein, Kapital zu beschaffen und Euch in jedem Falle marktgerecht zu entlohnen, denke ich).
Ich will nicht all zu defätistisch klingen, aber in den wenigen mir bekannten Fällen, in denen statt Honorarzahlung eine Umsatzbeteiligung »nur im Erfolgsfalle« vereinbart wurde, ging das für denjenigen, der die Arbeit investiert hat (sprich das nahezu komplette Risiko zu tragen hatte), nicht sonderlich gut aus. Entweder ging das Projekt (aus verschiedenen Gründen, über die man sich dann gesondert zanken kann) komplett in die Hose, oder der Auftraggeber hat es jeweils ohne viel Aufwand hingekriegt, sich aus seiner Verpflichtung zu winden. Letztlich erlaubt Ihr ihm, ohne eigenes Risiko mit Eurem Geld zu spielen, und das würde ich ausschließlich jemandem gestatten, dem ich blind vertrauen kann. In jedem Fall bräuchtet Ihr ein ziemlich wasserdichtes Vertragswerk und solltet Euch zusätzlich von jemandem beraten lassen, der den Markt (Eures Kunden) beurteilen kann, bei der IHK sollte es zumindest eine unverbindliche Erstberatung und Ansprechpartner geben. Und wenn das Projekt wirklich aussichtsreich und gewinnträchtig erscheint, was spräche gegen eine mögliche Teilhaberschaft als zweites Standbein?


wenn ich das richtig sehe, möchte der unternehmer seinen umsatz innerhalb von 1,5 Jahren versechfachen. wenn er keinen wirklichen usp hat, ist das doch mehr als unrealistisch. ich würde auf einen basispreis gehen, der deine grundsätzlichen kosten abdeckt und zusätzlich eine erfolgsorientierte zweite zahlung. das dürfte für beide seiten fair sein.

grundsätzlich halte ich herzlich wenig von den agd-tarifen. für mich sind sie nicht von dieser welt. einzig bei objekten, die eine längere haltbarkeit als 3 Jahre haben könnten solche tarifstrukturen sinn machen.


Ich würde zumindest auf eine kleinere Gebühr oder Grundbetrag + Umsatzbeteiligung sezten. So habt Ihr zumindest ein bischen sofort in der Hand.


Kubitsch und Romesh, Eure Argumente hätt ich früher gebraucht ; ) , bzw. hätte ich früher posten sollen, jetzt ist es fast durch - ohne Staffelung...

Trotzdem brennt mir das Thema immer noch auf den Nägeln. Die Begrenzung der Nutzungsrechte auf 1 Jahr, die eine angemessene "Nachzahlung" erfordert hätte war anscheinend keine ideale Verhandlungs-Voraussetzung. Daran hatte sich der Kunde "gestört", sein Logo/Ci für eine andere Firma darf er schließlich auch ohne Einschränkung nutzen.

Außerdem fand er 2.500 auch schon teuer.

So haben wir uns nach tagelangem Hin und Her auf diese Umsatzkopplung geeinigt.
Ohne jedoch am Grundpreis von 2.500 € zu feilen. Dazu hätten wir jedoch ab irgendeinem Zeitpunkt in der Tat einen Berater gebraucht, doch mal abgesehen davon, das das in meinem Budget überhaupt nicht drin ist, lohnt sich das bei so einer Summe doch auch nicht. (Am Schluß springt Dir dann Dein Kunde ab und Du hast Pitch-, Verhandlungs-, Recherchezeit und dann auch noch Kosten verloren - soviel Puffer ist noch nicht vorhanden.)

@A Kubitsch, zunächst die eher positiven Faktoren:

- die jetzigen Umsatzzahlen resultieren aus einem seit ca. 10 J. bestehenden Betrieb, der weder Branding noch Werbung gemacht hatte.

- Promotion und Ads sind geplant

- Produkt wird geschützt

...doch...

- woher die Zahlen kommen sollen, es werden uns dann halt die Bücher offen gelegt, wenn am Jahresende der Abschluß fürs Finanzamt gemacht wird.(?!)

- Umsatzsteigerung, weil z.B. Paris Hilton das Produkt plötzlich so gerne verzehrt, kann man nur auf das neue CI rückführen. So, wie das Produkt jetzt aussieht, würde es noch nicht einmal Aldi ins Sortiment aufnehmen :)

- das Tricksen und Drücken auf die runde Summe (99.999,-) war auch mein Einwand,...


...aber ich glaube sowieso nicht mehr an meinen "Lottogewinn" in 1,5 Jahren. Wird es dieses Board noch geben, ich werde berichten...


Also mich persönlich nervt es langsam das alle die Preise drücken ... Ich höre immer nur von Anwälten, Steuerberatern, Handwerkern, usw ... die alle mal locker einen Stundensatz von 60-150 Euro haben und keinen jucks, denn es muß ja sein. Anfahrt wird auch berechnet usw ... aber bei Design ist jeder Cent zuviel. How comes? Wie Website kostet 1000 Euro? Der Sohn vom Nachbarn machts für 150 Euro! Und irgendwie scheint das Argument nicht zu ziehen wenn man dann fragt ob der auch die Waschmaschine repariert? Oder vor Gericht vertritt, oder die Steuer fürs Geschäftsjahr macht ...
Schön wenn man einfach sagen kann: Kostet halt 1500 Euro und wenn nicht dann nicht. Aber wenn man irgendwie überleben muß, dann wirds halt schwer ...


Frank, was meinst Du! Anfang der Woche war ich noch blond und nicht grau...


Hä?
Das war um Gottes Willen nicht gegen Dich ...
Sondern es geht um die Moral der Kunden für eine Leistung nichts bezahlen zu wollen. Dich nervt es ja zurecht auch das Du zu wenig bekommst ...


Habe ich auch nicht gegen mich gesehen : ) War nur ein Aufseufzen...


Kunde hat abgesagt


wahrscheinlich besser so.


Vielleicht hat er ja hier mitgelesen.


Das ist okay, habe ja nix Schlimmes gesagt, was er nicht schon wußte... : p


Da fällt mir auf (und das kam auch schonmal zur Sprache) das wenn man nach meinem Namen sucht bei Google, dann kommen quasi alle Beiträge die ich hier mal verfasst habe und das finde ich mal so garnicht witzig ... DA SOLLTE MAL WAS GEMACHT WERDEN - irgendwie - oder ich lege mir ein Pseudonym zu.


Seitentitel: Umsatzkopplung statt Nutzungsrechte