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Visitenkarten PDF

Von Andrea Thiem

Die ersten Visitenkarten sind aus dem frühen 15. Jrh. in China bekannt. Seit dem 17. Jrh. kamen sie erst in England und Frankreich, später in ganz Europa und den USA in Mode. Früher Besuchskarten genannt, begannen sie als kleine Kärtchen aus festem Papier, die hauptsächlich den Namen des Besitzers zeigten. Dazu kam eine Gravur, die das Wappen oder eine Anspielung auf die Gesinnung des Besitzers enthielt.

Bediente gaben die Besuchskarten im Namen der Herrschaft ab. Auf der anderen Seite wurde sie wiederum durch Bedienstete empfangen. Eine Besuchskarte zeigte anfangs einfach einen bevorstehenden Besuch an, bedeutete später aber eine Bitte um Empfang. Häufig knickte der Gast seine Karte nach einer bestimmten Regel - die Art der Knickung signalisierte den Anlass (Antritts- oder Beileidsbesuch usw.). Der Knick gestattete es auch, die Karte, die auf einem Silbertablett abgelegt wurde, vereinfacht wieder aufzunehmen. Bei höfischen Festveranstaltungen dienten sie dem Zeremonienmeister zur öffentlichen Ankündigung des Gastes. Bekam der Abgebende eine Besuchskarte zurück, war sein Besuch willkommen. Bekam er keine Karte zurück, oder steckte sie in einem Umschlag, wurde der Besuch nicht geschätzt.

1854 ließ sich der Photograph Andre Adolphe-Eugene Disderi die Visitenkarte (carte-de-visite) patentieren. Sie zeigte auf der Vorderseite eine Fotografie des Besitzers und manchmal dessen Namen, auf der Rückseite Reklame des Herstellers. Ab 1859 wurde sie populär, aber schon in den späten 1860er Jahren wurde sie durch die Kabinett-Karte abgelöst. Sie war größer und zeigte Fotos von speziellen Anlässen, etwa Hochzeitsgesellschaften, Prominenten oder Schauspielern in ihren Rollen. Dadurch wurde sie zu einem beliebten Sammelobjekt, für das schnell spezielle Alben entwickelt wurden.

Die Besuchskarten entwickelten sich dann zu den heute bekannten Geschäftskarten weiter, die wesentlich mehr Informationen enthalten und vom Besitzer selbst übergeben werden.

Beispiele für die aktuelle Entwicklung der Visitenkarte:

Best of Business Card Design 6
Verlag Rockport
Blackcoffee, 2006
ISBN-10: 1-59253-233-0
ISBN-13: 978-59253-233-9
www.rockpub.com


Letterhead & Business Cards
2009, 670 Seiten
Deutsch, Englisch
ISBN-13: 978-3-93998-19-8
www.zeixs.com