NIMBUS XXI – Religionsersatz durch Idealisierung und Vergötterung
Info
In der heutigen Gesellschaft scheint die Kirche immer unwichtiger zu werden. Gerade einmal 15 Prozent der eingetragenen Christen besuchen den Sonntagsgottesdienst. Die Anzahl der Taufen nimmt immer weiter ab, die Gesellschaft orientiert sich nicht – oder kaum – mehr an religiösen Geboten. Wo aber Götter und göttliche Weisungen fehlen, sucht der Mensch sich Ersatz. Während die Kirchen leer bleiben, strömen die Menschen in die Fußballstadien, zu Konzerten und anderen Großveranstaltungen. Man betet Marken, Idole und Lifestyles an und verhält sich dabei oft genauso folgsam und andächtig wie der devoteste Christ. Aus all diesen Feststellungen heraus entstand die Idee für meine Diplomarbeit im Fach Kommunikationsdesign: Ein illustriertes Buch mit dem Thema Religionsersatz. Keine von Grund auf kulturkritische Arbeit sollte entstehen, sondern ein Werk, das informiert, sammelt und interessante Details zusammenträgt. Das Buch ist dabei aufgeteilt in sieben Kapitel:
I – RELIGION – Marken, CI Gebote, Brandingapostel, Markenbibeln, Flagshipstores als moderne Kathedralen…
II – MYTHOS – Moderne Legenden, Superhelden, Comics, klassische Archtypen in den heutigen Geschichten…
III – GEMEINDE – Fußball, Musik, Massenevents, Social Networks…
IV – GLAUBE – Ideologien, Lifestyles, Tattoos, Kleidungs-Codes…
V – ZEICHEN – Religiöse Symbole und Namen in den heutigen Medien…
VI – GÖTTER – Idole, Stars, Celebrities; als Gegensatz dazu verteufelte Politiker…
VII – ERLÖSUNG – Wege aus dem Alltagstrott auszubrechen, Drogen, TV, Boulevard, Shopping…
Abschließend bleibt zu sagen, dass meine Arbeit kein Werk pro »richtige Religion« oder contra »falsche Götzen« darstellen soll. Ich selbst möchte keine wertende Position einnehmen, die dem Leser sagt, was richtig und falsch ist – wenn auch sicherlich an manchen Stellen meines Textes eine subjektive Meinung in den Texten mitschwingen kann. Das Buch fragt nach der Gestalt unserer modernen Heiligen. Es will kritisch informieren, zum Werten anregen – und unterhalten soll es auch.
Andreas Preis
http://www.designerpreis.com