Hiphop, Streetart und Mode made in Germany
Aus den Ghettos amerikanischer Großstädte entwickelte sich in den achtziger Jahren ein Rinnsal, welches innerhalb weniger Monate zu einer Welle anschwoll und das europäische Festland erreichte: Street- Fashion und Hip-Hop- Mode. Die Mode ist nicht von der Musik zu trennen, welche durch die Mode repräsentiert wird. Der Begriff Musik ist vielleicht zu kurz gegriffen. Vielmehr handelt es sich um eine Lebenseinstellung. Die amerikanischen Ghettos waren geprägt von Gewalt, Drogenhandel und Prostitution. Diese sozialen Abgründe finden sich in den Texten vom Sprechgesang des Hip-Hops wieder. Dabei wird kein Blatt vor den Mund genommen. Gewissermaßen verarbeiten die amerikanischen Ghettobewohner ihr perspektivloses Leben in den Texten. Zusammen mit der Mode ergibt sich der spezielle Lifestyle.
Streetart- Mode erfolgreicher als Musik
Auch in Deutschland gibt es ghettoartige Wohnsiedlungen mit Arbeitslosigkeit, Drogenkonsum und fehlenden Chancen. So ist es nicht verwunderlich, das sich der Hip-Hop zunächst dort verbreitete. Vielmals wurden die kritischen Sprechgesangs-Texte von Migranten verbreitet. Einige davon, wie z.B. Bushido, schafften den sozialen Aufstieg. Diese Aufsteiger waren es, welche den Hip-Hop und die dazugehörige Bekleidung salonfähig machten. Mittlerweile ist die Mode kommerziell erfolgreicher als die Musik.
Mojo Snowboarding: Streetweare aus Hamburg
Besonders in den deutschen Hip-Hop Hochburgen Berlin, Stuttgart oder Hamburg gibt es zahlreiche Designer, welche die beliebte Streetart-Mode herstellen. In Hamburg kommt kein Hip-Hop-Fan an dem Label Mojo Snowboarding vorbei. Erst im Jahre 2014 hatte das Label seinen Durchbruch mit der “Capsule”-Kollektion. Das Label arbeitet dabei mit Künstlern, wie z.B. Xuli zusammen, die für ihren Typographie-Style bekannt ist. Die Künstlerin entwarf den Signature-Piece der “Paradise Gone”-Kollektion aus dem Sommer 2015. Bis zum Februar des gleichen Jahren haben die Macher von Mojo Snowboarding jedes Teil von Hand bemalt- ganze sieben Jahre lang. Der spezielle Style machte die Produkte einzigartig. In der Szene begründet sich der Wiedererkennungswert auf dem Style. Mittlerweile ist die Nachfrage so groß, dass Mojo seine Produkte in Portugal herstellt. Die hippen Stücke von Mojo Snowboarding galten ursprünglich als Geheimtipp unter den Snowboardern. Inzwischen erinnert die Bekleidung nicht mehr an Wintersport, sondern an den klassischen Streetweare- Style. Wie bei der Musik vermischen sich auch in der Streetwear-Szene die Bereiche. Einen weiteren Höhepunkt feierte das Label im Juli 2015. Auf der Kampstraße 11 eröffnete der erste Mojo-Store.
Dangerous: Ein komplettes Streetweare-Outfit zum kleinen Preis
Besonders beliebt in der Szene sind die trendigen Teile von Dangerous (DNGRS). Der Online-Shop bietet alle Stücke, die für ein neues Streetweare-Outfit nötig sind. Vom Dangerous DNGRS Cap, über Dangerous DNRGS College Jacken bis hin zu Dangerous DNGRS Jogginghosen bleiben keine Wünsche offen. Viele der Kleidungsstücke werden mit Rabatt angeboten, so dass das Label auch für eine schmale Geldbörse ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Ein komplettes Outfit gibt es für 100 Euro.
Es kann gesagt werden, dass Deutschland der amerikanischen Hip-Hop-Szene in Nichts nachsteht. Das gilt sowohl für die Musik, als auch für die Bekleidung. Zahlreiche kleine und größere Mode-Labels bieten selbst kreierte Streetweare- Stücke an. Einige davon, wie Mojo Snowboarding, gehören mittlerweile zu den Aufsteigern der Szene.