Klassische Mode: Ein ständiger Wandel
Copyright: Unsplash / pixabay.com
Klassische Mode – was versteht man eigentlich darunter? Wer sich an seine Kindheit erinnert und die aktuelle Jugend ansieht, wird schnell feststellen, dass sich die klassische Mode in einem ständigen Wandel befindet.
Immer wieder ist die Rede von dem klassischen Look. Dabei gibt es keinen Klassischen per se, denn dieser unterliegt automatisch dem Wandel der Zeit. Der klassische Look von heute hat nur wenig mit dem aus den 1970er Jahren zu tun. Oder kann ein Mann ohne mit der Wimper zu zucken von sich behaupten, einen klassischen Anzug aus jener Zeit heute zu tragen? Zu einer Kostümparty vielleicht, aber niemals im Alltag. Der Hosenschlag ist schlichtweg zu groß, das Revers zu breit und die Taillierung unangenehm.
Menschen sind Gewohnheitstiere
Viele Menschen wollen an einem bestimmten Look festhalten, weil sie sich mit diesem identifizieren können. Meist hängt das aber auch mit einer gewissen Angst vor Veränderungen zusammen. Der Mensch ist, wie in vielen Situationen im Alltag bewiesen, ein Gewohnheitstier. Wenn eine Veränderung nicht zwingend notwendig ist, wird sie auch nicht forciert. „If it ain’t broke, don’t fix it“ würde der Amerikaner sagen.
Interessant sind Studien, die belegen, dass Arbeitnehmer ihre Kleidung dem Chef anpassen: Ist er eher legere, dann trägt auch die Belegschaft einen lockeren Kleidungsstil. Wenn dagegen Anzug, Krawatte und Hemd nicht fehlen und selbst das Sakko nicht abgelegt wird, benehmen sich die Angestellten genauso.
Klassische Mode verändert sich unauffällig
Irgendwie ironisch ist die Tatsache, dass viele Menschen nicht mitbekommen, dass und wie sich die Mode ihres persönlichen Stils ändert. Auch wenn optisch kein Unterschied zu bemerken ist, so kann ein moderner Verarbeitungsprozess das Kleidungsstück bequemer und leichter machen.
Ein klassisches Beispiel ist die Jeans: Einst wurde sie als Arbeiterhose verpönt, heute ist sie das Kleidungsstück für jeden Anlass. Sie passt dazu wunderbar zum klassischen Look: Ein Hemd dazu, Sakko drüber und Krawatte um den Hals – fertig ist der klassische Herrenlook. Auch bei den Damen macht sich die Jeans mit einer Bluse äußerst gut.
Das veränderte Kaufverhalten des Verbrauchers
Der klassische Stil wird – womöglich unabsichtlich – auch durch das veränderte Kaufverhalten des modernen Verbrauchers verändert. Längst kauft der Durchschnittsmensch nicht mehr alle seine Klamotten im lokalen Laden. Das exklusive Einkaufserlebnis wird heute durch den Paketboden direkt ins Haus geliefert. Lange Zeit sträubten sich die großen Marken gegen den Trend zum Onlineshopping. Sie waren sogar davon überzeugt, ihre Kunden würden ihnen offline treu bleiben. Inzwischen besitzen praktisch alle großen Marken einen eigenen Onlineshop.
Das Pendant zu den Großen sind jedoch die Kleinen: Start-ups und andere Kleinunternehmen, die von null angefangen haben und inzwischen eine respektable Kundschaft besitzen. Viele von ihnen konnten sich mit einer nie zuvor gesehenen Geschäftsidee von der Masse absetzen. Zu diesen Unternehmen gehört auch der Fashion-Online-Store CONLEYS: Der Hamburger Gründer des Unternehmens war 1992 in New York unterwegs und diskutierte im vorweihnachtlichen Getümmel mit einem Taxifahrer namens Jack Conley über klassische amerikanische Markenartikel. Schnell kamen sie zu dem Entschluss, dass es keine vergleichbaren Artikel in Deutschland gibt. Dies war die Geburt einer neuen Geschäftsidee: CONLEYS wurde kurze Zeit später als Anbieter ausgefallener Artikel gegründet, die es in der Bundesrepublik nicht gibt beziehungsweise die schwer erhältlich sind.
Ideen wie diese haben viele neue Onlineshops ins Leben gerufen. Sie alle beeinflussen die klassische Mode, da sie Artikel an den Otto-Normalverbraucher bringen, die er sonst nicht erwerben würde.
Mode rund um die Uhr
Der Trend zum Onlineshopping wird in absehbarer Zeit nicht nachlassen. Laut Oliver Claas vom Bundesverband des Deutschen Versandhandels ist in einigen Zielgruppen weiterhin Luft nach oben. Laut einer Studie des Verbands kaufen 90 Prozent der unter 30-Jährigen online. Der Anteil sinkt sukzessiv bis zur Gruppe Ende 50, wo nur etwa jeder Zweite (58 Prozent) im Netz einkauft. Der Absturz folgt bei der Generation 60 plus, wo nur 28 Prozent der Verbraucher online einkauft.
Bis dato gab wurde dem Onlineshopping immer wieder der Nachteil vorgeworfen, dass es nicht unbedingt praktischer ist, drei Größen zu bestellen und zwei zurückzuschicken, anstatt einfach im Laden anzuprobieren. Doch nicht jeder Laden hat alle Größen vorrätig. Online ist die Auswahl meist viel größer.
Rabatt verändert die Mode
Nicht nur das neue Einkaufsverhalten, welches vermehrt online praktiziert wird, verändert Mode, sondern auch Rabatte. Reduzierte Preise sind für viele Menschen ein Grund, Kleidung zu kaufen, die sie sich ansonsten womöglich nicht leisten könnten oder würden. Hinzu kommt der Faktor, dass viele Marken – wie im Beispiel von CONLEYS – lediglich online zu finden sind. Insbesondere Jungdesigner beginnen direkt, ihre junge Boutique ausschließlich online anzubieten. Diese exklusive Mode wird womöglich nie im stationären Handel zu finden sein. Um den Wunsch nach Rabatten zu verdeutlichen, das Ergebnis einer Studie: Demnach suchen 26 Prozent der Online-Shopper so lange nach dem gewünschten Produkt, bis sie es inklusive gewünschtem Rabatt finden.
Für Modebegeisterte ist das World Wide Web eine nahezu endlose Quelle an Inspiration. Gleichzeitig können sie ihre online gefundene Inspiration mit ebenso im Internet erworbener Kleidung im Alltag umsetzen. Des Weiteren findet man online immer die Kleidung, die man aktuell benötigt. Im Spätsommer gibt es beispielsweise immer noch Sommerkleidung. Zur selben Zeit hängt im Laden bereits die Kleidung für den Herbst.