Slow-Fashion: Nachhaltiges Modedesign aus Deutschland
„Ich glaube, dass sich die Art und Weise, wie Leute einkaufen, in den nächsten Jahren ändern wird. Es wird wieder cooler sein, Kleidung zu kaufen, die einen längeren Lebenszyklus hat“, erläutert der deutsche Designer Michael Michalsky in einem Interview gegenüber dem WWF. Das Statement des Modeschöpfers verdeutlicht den Zeitgeist, der derweilen die Schauen der Modemetropolen beherrscht. Weg von der Billig-Masche von Discounter und Outlets, wieder hin zur grünen Mode. Immer öfter gerät die Modebranche durch negative Schlagzeilen in Bedrängnis. Skandale um Ausbeutung, Billigklamotten und umweltschädliche Produktion drängen immer häufiger an die Oberfläche. Noch immer sind vor allem die Produktionsbetriebe in Süd-und Südostasien von den unmenschlichen Bedingungen betroffen. Sportartikelhersteller Puma gelangte unlängst in Kritik, als die Christliche Initiative Romero die prekären Arbeitsbedingungen in einer Herstellerfabrik in San Salvador aufdeckte. Stromschläge durch offenliegende Maschinenkabel, keine Krankenversicherungen, Dumpinglöhne – das Beweismaterial: erdrückend. Doch auch andere große Konzerne stehen im Hagelfeuer der Kritik. Greenpeace startet aufgrund der zahlreichen Verstöße gegen Menschlichkeit und Umwelt die mediale „Detox“ Kampagne, welche unter greenpeace.de um weiterführende Informationen und Einkaufsratgeber ergänzt wird.
Das Umdenken der Öffentlichkeit
Durch die öffentliche Aufmerksamkeit, ändert sich auch das Kaufverhalten der Kunden. Um ein reines Gewissen zu wahren sind Stoffe jetzt vor allem Bio- und Öko, sollen gut aussehen und unter fairen Produktionsbedingungen für Arbeiter und Umwelt produziert werden. Aber nicht jedem großen Unternehmen gelingt der Sprung in die ökologische Nische. Gleichwohl suchen immer mehr Hersteller Antworten auf dringende Umwelt- und Sozialprobleme. Der deutsche Outdoorausrüster Jack Wolfskin legte bereits 2012 einen Umweltbericht vor, der das Engagement im Bereich Klimaschutz und biologischer Vielfalt des Herstellers zusammenfasste. Der Großkonzern konzentriert sich nicht nur auf korrekte Produktionsabläufe sondern auch auf den Einsatz ökologischer Stoffe. Robustes Recycling-Gewebe sorgt dafür, dass selbst Rucksäcke optisch ansprechend und nachhaltig bleiben. Detaillierte Produktanalysen unter koffer-arena.de bieten den Kunden die nötige Transparenz um die richtige Kaufentscheidung zu treffen.
Ökologische Richtwerte sind en vogue
Nur eins tut die Öko-Klamotte nicht mehr: Langweilig aussehen. Lange wurde das Thema nicht mehr so intensiv beleuchtet wie auf der Berliner Fashion Week 2014. Wer ökologische designt, der nähert sich dem Thema heutzutage mit Professionalität und Ästhetik. Vorbei sind die Tage in denen sich Umweltbewusste Bürger mit weiter Baumwollhose und orthopädische Schuhe uniformieren. Vor allem bei uns in Deutschland kommt der grüne Trend gut an. Pro Saison integriert die Berliner Modewoche immer öfter ökologische Designer ins Programm. Zuweilen bilden sich neben dem Makrotrend „Nachhaltigkeit“ auch Microtrends wie „Upcycling“ oder schlicht die Nutzung veganer Rohstoffe wie Bambus oder Eukalyptus. Selbst die Bundesregierung greift mittlerweile in das Geschehen ein. Mit Einführung des „Textilsiegels“ möchte Entwicklungsminister Gerd Müller die Produktion nachhaltiger Kleidung steigern und die Branche zur Einhaltung sozialer- sowie ökologischer Standards drängen.
#71268495 – Ecology clothes concept© malp