Social-Media-Experten sind im Kommen
Alles hat als Spielerei angefangen, doch mittlerweile hat sich Social Media zu einem festen Bestandteil im Internet entwickelt. Auch Unternehmen bauen ihr Marketing immer mehr in diesem Bereich aus. Das Interessante daran ist, dass man nah am Kunden sein kann ohne ihn jedoch zu belästigen. Doch nicht nur Unternehmen bietet dieses Feld eine Plattform. Social Media bietet zudem neue Jobchancen.
Social Media ist immer noch im Kommen und damit auch Social-Media-Marketing. Laut einer Studie beschäftigen nur 16 Prozent der deutschen Unternehmen bisher einen Social-Media-Manager, dennoch sind das 60 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Und auch in den Jobbörsen im Internet finden man immer häufiger Arbeitsangebote, die auf dieses Berufsbild abzielen.
Dabei ist den meisten Unternehmen nicht klar, wie man die sozialen Netzwerke für Online-Marketing nutzen kann. Experten sind gefragt, die sich mit der neuen Kommunikation zwischen Firmen und Kunden auf den neuen Plattformen auskennen. Die Studie des Hightech-Branchenverbandes Bitcom zeigte jedoch, dass nur wenige Unternehmen ausgebildete Social-Media-Experten angestellt haben. Meist geht dieses Feld im allgemeinen Online-Marketing unter.
Es gibt auch noch keine allgemeingültigen Standards für die Qualifizierung zum Social-Marketing-Manager. In den vergangenen Jahren sind zwar Aus- und Weiterbildungsangebote entstanden, einige zertifiziert durch die Industrie- und Handelskammer, aber eine allgemeingültige Qualifikation fehlt noch. Entsprechende Studiengänge seien laut Bitcom noch selten und hauptsächlich an privaten Hochschulen zu finden.
Deshalb bietet das Berufsfeld Einstiegsmöglichkeiten besonders für Kommunikations- und Geisteswissenschaftler. Auch Betriebswirte mit Marketing- und PR-Know-How sowie Quereinsteiger aus dem Journalismus bringen gute Voraussetzungen für den Job.
Doch was wird von einem Social-Media-Manager erwartet? Bei der herkömmlichen Werbung, sei es in Radio, audiovisuellen oder Printmedien kann der Kunde kein direktes Feedback geben. Anders in sozialen Netzwerken, in denen meist frei gepostet werden darf. Das kann auch zum Nachteil für das Unternehmen führen.
So hat beispielsweise eine Facebook-Userin ihren Ärger über ihren Mobilfunkvertrag auf der Pinnwand von Vodafone Luft gemacht, was vom 60.000 anderen Nutzern durch den Klick auf den „Gefällt mir“-Button unterstützt und sogar 6.000 Mal kommentiert wurde. Doch das Unternehmen schritt erst nach fünf Tagen ein, mit einer umformulierten Standartantwort, die den Facebook-Nutzern noch saurer aufstieß. Vodafone hatte die Situation völlig unterschätzt.
Anders der Versandhändler Otto. 2010 veranstaltete das Unternehmen einen Facebook-Model-Contest. Die Gewinnerin konnte ein kleines Preisgeld und ein Fotoshooting gewinnen. Zudem bestand die Aussicht, im Dezember das Otto-Gesicht auf Facebook zu werden. Doch kein hübsches Nachwuchsmodel gewann das Fan-Voting, sondern ein BWL-Student der sich mit Perücke und Federboa schmückte. Doch anstatt den Fake-Kandidaten auszuschließen, nahm das Versandhaus die ganze Sache mit Humor und zog die Aktion trotzdem voll durch, was bei den Facebook-Fans überaus gut ankam und auch in der Presse für ein positives Echo sorgte.
Genau weil der Kunde schnell und direkt Feedback geben kann, braucht man beim Auftritt in sozialen Netzwerken jemanden, der kommunikativ mit Kritik umgehen kann. Nichtstun oder unüberlegtes Handeln ist bei einem Shitstorm oft das Falsche, zumal er sich nicht wie Malware durch Virenscanner oder Spamfilter von Website Sicherheit aufhalten lässt. Schließt man seine Pinnwand gegenüber Posts, geht das ganze auf einer anderen Plattform weiter. Also sind Social-Media-Manager nicht nur zuständig für zielgruppenorientierte Strategien für Kampagnen in sozialen Netzwerken, sie sollen auch die Social-Media-Kanäle des Unternehmens überwachen und steuern, sowie die Aktivitäten der Nutzer und Kunden auswerten und beurteilen.
Dabei braucht man oftmals keine Kenntnisse von Webtechnologien, oder zu wissen, wie SSL Zertifakte erstellen funktioniert.