Ein dreisprachiges Designmagazin auf Chinesisch, Englisch und Arabisch, das Projekte experimenteller Typografie von Grafikern aus aller Welt vorstellt (Titel: Mixtype Magazine – vgl. Mix, Mixtape, Typografie, Type). Das Magazin, im Rahmen ihrer Masterarbeit von Julia Schygulla entwickelt, richtet sich an junge Gestalter weltweit und soll einen Weg aufzeigen, die drei unterschiedlichen Schriftsysteme mit entgegengesetzter Leserichtung in einem einzigen Magazin unterzubringen, ohne eines davon bevorzugt zu behandeln.
Ich fragte mich, auf welche Weise Design einen positiven Teil zur Globalisierung beitragen kann. Visuelle Kommunikation ist in der Lage, zwischen Kulturen zu vermitteln – das Medium Magazin eignet sich dabei als Träger verschiedener Schriftsysteme und ist weniger statisch als ein Buch, aber durch die Haptik »realer« als ein Blog. Die Reaktionen waren positiv, aber es gab auch Zweifel, wie ich Texte layouten will, die ich weder lesen noch verstehen kann. Das hielt mich nicht davon ab, es zu versuchen, denn ein Studienprojekt sollte man als Entwurf mit offenem Ende sehen und sich nicht von vornherein eingrenzen, nur um am Schluss ein vollendetes Ergebnis zu erzielen.
Für mich geht es darum, durch das Einnehmen einer Vermittlerrolle sprachliche oder kulturelle Barrieren zu überwinden. Als Designer sind wir in der Lage, Identitäten zu schaffen: nicht nur für das Image von Unternehmen, sondern auch für ganze Gesellschaften, mit Wirkung nach innen. Design kann Unterschiede hervor heben und vor globaler Vereinheitlichung schützen, aber gleichzeitig auch Unterschiedliches zusammenführen.
Das Thema »Globalisierung und Transkulturalität« fesselte mich schon im Bachelorstudium, sodass ich darauf mein Master-Exposé aufbaute. Zunächst arbeitete ich frei und experimentell, um das Abstrakte grafisch einzugrenzen. Es entstand ein Experiment zur digitalen Vernetzung, bei dem ich versuchte, einen Menschen aus jedem Land der Erde zu kontaktieren – Grenzen zu überwinden stand von Anfang an im Mittelpunkt. Nach der theoretischen Auseinandersetzung mit Ornament als globaler Sprache ging es um die Analyse der olympischen CIs, die ebenso einen Gemeinschaftsgedanken unterstützen und Regionales mit Interkulturalität kombinieren. Für die Thesis übertrug ich die Erkenntnisse in die Designbranche und schuf ein Medium, das Designer aus aller Welt verbindet und das Gefühl der Globalisierung grafisch interpretiert.
Englisch und Chinesisch wird von links nach rechts gelesen, Arabisch von rechts nach links. Es ergibt sich eine entgegengesetzte Blätterrichtung, die im Layout berücksichtigt werden muss. Häufig wird dazu die Mitte des Magazins als Trennung gesehen und beide Sprachen treffen sich dort. Mir war die Durchmischung wichtig, sodass es im Mixtype lediglich eine unterschiedliche Reihenfolge der Artikel im Index gibt. Der arabische Artikel beginnt dort, wo der Englische und Chinesische endet – und umgekehrt. In Einleitungen gehe ich spielerisch damit um, das Cover besteht aus einer transparenten Folie mit rotem Farbverlauf, der sich mit dem darunter liegenden Blau vermischt. Das Titelbild ist angeschnitten, sodass sich die Cover beim Zusammenlegen ergänzen.
Die Arbeiten von Eps51 aus Berlin, von 29Letters aus Beirut und von Aaron Nieh aus Taipeh, die Typobiennale Typojanchi in Seoul, die 16. Ausgabe des komma- Magazins aus Mannheim, die Slanted »Babylon« und Google Noto.
Der Gedanke, mit Design die Welt zu verbessern, scheint übertrieben, aber dennoch sollten wir uns unserer Möglichkeiten, die weit über Ästhetik und Funktionalität hinausgehen, bewusst werden. Ich denke, damit gehen wir dann schon in die richtige Richtung.
Das Interview erschien in der Novum 08.17.
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