In seiner Serie zu ehemaligen Firmensitzen zeigt der Berliner Fotograf Andreas Gehrke mit unaufgeregtem Blick das Innenleben von Gebäuden, die vorübergehend in einen Dornröschen- schlaf gefallen zu sein scheinen. Die Bücher zeigen die beiden ehemaligen Redaktionsgebäude des Spiegel-Verlages in Hamburg, den alten Campus von IBM Deutschland in Stuttgart-Vaihin- gen und den früheren Firmensitz des seit wenigen Jahren geschlossenen Versandhauses Quelle in Nürnberg. In einer Doppelausgabe und zwei Einzelbüchern sind sie nun als Trilogie bei Drittel Books erschienen.
Die vier dokumentierten Gebäude sind nicht nur einstige Schaltzentralen, in welchen das Nachkriegsdeutschland wirtschaftlich, kulturell und politisch geprägt wurde, sondern auch be- merkenswerte Beispiele der architektonischen Moderne in Deutschland. Ohne aktuelle Nutzung und von ehemaligen Aufgaben losgelöst, bergen sie zugleich imaginierte oder reale Erinnerungen an eine Epoche deutscher Zeitgeschichte, deren Spuren man unwillkürlich in den Bildern zu entdecken glaubt.

Der Spiegel, 1963–2011, Hamburg, Brandstwiete ist der erste Teil der Doppelausgabe, welche die zwei ehemaligen Gebäude des Nachrichtenmagazins zeigt. Das in diesem Teil dargestellte sogenannte „Spiegel-Gebäude“ an der Brandstwiete wurde vom Architekten Werner Kallmorgen speziell für den Verlag konzipiert und beheimatete die Redaktionen von 1969 bis 2011. Es wurde bekannt durch seine individuelle Inneneinrichtung des dänischen Designers Verner Panton (1926–1998).

Der Spiegel, 1995–2011, Hamburg, Dovenfleet. Der zweite Teil der Doppelausgabe zeigt das Gebäude am Dovenfleet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Brandstwiete. Ebenfalls von Werner Kallmorgen entworfen und mit seiner Fassade einer Lochkarte ähnelnd, wurde es für eine Nie- derlassung der IBM Deutschland GmbH gebaut. Sie nutze es 28 Jahre lang bevor der Spiegel- Verlag 1995 sein Räumlichkeiten erweiterte und dort einzog.
IBM Campus, 1972–2009, Stuttgart-Vaihingen dokumentiert den ehemaligen IBM-Komplex im Stuttgarter Außenbezirk Vaihingen. Entworfen von Deutschlands meistgefeiertem Architek- ten der Nachkriegsmoderne Egon Eiermann, war es von 1972 bis 2009 der Hauptsitz für die deutsche Tochter des US-amerikanischen Technologie- und Software-Giganten IBM.

Quelle Versand, 1956–2009, Nürnberg ist eine kompakte Analyse des weiträumigen Firmen- geländes von Deutschlands ehemals größtem Versandhaus Quelle. Der innovative Zweckbau des früheren Bauhaus-Studenten Ernst Neufert war der Sitz des Unternehmens von 1956 bis zur Insolvenz im Jahr 2009. Das Gebäude gilt als eines der wichtigsten realisierten Projekte Neuferts und ist beispielhaft für den Versuch, in der Nachkriegszeit an die klassische Moderne der Wei- marer Republik anzuknüpfen.

Katrin Oeding
http://katrinoeding.com

Moderne loslassen: Der Spiegel, IBM Campus und Quelle Versand

Moderne loslassen: Der Spiegel, IBM Campus und Quelle Versand

In seiner Serie zu ehemaligen Firmensitzen zeigt der Berliner Fotograf Andreas Gehrke mit unaufgeregtem Blick das Innenleben von Gebäuden, die vorübergehend in einen Dornröschen- schlaf gefallen zu sein scheinen. Die Bücher zeigen die beiden ehemaligen Redaktionsgebäude des Spiegel-Verlages in Hamburg, den alten Campus von IBM Deutschland in Stuttgart-Vaihin- gen und den früheren Firmensitz des seit wenigen Jahren geschlossenen Versandhauses Quelle in Nürnberg. In einer Doppelausgabe und zwei Einzelbüchern sind sie nun als Trilogie bei Drittel Books erschienen.
Die vier dokumentierten Gebäude sind nicht nur einstige Schaltzentralen, in welchen das Nachkriegsdeutschland wirtschaftlich, kulturell und politisch geprägt wurde, sondern auch be- merkenswerte Beispiele der architektonischen Moderne in Deutschland. Ohne aktuelle Nutzung und von ehemaligen Aufgaben losgelöst, bergen sie zugleich imaginierte oder reale Erinnerungen an eine Epoche deutscher Zeitgeschichte, deren Spuren man unwillkürlich in den Bildern zu entdecken glaubt.

Der Spiegel, 1963–2011, Hamburg, Brandstwiete ist der erste Teil der Doppelausgabe, welche die zwei ehemaligen Gebäude des Nachrichtenmagazins zeigt. Das in diesem Teil dargestellte sogenannte „Spiegel-Gebäude“ an der Brandstwiete wurde vom Architekten Werner Kallmorgen speziell für den Verlag konzipiert und beheimatete die Redaktionen von 1969 bis 2011. Es wurde bekannt durch seine individuelle Inneneinrichtung des dänischen Designers Verner Panton (1926–1998).

Der Spiegel, 1995–2011, Hamburg, Dovenfleet. Der zweite Teil der Doppelausgabe zeigt das Gebäude am Dovenfleet in unmittelbarer Nachbarschaft zur Brandstwiete. Ebenfalls von Werner Kallmorgen entworfen und mit seiner Fassade einer Lochkarte ähnelnd, wurde es für eine Nie- derlassung der IBM Deutschland GmbH gebaut. Sie nutze es 28 Jahre lang bevor der Spiegel- Verlag 1995 sein Räumlichkeiten erweiterte und dort einzog.
IBM Campus, 1972–2009, Stuttgart-Vaihingen dokumentiert den ehemaligen IBM-Komplex im Stuttgarter Außenbezirk Vaihingen. Entworfen von Deutschlands meistgefeiertem Architek- ten der Nachkriegsmoderne Egon Eiermann, war es von 1972 bis 2009 der Hauptsitz für die deutsche Tochter des US-amerikanischen Technologie- und Software-Giganten IBM.

Quelle Versand, 1956–2009, Nürnberg ist eine kompakte Analyse des weiträumigen Firmen- geländes von Deutschlands ehemals größtem Versandhaus Quelle. Der innovative Zweckbau des früheren Bauhaus-Studenten Ernst Neufert war der Sitz des Unternehmens von 1956 bis zur Insolvenz im Jahr 2009. Das Gebäude gilt als eines der wichtigsten realisierten Projekte Neuferts und ist beispielhaft für den Versuch, in der Nachkriegszeit an die klassische Moderne der Wei- marer Republik anzuknüpfen.

Katrin Oeding
http://katrinoeding.com

Moderne loslassen: Der Spiegel, IBM Campus und Quelle Versand
Moderne loslassen: Der Spiegel, IBM Campus und Quelle Versand
Moderne loslassen: Der Spiegel, IBM Campus und Quelle Versand
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