Reisetagebücher sind meistens toll, weil sie für den Reisenden eine schöne Möglichkeit sind, das Erlebte festzuhalten und für die Daheim-Gebliebenen um im Fernweh zu schwelgen. Heutzutage sind Reisetagebücher oft digital und im Blog-Format angelegt, ich möchte hier allerdings nicht zu weit ausholen und über die Vergänglichkeit des Digitalen sprechen. Aber ja, doch … ein Reisetagebuch hat natürlich schon ein wenig mehr Anmut.

Und wenn es dann auch noch wunderbar illustriert ist und das Resultat eines vollen Skizzenbuches umso mehr. Das ist Making Friends in Bangalore des Illustrators Sebastian Lörscher. Auf einer Reise nach Indien hat er das gemacht, was ich mir bei jeder Reise vornehme und dann irgendwie doch nicht mache: Mit dem Skizzenbuch durch die Straßen gehen und Geschichten festhalten.

»Wann immer ich mit meinem Skizzenbuch in Bangalores Straßen saß, war ich umringt von neugierigen Zuschauern, die mir über die Schulter schauten und wissen wollten, was ich da mache.
Sie erzählten mir aus ihrem Leben, fuhren mich mit klapprigen Rikschas durch ihre verrückte Stadt und zeigten mir wie man Cricket spielt. Ich feierte mit ihnen dreitätige Hochzeiten und lernte, wie gefährlich die Löcher in indischen Straßen sein können.«

Auf seiner Studienreise nach Bangalore war er mit seinem Skizzenbuch immer recht schnell Mittelpunkt. Die Inder waren neugierig und wollten wissen, was er denn da mache. So entstanden schnell Begegnungen, an die man sich gerne erinnert und die es daher verdienten fest gehalten zu werden. Man erfährt über indische Hochzeitsrituale; Großmütter, die unzufrieden mit ihrem gezeichneten Portrait sind, interessante Gastgeschenke und vielem mehr.

Den ganz besonderen Charme des Buches machen allerdings die Illustrationen selbst aus – Sebastian arbeitet mit Buntstiftzeichnungen, die eine tolle Strichführung haben und gerade deswegen das wuselige Leben in einer indischen Großstadt so wunderbar abbilden. Sie wirken, als würde er einfach drauf los zeichnen. Man hat als Betrachter das Gefühl sich auf diese Art anders oder vielleicht sogar besser auf die Stadt einlassen zu können als das mit Fotos möglich wäre. Der Lärm, die Hektik, das Chaos der Großstadt sind in jedem Strich zu spüren.

Das Buch ist kein reiner Abdruck seines Skizzenbuches, er hat die Erfahrungen und Geschichten in diesem Fall zu kleinen Comic Strips verdichtet.

Ein wunderschönes Buch!

Preis: €21,95

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Making Friends in Bangalore

Reisetagebücher sind meistens toll, weil sie für den Reisenden eine schöne Möglichkeit sind, das Erlebte festzuhalten und für die Daheim-Gebliebenen um im Fernweh zu schwelgen. Heutzutage sind Reisetagebücher oft digital und im Blog-Format angelegt, ich möchte hier allerdings nicht zu weit ausholen und über die Vergänglichkeit des Digitalen sprechen. Aber ja, doch … ein Reisetagebuch hat natürlich schon ein wenig mehr Anmut.

Und wenn es dann auch noch wunderbar illustriert ist und das Resultat eines vollen Skizzenbuches umso mehr. Das ist Making Friends in Bangalore des Illustrators Sebastian Lörscher. Auf einer Reise nach Indien hat er das gemacht, was ich mir bei jeder Reise vornehme und dann irgendwie doch nicht mache: Mit dem Skizzenbuch durch die Straßen gehen und Geschichten festhalten.

»Wann immer ich mit meinem Skizzenbuch in Bangalores Straßen saß, war ich umringt von neugierigen Zuschauern, die mir über die Schulter schauten und wissen wollten, was ich da mache.
Sie erzählten mir aus ihrem Leben, fuhren mich mit klapprigen Rikschas durch ihre verrückte Stadt und zeigten mir wie man Cricket spielt. Ich feierte mit ihnen dreitätige Hochzeiten und lernte, wie gefährlich die Löcher in indischen Straßen sein können.«

Auf seiner Studienreise nach Bangalore war er mit seinem Skizzenbuch immer recht schnell Mittelpunkt. Die Inder waren neugierig und wollten wissen, was er denn da mache. So entstanden schnell Begegnungen, an die man sich gerne erinnert und die es daher verdienten fest gehalten zu werden. Man erfährt über indische Hochzeitsrituale; Großmütter, die unzufrieden mit ihrem gezeichneten Portrait sind, interessante Gastgeschenke und vielem mehr.

Den ganz besonderen Charme des Buches machen allerdings die Illustrationen selbst aus – Sebastian arbeitet mit Buntstiftzeichnungen, die eine tolle Strichführung haben und gerade deswegen das wuselige Leben in einer indischen Großstadt so wunderbar abbilden. Sie wirken, als würde er einfach drauf los zeichnen. Man hat als Betrachter das Gefühl sich auf diese Art anders oder vielleicht sogar besser auf die Stadt einlassen zu können als das mit Fotos möglich wäre. Der Lärm, die Hektik, das Chaos der Großstadt sind in jedem Strich zu spüren.

Das Buch ist kein reiner Abdruck seines Skizzenbuches, er hat die Erfahrungen und Geschichten in diesem Fall zu kleinen Comic Strips verdichtet.

Ein wunderschönes Buch!

Preis: €21,95

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