Design made in Germany

Deutsches Design

Diese Arbeit entstand 2011 im Rahmen meiner Abschlussmappe (Vordiplom) an der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln. Bei diesem fiktiven Erscheinungsbild für die KZ-Gedenkstätte Dachau trifft der Gedanke der Nostalgie nicht zu. Erinnerungen an den Holocaust können niemals nostalgisch sein. Dennoch ist er ein Teil der menschlichen Geschichte und darf nicht vergessen werden. Im Gegenteil, er muss begriffen und an sich herangelassen werden; die Strukturen müssen erkannt werden und es muss alles Mögliche unternommen werden, damit das nicht wieder passiert. Dazu soll die KZ-Gedenkstätte Dachau mithilfe ihres von mir gestalteten Erscheinungsbildes beitragen.

Die entstandene Wort-Bild-Marke beinhaltet viele Ebenen der Gedenkstätte. Vordergründig sind es 17 Balken, die zu Beginn ordentlich strukturiert nebeneinanderstehen, dann folgt ein Leerraum, darauf unterschiedlichste Abstände. Erst der letzte Balken kippt aus der Reihe heraus. Der dahinterstehende Gedanke ist die perverse Ordentlichkeit, Bürokratie und Struktur im KZ, die in dem ersten Balken visualisiert wurde. Der anschließende Leerraum schafft einen Bezug zur Zeit nach dem KZ – zu der Zeit der Verdrängung und Leugnung. Darauf folgt eine Wiederaufarbeitung, die Grausamkeiten ans Tageslicht bringt und „Unruhe“ schafft. Nach Adorno ist die einzige Möglichkeit, dass Auschwitz sich nicht wiederhole, die Mündigkeit jedes Einzelnen. Dieser Gedanke wird im letzten Balken visualisiert: der mündige Mensch, der gegen die Autorität steht und so einen positiven Ausblick gewährleistet. Die Anzahl der 17 Balken ist nicht willkürlich! Es sind die 17 Barackenreihen im KZ Dachau, in dem die unterschiedlichen Gefangenengruppen untergebracht waren.

Ebenso greift meine Bildmarke die Architektur des Besucherinformationszentrums der Gedenkstätte auf und schafft so ein einheitliches Bild im Sinne des Corporate Designs und der Corporate Architecture. Das gewählte Schwarz ist in den westlichen Ländern die einheitliche Farbe für „Trauer“, für eine dunkle Vergangenheit des KZ. Dem gegenüber stehen weiße Flächen, die Hoffnung und Frieden symbolisieren. Andere Farben zu nutzen empfand ich als nicht passend, da die Verantwortlichen der KZs viele Farben für die Markierung ihrer Häftlinge nutzten. Die Transparenz der Flächen in den Medien bietet einen Blick hinter die Mauern des KZ und lässt so den Betrachter die Strukturen und das System erkennen, das dazu führte. Die Anordnung der Textblöcke bricht in allen Medien bewusst und gewollt das übliche Raster. Die Bildwelt zeigt reduziert in Farbe und Schärfe einen Blick in die Gedenkstätte und Gedenkorte. Die gewählte Schrift ist die Linotype Veto, eine moderne, dynamische und unbelastete Groteske aus dem Jahr 2001.

Peak, Büro für Gestaltung
Carsten Bartsch
http://www.peak-gestaltung.de

Gestalterische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Gestalterische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit

Diese Arbeit entstand 2011 im Rahmen meiner Abschlussmappe (Vordiplom) an der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln. Bei diesem fiktiven Erscheinungsbild für die KZ-Gedenkstätte Dachau trifft der Gedanke der Nostalgie nicht zu. Erinnerungen an den Holocaust können niemals nostalgisch sein. Dennoch ist er ein Teil der menschlichen Geschichte und darf nicht vergessen werden. Im Gegenteil, er muss begriffen und an sich herangelassen werden; die Strukturen müssen erkannt werden und es muss alles Mögliche unternommen werden, damit das nicht wieder passiert. Dazu soll die KZ-Gedenkstätte Dachau mithilfe ihres von mir gestalteten Erscheinungsbildes beitragen.

Die entstandene Wort-Bild-Marke beinhaltet viele Ebenen der Gedenkstätte. Vordergründig sind es 17 Balken, die zu Beginn ordentlich strukturiert nebeneinanderstehen, dann folgt ein Leerraum, darauf unterschiedlichste Abstände. Erst der letzte Balken kippt aus der Reihe heraus. Der dahinterstehende Gedanke ist die perverse Ordentlichkeit, Bürokratie und Struktur im KZ, die in dem ersten Balken visualisiert wurde. Der anschließende Leerraum schafft einen Bezug zur Zeit nach dem KZ – zu der Zeit der Verdrängung und Leugnung. Darauf folgt eine Wiederaufarbeitung, die Grausamkeiten ans Tageslicht bringt und „Unruhe“ schafft. Nach Adorno ist die einzige Möglichkeit, dass Auschwitz sich nicht wiederhole, die Mündigkeit jedes Einzelnen. Dieser Gedanke wird im letzten Balken visualisiert: der mündige Mensch, der gegen die Autorität steht und so einen positiven Ausblick gewährleistet. Die Anzahl der 17 Balken ist nicht willkürlich! Es sind die 17 Barackenreihen im KZ Dachau, in dem die unterschiedlichen Gefangenengruppen untergebracht waren.

Ebenso greift meine Bildmarke die Architektur des Besucherinformationszentrums der Gedenkstätte auf und schafft so ein einheitliches Bild im Sinne des Corporate Designs und der Corporate Architecture. Das gewählte Schwarz ist in den westlichen Ländern die einheitliche Farbe für „Trauer“, für eine dunkle Vergangenheit des KZ. Dem gegenüber stehen weiße Flächen, die Hoffnung und Frieden symbolisieren. Andere Farben zu nutzen empfand ich als nicht passend, da die Verantwortlichen der KZs viele Farben für die Markierung ihrer Häftlinge nutzten. Die Transparenz der Flächen in den Medien bietet einen Blick hinter die Mauern des KZ und lässt so den Betrachter die Strukturen und das System erkennen, das dazu führte. Die Anordnung der Textblöcke bricht in allen Medien bewusst und gewollt das übliche Raster. Die Bildwelt zeigt reduziert in Farbe und Schärfe einen Blick in die Gedenkstätte und Gedenkorte. Die gewählte Schrift ist die Linotype Veto, eine moderne, dynamische und unbelastete Groteske aus dem Jahr 2001.

Peak, Büro für Gestaltung
Carsten Bartsch
http://www.peak-gestaltung.de

Gestalterische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
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