Die Ästhetik des Fehlers
Digitalität präsentiert sich meist im glattem und perfekten Gewand. Doch bei aller Perfektion ist das Auftreten von Fehlern nicht ausgeschlossen – sogar mehr als wahrscheinlich. Die Herkunft der digitalen Fehler sind den meisten von uns unklar: Verpixelte Videostreams, zerhackte Browserfenster, fehlerhafte Datei-Uploads, all diese Phänomene sind wenig wünschenswert. Doch in ästhetischer Hinsicht können sie aber durchaus reizvoll sein. Wir leben in einer Zeit, in der die schnelle Bereitstellung und Verfügbarkeit von Daten, oft über die Qualität gestellt wird. Übermäßige Komprimierung von Daten äußert sich dabei häufig in Fehlerhaftigkeit in der Darstellung. Fehlerhafte Kompressionsartefakte sind visuelle Fragmente unserer Zeit. Ich habe mich im Rahmen meiner Masterthesis auf die Suche nach Ursprüngen dieser Fehlerphänomene begeben, um diese auf ihre ästhetischen Qualitäten zu untersuchen. Nach Recherche und Auseinandersetzung mit dem Thema, bin ich einen Schritt weitergegangen und habe nach Möglichkeiten gesucht, Fehlerereignisse bewusst zu provozieren. Über Manipulationstechniken wie Data-Bending (Manipulationen von Daten-Codes) und Data-Moshing (Manipulation komprimierter Video-Dateien) bin ich auf das Circuit-Bending gestoßen. Als Circuit-Bending bezeichnet man die Manipulation von elektrischen Schaltkreisen zur Provokation von Fehlerereignissen. Ursprünglich kommt diese Manipulationstechnik eher aus dem Bereich experimenteller elektronischer Musik. Diese Technik habe ich auf Digitalkameras und Scanner angewendet. Beide Geräte dienen der Digitalisierung analoger Information. Die Bildsensoren der Geräte wandeln Licht in elektrische Spannung um, die dann von einem Analog/Digital-Wandler in digitale Information umgewandelt wird. In diesen Prozess hat er manuell eingegriffen, indem er Fehlspannungen und Kurzschlüsse erzeugt hat. Die Folge sind elektrische Fehlinformationen oder besser gesagt, elektrische Überschwemmungen, die sich in Form digitaler Fehlerbilder äußern.
Innerhalb dieser Experimente sind mehr als 3000 Fehlerbilder entstanden, die in Muster-Kategorien eingeordnet wurden. Aus Fehlern wurden so Fehlermuster. Diese habe ich unter anderem auf Teppiche angewandt. Mit ihnen geht die digitale Welt in eine physische, sinnliche Welt über. Der namhafte Teppichhersteller Vorwerk zeigte sich an dem Projekt höchst interessiert und realisierte 3 dieser Muster als Prototypen im Spritzdruck auf Teppich. Die Teppiche sind 2 x 3 Meter sowie 4 x 3 Meter groß. Ein Projekt, das zunächst einer künstlerischen Idee entsprang, hat so im angewandt, gestalterischen Bereich konkrete Anwendung gefunden.
Die „fehlerhafte“ Teppichkollektion ist als Master-Thesis an der Fakultät Gestaltung der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim entstanden.
Thomas Wahle
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