Den Horizont erweitern – Design-Ideen aus dem Ausland
Natürlich ist bekannt, wie groß die Wechselwirkung verschiedener Länder in der Branche des Designs ist. Immer wieder wandern entscheidende Impulse der Gestaltung über die Welt und schlagen sich in verschiedenen Ländern in unterschiedlicher Art und Weise nieder. Einige Länder hatten in den vergangenen Jahren einen besonders starken Einfluss auf die Wahrnehmung des Designs in Deutschland.
Nordamerikanische Konventionen
Bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts trat der gestalterische Einfluss Nordamerikas klar in den Vordergrund. Im Rahmen der Pop-Art-Kultur wurde die Nachkriegszeit auch mit der Hilfe findiger Designer bunter und bewusst farbenfroh gestaltet. Schnell fand dieser Trend nicht nur innerhalb Nordamerikas großen Anklang. So setzte sich der Siegeszug bis nach Europa fort, wo zum Beispiel viele Veröffentlichungen im Bereich des Marken-Designs auf einen solchen Einfluss zurückzuführen sind.
Die damalige Medienlandschaft ließ es jedoch kaum zu, die Eindrücke der Designer auf dem jeweiligen Kontinent ohne eine Reise auszutauschen. Auch aus diesem Grund kam es immer wieder zu Kooperationen, die eine zeitweilige Zusammenarbeit voraussetzten. Heute haben Designer noch einfacher die Möglichkeit, in nordamerikanische Staaten zu reisen. Denn die damalige Hürde des Visums wurde inzwischen durch eine elektronische Beantragung des ETA Canada deutlich erleichtert. So stehen den heutigen Verantwortlichen in der Branche ganz andere Chancen und Möglichkeiten offen.
Pop-Art in Deutschland
Natürlich dauerte es etwas, bis sich der Trend des Pop-Art-Designs auch in Deutschland durchsetzen konnte. Doch besonders die späten 1950er Jahre machten deutlich, dass der Entwicklung ein großes Potenzial beigefügt war. Vielen Marken, die meist von amerikanischer Abstammung waren, gelang es, diesen Trend weiter zu beflügeln. Bis heute gelten zum Beispiel die Reklamen von Coca-Cola als wegweisend für die Verbreitung von Pop-Art in Europa. Gleichsam dauerte es in den folgenden Jahrzehnten sehr lange, bis sich diese Spuren im Laufe der Zeit verwischten.
Heute nimmt der Einfluss des amerikanischen Designs noch größere Dimensionen an. Bereits in den 1990er Jahren begann der Siegeszug vieler amerikanischer Produkte, die ihr besonderes Design zum Kern der Marke machten. Nach wie vor angebracht ist das Beispiel des Apple-Konzerns. Bis heute ist es auf der Grundlage der Arbeit von Steve Jobs gelungen, die Marke in erster Linie durch ein elegantes und zeitloses Design in den Köpfen der Verbraucher zu verankern. Diese sind bis heute dazu bereit, durch ihren Kauf womöglich ein etwas schlechteres Verhältnis von Preis und Leistung zu akzeptieren, sich jedoch nicht weiter von diesem beeindrucken zu lassen.
Der zukünftige Austausch
Obwohl Design-Einflüsse aus anderen Ländern auch in den kommenden Jahren von großer Bedeutung sein werden, wird sich der Austausch anders gestalten. Das Medium World Wide Web macht einen sehr viel schnelleren Austausch der Informationen möglich. In der Folge lässt sich häufig nicht mehr genau bestimmen, woher ursprüngliche Einflüsse überhaupt stammen. Gleichzeitig erhöht sich natürlich die Zahl der Trends, die selbst immer schnelllebiger werden. Die Aufgabe des Designs wird nun darin bestehen, positive Tendenzen ausfindig zu machen und diese über einen längeren Zeitraum hinweg zu stärken, um dadurch die Qualität der eigenen Arbeit langfristig deutlich zu erhöhen.