Als Designer international tätig werden
Wer sich heute dazu entscheidet, Designer zu werden, muss sich auf eine starke, zum Teil international präsente Konkurrenz einstellen. Vielen neuen Designern gelingt der große Durchbruch nicht, weil sie sich mit ihrer Arbeit nicht von der Masse abheben können. Dabei machen sie sich häufig das Leben selbst schwer, indem sie darauf verzichten, über den Tellerrand hinauszublicken. Der Tellerrand ist in diesem Fall die eigene Heimat: Deutschland.
Die Webseite des Designers
Wer sich frühzeitig von der Masse abheben möchte, sollte bei der Erstellung seiner Webseite nicht nur auf beeindruckenden Augenschmaus Wert legen, sondern diese auch in verschiedene Sprachen übersetzen (lassen). Welche Sprachen genau infrage kommen, hängt natürlich von der eigenen Branche ab und wo sich potenzielle Kunden befinden. Das kann Japan sein, aber auch die USA oder die Türkei.
Die Basis einer guten Übersetzung stellt der Übersetzer dar. Dieser muss nicht nur seriös sein und professionell arbeiten können, sondern sich auch mit der Branche des Designs auskennen. Eine falsche Übersetzung kann nicht nur potenzielle Kunden vergraulen, sondern unter Umständen zu Klagen aufgrund inkorrekter Angaben führen.
Folglich müssen Designer bei der Auswahl eines Übersetzers auf seine Authentizität achten. Hilfe erhalten Designer bei den deutschen Berufsverbänden für Übersetzer. Viele Übersetzer haben sich zu unterschiedlichen Organisationen zusammengeschlossen. Aufgabe der Berufsverbände ist es, einen gewissen Qualitätsstandard zu sichern, da die Berufsbezeichnung Übersetzter rechtlich nicht geschützt ist. Auf den Webseiten der Verbände, zum Beispiel die des größten Berufsverbandes in Deutschland www.bdue.de, können Designer nach Übersetzern und Dolmetschern suchen. In diesen Verband werden ausschließlich Übersetzer aufgenommen, die einen Nachweis von fachlicher Qualifikation vorweisen können, sei das eine langjährige Berufspraxis oder ein qualifizierter Berufsabschluss.
Sich im eigenen Garten umsehen
Ist der Übersetzer gefunden, stellt sich der Designer nun die Frage, ob er sein Portfolio und den eigenen Blog mit deutschsprachigem Inhalt füllen oder direkt auf internationale Besucher optimieren sollte. Auch hier gibt es keine allgemeingültige Lösung, schließlich ist die Situation von Fall zu Fall unterschiedlich. Wie am Anfang des Artikels beschrieben, müssen sich Designer darüber bewusst werden, ob sie lediglich Kunden aus Deutschland erreichen möchten oder ihre Chancen erhöhen wollen, indem sie international arbeiten. Gerade als Freelancer, der am Anfang seiner Karriere steht, macht es Sinn, zunächst auf nationale Kunden zu setzen. Besonders hilfreich ist es, zunächst mit Kunden aus der Region zu arbeiten. Hier lassen sich leichter Beziehungen schließen, da man mit diesen Kunden leichter ein persönliches Gespräch führen kann.
Die Kommunikation in Englisch ist, selbst wenn man die Sprache fließend beherrscht, immer völlig anders. Selbes gilt auch für die Akquise. Erst nachdem man regionale und nationale Erfahrung gesammelt hat, sollte man sich internationale Projekte zutrauen. Designer sollten sich nicht nur die Frage stellen, warum sie internationale Kunden bedienen sollten, sondern umgekehrt, warum sollte ein Kunde aus dem Ausland die eigene Person anheuern? Natürlich kann man die Karte der Qualität made in Germany spielen. Als Freelancer ohne Erfahrung dagegen ist die eigene Nationalität kein Garant für Qualität.
Wer dennoch hoch hinaus möchte und auf die internationalen Kunden nicht verzichten möchte, sollte sich zumindest die Sache mit dem Blog überlegen: Für Freelancer im Bereich Design ist ein Blog ein nettes Extra, welches sie, am Anfang zumindest, nicht zwingend benötigen. Statt einen Blog in Deutsch (oder Englisch) zu führen, sollten sie diese Zeit lieber in ihre Projekte und die Suche nach Kunden investieren. Erst wenn die ersten Aufträge eingegangen und das Portfolio gewachsen ist und man etwas vorzeigen kann, macht die internationale Expansion auch Sinn.
Nach dem Etablieren folgt das Internationalisieren
Die ersten Projekte sind an Land gezogen, die Kunden sind zufrieden, das Portfolio ist auf eine stolze Summe angewachsen. Wer sich als Designer in diesem hart umkämpften Markt etabliert hat, der darf anfangen, von internationalen Kunden zu träumen. Ausgestattet mit einem seriösen Übersetzer, der in der Lage ist, die eigene Webseite zu übersetzen und die selbstverfassten Blogbeiträge ins Englische (oder eine andere Sprache) zu übersetzen, beginnt die Internationalisierung. Jetzt kann man seine Zeit dazu investieren, die großen Kunden aus dem Ausland an Land zu ziehen – dafür muss man aber auch bereit sein, Zeit und Geld zu investieren.