Einbruchschutz: 6 Tipps für ein sicheres Zuhause
In den eigenen vier Wänden fühlt man sich idealerweise geborgen und sicher. Doch ganz berechtigt ist diese Annahme nicht – denn deutschlandweit werden jährlich rund 100 000 Einbruchdiebstähle in Wohnungen und Häuser verübt. Die gute Nachricht: Mit einigen wenigen Sicherheitsmaßnahmen lässt sich das Risiko deutlich verringern.
1. Umsichtig verhalten
Zunächst gilt es, im Alltag einige grundlegende Verhaltensregeln zu beachten. Das meiste davon ist offensichtlich – wird aber in der täglichen Hektik vielfach vergessen:
- Fenster und Türen schließen: Bei Verlassen des Hauses sollten stets alle Fenster und Türen verschlossen werden. Auch gekippte Fenster sollten geschlossen werden, wenn niemand im Haus ist: Ein gekipptes Fenster ist für Profis leicht zu öffnen und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar!
- Haustüre richtig absperren: Keinesfalls sollte die Haustür nur zugezogen werden.
- Schlüssel nicht in der Nähe Hauses verstecken: Einbrecher wissen um gängige Verstecke, wie Fußmatten oder Blumentöpfe, und sehen dort nach. Zusätzlich könnte man beim Verstecken beobachtet werden.
- Bei Verlust von Schlüsseln alle Schlösser austauschen.
- Längere Abwesenheiten (zum Beispiel Urlaub) nicht über Social Media publik machen.
Das Befolgen dieser Grundregeln dient übrigens nicht nur der eigenen Sicherheit, sondern ist oft auch die Voraussetzung, dass die Versicherung im Schadensfall einspringt.
2. Mechanischer Schutz an Türen und Fenstern
Ein zweiter sehr wesentlich Punkt, ist die mechanische Sicherung von möglichen Eingängen und Fenstern. Laut der deutschen Polizei ist dies eine der wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen und die Grundlage für wirksamen Einbruchschutz: Einbruchhemmende Verriegelungen machen das Aufbrechen zeitintensiver, sodass sich das Risiko für Einbrecher nicht mehr lohnt.
Für moderne Fenster, Terrassen- und Eingangstüren existiert eine Sicherheitsklassifizierung, die Auskunft über die Einbruchsicherheit gibt. Die Skala der Widerstandsklassen reicht von RC1 (niedrigste Stufe) bis zu RC2 (höchste Stufe). Für Privathaushalte sollte mindestens die Klasse RC2 zum Einsatz kommen. Eine Liste an zertifizierten Sicherheitsprodukten findet sich auf der Webseite der Polizei.
Besitzt man bereits ältere Fenster und möchte diese nicht austauschen, kann man sie meist mit einer einbruchshemmenden Fenstersicherung nachträglich aufrüsten. Übrigens: Der Einbau von solchen Vorrichtungen wird unter Umstanden vom Staat finanziell unterstützt. Informieren lohnt sich also!
3. Wertsachen sicher verwahren
Wer Wertsachen, wie Bargeld, Schmuck oder Münzen, zuhause lagert, sollte diese in einer entsprechend gesicherten Umgebung aufbewahren. Somit wird der Schaden minimiert, falls sich doch einmal Unberechtigte Zugang zum Haus verschaffen.
Je nach Größe und Wert der Gegenstände eignet sich dazu ein kleiner Möbel- oder Wandtresor. Zusätzlichen Schutz bieten versteckte Wertschränke, die in den Boden eingelassen sind oder sich als Steckdose tarnen: Diese Behältnisse sind für Außenstehende nicht einmal als Safes erkennbar. In jedem Fall ist es ratsam, auf hochwertige Tresore von geprüften Herstellern zu setzen – denn nur so kann man sich auf die Qualität verlassen.
4. Anwesenheit vortäuschen
Die große Mehrzahl aller Einbrüche passiert während des Tages – wenn die Hausbewohner nicht da sein. Die Kriminellen suchen sich in aller Regel ein gerade leerstehendes Haus. Daher sollte man die Anwesenheit im Haus simulieren, um Langfinger abzuschrecken. Mögliche Maßnahmen:
- Beleuchtung, die durch Zeitschaltuhren gesteuert wird
- Fernseh-Simulator, der ein TV-ähnliches, flackerndes Licht ausstrahlt
- Briefkasten von Nachbarn leeren lassen
- Rollläden, die durch Zeitschaltuhren gesteuert werden
Besonders nützlich ist für diesen Zweck ein „Smart Home“, also intelligent gesteuerte Haustechnik. Damit lassen sich Beleuchtung, Rollläden und sogar Alarmanlagen bequem vom Handy aus steuern. Jedoch sollte nicht unterschätzt werden, dass die Technologie hinter dem Smart Home eventuell gehackt werden kann. Unter Umständen stellt ein solcherart vernetztes Haus deshalb eher ein Sicherheitsrisiko dar.
5. Alarmsysteme und Bewegungsmelder installieren
Mit Alarmanlagen und Bewegungsmeldern bleiben Einbrecher nicht lange unentdeckt. Zusätzlich haben sie eine erhebliche abschreckende Wirkung. Daher sind Alarmsysteme eine sinnvolle Ergänzung zu mechanischen Barrieren. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Alarmanlagen:
- Die Außenhautüberwachung: Hier werden insbesondere Fenster und Türen gesichert.
- Die Fallenüberwachung: Dabei werden bestimmte Innenräume überwacht.
Allerdings ist eine Außenhautüberwachung in den meisten Fällen vorzuziehen: Erstens erfolgt die Alarmierung früher und zweitens kann diese auch eingeschaltet werden, wenn die Bewohner zuhause sind.
Absehen sollte man von Kamera-Attrappen, welche Videoüberwachung vortäuschen sollen. Zwar können diese ebenfalls eine abschreckende Wirkung ausüben, jedoch signalisieren Kameras gleichzeitig, dass in diesem Haus teure Wertsachen gelagert werden.
6. Auf Nachbarschaftshilfe setzen
Zuletzt noch eine ganz und gar kostenlose Maßnahme: Aufmerksame Nachbarn sind mindestens ebenso wichtig wie eine Alarmanlage und können Einbrüche häufig verhindern. Der neugierige Blick von nebenan wirkt abschreckend, sodass Diebe oft gar nicht erst zur Tat schreiben, wenn sie sich beobachtet fühlen. Es lohnt sich also, mit den Nachbarn in freundschaftlichem Kontakt zu bleiben und diese über Urlaube zu informieren. Im Gegenzug sollte man selbst ebenfalls ein waches Auge auf die Umgebung halten und bei Gefahr Alarm schlagen.
7. Klug vorbeugen, aber trotzdem gelassen bleiben
Die Fenster sind gesichert, die Alarmanlage installiert und die Zeitschaltuhr läuft? Dann sollte man ruhig bleiben und sich nicht allzu viele Gedanken über das Restrisiko machen. Schließlich sollen diese Maßnahmen das persönliche Sicherheitsgefühl erhöhen und keine unnötigen Sorgen verursachen. Es gilt der Grundsatz: Umsichtig handeln, aber trotzdem das Leben leicht nehmen.