Wenn aus Gebrauchsgegenständen Design wird
Die Zeit der biederen Einrichtung ist vorbei. Wenn man in Wohnungen und Häuser kommt, die seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert wurden, dann fällt einem oftmals die spießige Einrichtung auf. Schön und gut, vielleicht kommt sie Menschen, die nach 1970 geboren wurden, auch einfach nur spießig vor und ist im Grunde aber damals total innovativ gewesen. Sicher ist doch aber, dass es damals weniger farbenfroh zuging als heute und der Plüsch und Kitsch dennoch nicht fehlen durfte. Darüber, Gebrauchsgegenstände wie Heizkörper oder Lichtschalter gekonnt in Szene zu setzen und aus ihnen regelrechte Designerstücke zu machen, hat sich in den 50er oder 60er Jahren aber bestimmt noch niemand Gedanken gemacht. Und wenn doch, dann hat dieser Trend auf jeden Fall zu keinem Zeitpunkt die Wohnzimmer der deutschen Durchschnittsfamilien erreicht.
Dabei lässt sich aus ganz gewöhnlichen Gegenständen so viel Kreatives machen. Wer eine neue Wohnung bezieht oder aus seiner alten Wohnstätte etwas erfrischendes machen möchte, sollte sich deshalb ruhig einmal darüber Gedanken machen, dass so herkömmliche Dinge wie ein Heizkörper nicht langweilig und grau in der Ecke stehen müssen, sondern dass sie auch ganz fabelhaft und besonders angestrichen oder verkleidet werden können, ja sogar auf Wunsch in extravaganten Formen und Designs von manchem Künstler hergestellt werden.
Ähnlich sieht es im Elektrobereich aus. Lichtschalter zum Beispiel sind ja doch eher ein unscheinbares Übel, das neben jeder Tür zu finden und aber dennoch nicht aus den Häusern wegzudenken ist. Schalter müssen nun einmal sein, ob Positionsschalter oder Endschalter, der beispielsweise erkennt, wann eine automatische Tür geschlossen oder geöffnet ist und daraufhin ein spezielles Signal erzeugt und den nächsten Schritt eines bestimmten Ablaufs erzeugt. Ein Leben ohne Schalter wäre undenkbar, weil sonst die Elektronik in unseren Häusern rein gar nicht nutzbar wäre. Siehe mehr zum Thema Endlagenschalter unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Endlagenschalter. Doch warum müssen Schalter so offensichtlich und gleichzeitig unscheinbar sein? Es ist doch durchaus möglich, aus ihnen im Haushalt etwas ganz besonders zu machen, ihnen beispielsweise ein buntes oder ausgefallenes Outfit zu verpassen.
Waschbecken, Lampen oder sogar Fenster und Türen. In vielen Neubauten lassen sich die Hausbesitzer ordentlich aus, was den Designgehalt ihrer Gebrauchsgegenstände angeht. Futuristisch ist dabei das Wort der Stunde, doch wer sich darunter etwas eher Minimalistisches vorstellt, muss dabei nicht unbedingt richtig liegen. Auch das Plüschige aus den vorherigen Jahrzehnten wird gerne wieder aufgegriffen, dann allerdings in einem etwas moderneren Gewand.
Im Bereich der Heizkörper ist allerdings wirklich in vielen Fällen von regelrechten Kunstwerken die Rede. Der Trend geht dahin, Heizungen in den abgefahrensten Formen zu verwirklichen, zum Beispiel in Gitteroptik oder als Raumteiler. Der Phantasie sind auf diesem Gebiet eigentlich überhaupt keine Grenzen gesetzt. Wer das nötige Kleingeld hat, der bestellt sich einfach direkt beim Designer seiner Wahl einen möglichst ausgeflippten Heizkörper und lässt sich diesen in der Wohnung montieren. Da würden die Bewohner, die früher in den plüschigen und spießigen Wohnzimmern hausten, bestimmt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Das ausgefallene Design ist nun einmal nicht jedermanns Sache, aber eine gefällige Abwechslung zu den üblichen Gebrauchsgegenständen ist es doch allemal.