Comeback! Die Kuckucksuhr ist wieder da.
Sie schmeckt nicht so köstlich wie eine Schwarzwälder Kirschtorte, jedoch genießt sie einen genauso hohen Bekanntheitsgrad: die Kuckucksuhr. Die Kunst der Herstellung von Schwarzwälder Kuckucksuhren gilt als “typisch deutsch” und ist daher im In- und Ausland hoch angesehen. Raffinierte Designer haben diesem Schmuckstück einen modernen Look verpasst. Wir kaufen uns Wohnungen, sogar ganze Häuser. Wieso sollte sich der Kuckuck nicht auch eine neue Behausung gönnen dürfen?
Bis vor wenigen Jahren galt die Kuckucksuhr als Souvenir für Touristen. In deutschen Wohnzimmern hatte sie nichts zu suchen, da sie als Relikt vergangener Jahrzehnte angesehen wurde. Zeiten ändern sich, die Kuckucksuhr feiert momentan ihr Comeback. Gerade bei Amerikanern und Japanern zählte sie als “urdeutsches” Schmuckstück, das sie gerne in ihre Heimat mitbrachten. Dabei legten sie wenig Wert auf Qualität, die Uhr durfte auch aus Plastik sein. Eine echte Kuckucksuhr aus dem Schwarzwald galt als Inbegriff des Deutschen, genauso wie die Brezel oder das Münchner Oktoberfest. Solche Produkte haben wenig mit Qualitätsarbeit zu tun, meistens stammen sie aus Fernost.
Bildquelle: Schwarzwaldpalast
Deutsche Designer respektieren die artgerechte Tierhaltung, daher kam Großmutters Haus als Behausung nicht mehr infrage. Die nagelneuen Häuschen kommen ganz ohne Schnörkel oder Verzierungen aus, die Kästen beeindrucken mit bunten Farben. Verspielt und aufgeschlossen, mit diesen Attributen lässt sich das moderne Wohnheim am besten beschreiben. Die Formen sind streng geometrisch angeordnet. Was bleibt, sind die traditionellen Zapfen. Schließlich benötigt die Uhr einen mechanischen Antrieb, damit der Kuckuck zur vollen Stunden piepen kann. Sogar das Ausland weiß diese deutsche Qualitätsarbeit zu schätzen, denn ein hoher Teil der Uhren wird exportiert.
Kuckuck, kuckuck rufts aus dem Haus, denn die Kuckucksuhr ist zurück! Sie präsentiert sich in einem einzigartigen Design. Was darf es sein: Glas oder Edelstahl? Wer es lieber traditionell mag, kann ein klassisches Objekt aus Holz wählen, jedoch mit einer modernen roten Lackierung in Herzform. Die Designvorschläge reichen von schlicht bis hin zu fröhlich bunt. Manche Kästen erinnern an echte Vogelhäuschen, während andere streng quadratisch gehalten sind. Ja, auch pyramidenförmige Kästen sind inzwischen kein No-Go. Die Zapfen erinnern eher an Kugel und Kegel, als an Produkte des Waldes. Und das ist auch gut so, denn sie lassen sich hervorragend mit der Zimmereinrichtung kombinieren. Tannenzapfen gehören in den Wald und nicht in das Wohnzimmer – außer vielleicht an Weihnachten.
Natürlich kommt der Kuckuck nicht ungeschoren davon. Der Piepmatz erhält ein neues Federkleid, das lila sein kann. Wer einen solchen Vogel in freier Wildbahn sichtet, sollte sich glücklich schätzen. Zum Glück muss jetzt keiner zum Vogelexperten werden, da der Kuckuck zu jeder vollen Stunde grüßt.
Hört, hört – der Kuckuck ist wieder da! Er präsentiert sich in einer neuen Behausung, die provokant aber auch irgendwie traditionell ausfällt. Die Kuckucksuhr erlebt ihr Comeback ist wieder vorzeigbar geworden.