Design überzeugt: Städel in Frankfurt ist Museum des Jahres
Deutsche Kunstkritiker würdigen das Frankfurter Städel Museum mit der Auszeichnung “Museum des Jahres”. Gelobt wurden die hervorragende Ausstellungsqualität und der architektonisch gelungene Erweiterungsbau.
Die deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritiker-Verbands AICA (Association Internationale des Critiques d’Art) kürte das Städel zum Museum des Jahres in ganz Deutschland. Der Verband, der seinen Hauptsitz in Paris hat, vereint circa 4.200 Kritiker aus 62 Nationen. Die deutsche Sektion besteht aus 199 Mitgliedern, die seit 2004 den Preis “Museum des Jahres” verleihen.
Die deutschen Kunsthistoriker entschieden unter der Leitung des Kurators Thomas Wulffen den Preis an das Frankfurter Städel Museum zu vergeben. Die Auszeichnung wurde hauptsächlich mit dessen vor elf Monaten eröffneten unterirdischen Erweiterungsbau begründet: Die Sammlung konnte damit um Werke der Gegenwartskunst erweitert werden. Zuvor war das Städel vor allem für Alte Meister und Werke der klassischen Moderne bekannt.
Unterirdischer Neubau
Das Museum hat für den Umbau keine Kosten und Mühen gescheut: Der 34 Millionen teure Erweiterungsbau liegt unter der Erde. Glaskuppeln im Gartenbereich beleuchten die moderne Kunst im Keller. Die AICA zeigte sich begeistert davon, wie passend sich die Sammlung der zeitgenössischen Kunst mit dem architektonisch gelungenen Neubau ergänze: “Mit dem unterirdischen Erweiterungsbau im Gartenbereich des historischen Museumsgebäudes ist es gelungen, die Integrität dieses Baudenkmals zu bewahren und zugleich eine architektonisch wie museumstechnisch herausragende Lösung zu finden”, so die Begründung der Kunsthistoriker.
Das Städel konnte sein Ausstellungsprogramm wegen des Umbaus auf einem hohen Niveau halten: Den Ausstellungen unter anderem zu Claude Lorrain, zu den Zeichnungen Raffaels und zur Schwarzen Romantik war ein neuer Besucherrekord zu verdanken. Das Städel Museum konnte sich über eine halbe Million Kunstinteressierter freuen. Auch das war der AICA eine Belohnung wert.
Für Städel-Sprecher Axel Braun war die Auszeichnung eine “große Ehre und Ansporn”. Der Preis zeige, dass das Projekt ein großer Erfolg sei, das selbst die Kunstkritiker überzeugen konnte, so Axel Braun, der bei der Dankesrede für den erkrankten Direktor Max Hollein eingesprungen ist. Auch der Anstieg der Besucherzahl – dreimal so viel wie im Vorjahr – sei ein riesiger Erfolg für das Museum. Das Städel Museum lockte nach dem Umbau Kunstinteressierte aus der ganzen Welt.
Bild: Martin Joppen – Städel Museum Frankfurt