Offline- versus Onlinemarketing
Ob anhand von Bannern, PoP-ups, E-Mail, Newslettern oder Social-Media-Kanälen wie Facebook, YouTube oder Twitter – Online-Marketing ist in aller Munde und wird oft als Wunderwaffe gepriesen. Dem Online-Marketing zuzuordnen sind zudem Instrumente wie Affiliate Marketing, Display Advertising oder SEO, die dazu beitragen sollen, den Traffic auf der eigenen Webseite zu steigern. In Anbetracht dieser Entwicklungen stellt sich die Frage, ob die Tage des Offline Marketings gezählt sind. Und haben die klassischen Werbemittel wirklich ausgedient?
Wachsende Bedeutung von Online Marketing
Online Marketing ist aus unserer globalen und stark vernetzten Welt nicht mehr wegzudenken. Dies zeigt der weltweite Umsatz durch E-Commerce: 2010 lag dieser noch bei gut 20 Mrd. Euro, 2018 wuchs er auf ein Volumen von mehr als 53 Mrd. heran. Das Leben spielt sich zusehends im Internet ab: Zielgruppen chatten, surfen, posten, mailen und spielen. Online-Marketing bietet die Möglichkeit ganz genau zu bestimmen, wer die eigene Werbung sehen soll. Hierdurch lassen sich Streuverluste minimieren und die Kosten gering halten. In Zeiten von Smartphone und Digitalisierung spielt ferner auch das Mobile Marketing eine immer größer werdende Rolle. Webseiten und Werbematerialien müssen demnach skalierbar sein und können so auf jedem Endgerät aufgerufen werden. Ein weiterer Vorteil von Online Marketing sind die zahlreichen Tools zur Auswertung und Analyse der einzelnen Maßnahmen. In Abhängigkeit der konkreten Maßnahme lässt sich exakt ermitteln, wie oft etwa auf eine Anzeige geklickt wurde. Nicht unterschätzt werden darf ferner der virale Effekt, der dafür sorgt, dass sich Inhalte im Netz automatisch verbreiten. Dies geschieht beispielsweise dann, wenn Grafiken oder Videos geteilt werden. Zunehmende Bedeutung erlangt auch die sogenannte Customer Journey, also die einzelnen Zyklen, die ein Kunde vor Kauf des Produkts durchläuft. Entsprechende Touchpoints sollen hierbei zur vollsten Zufriedenheit des Kunden gestaltet werden. Derweil fokussieren sich ganze Marketingabteilungen auf Begriffe wie Usability, Tracking und Interaktion.
Studien bescheinigen die Wichtigkeit von Offline Marketing
Angesichts der wachsenden Bedeutung und der steigenden Umsätze im Onlinehandel stellt sich die Frage, ob Maßnahmen rund um das Offline-Marketing noch einen Sinn ergeben. Printmedien, Messeauftritte, Werbeartikel, Radio- und TV-Werbung, Firmenschild & Co. werden vielerorts als “Oldschool” verpönt und als unwirtschaftlich abgetan. Tatsächlich geben Unternehmen inzwischen nahezu ein Drittel ihres Werbeetats für Online-Marketing aus, bei insgesamt steigender Tendenz. Mehrere Analysen belegen dennoch die nach wie vor große Bedeutung des Offline-Marketings. Der Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (bvik) kam im Rahmen einer Untersuchung aus 2016 zur “Budgetverteilung im Marketing von Industrieunternehmen” zu dem Ergebnis, dass Events und Messen mit ungefähr 40% den Löwenanteil im Marketing ausmachen. In der Rangliste folgen Direktmarketing mit 17% und klassische Printwerbung mit 13%. Eine Umfrage der Initiative Snapshot unter Marketing-Verantwortlichen ergab hingegen, dass weniger als die Hälfte ihr Budget für Offline-Marketing im kommenden Jahr senken wolle. Insgesamt lässt sich so kein Misstrauensvotum in Richtung Offline-Werbung erkennen.
Effektive Verschmelzung beider Maßnahmen erstrebenswert
Um in der heutigen Zeit effektiv zu werben, ist es erforderlich, sowohl Online wie auch Offline präsent zu sein. Es geht darum, beide Maßnahmenbündel effektiv in den Marketing-Mix zu integrieren. Offline-Marketing ist keineswegs ein auslaufendes Modell. Klassische Prospekte, Broschüren und Flyer sind noch immer eine kostengünstige und einfache Methode, um die eigene Zielgruppe auf das eigene Produkt aufmerksam zu machen. Die Werbeunterlagen sind physisch wahrnehmbar und zeugen von großer Seriosität. Printmedien wirken ferner auch zahlreiche Menschen glaubwürdiger und vertrauenswürdiger als etwa Internetbanner. Plakatflächen sprechen je nach Standort ein großes Publikum an, während Messen und Veranstaltungen die Möglichkeit bieten, mit Kunden persönlich in Kontakt zu treten. Auch Radio darf als Werbekanal nicht unterschätzt werden: So hören fast 78% der Deutschen werktags Radio, meist über fünf Stunden. Nicht zuletzt sorgen Giveaways, Visitenkarten, Gutscheine, Firmenschilder in verschiedenen Größen oder auch eine entsprechende Firmenbekleidung dafür, dass das Image verbessert und die Kundenbindung erhöht wird. Weil somit sowohl Online- wie auch Offline-Marketing große Vorteile mit sich bringen, sollten Unternehmen beide Maßnahmen im Rahmen ihrer Marketingstrategie berücksichtigen.