Sammlermünzprägungen: Das gilt es zu wissen
Münzen dienen schon seit langer Zeit als Zahlungsmittel. Bereits um etwa 650 v. Chr. begannen Menschen mit deren Prägung. Diese verbreiteten sich schnell weltweit als gängige Währung. Aber nicht jede Münze ist für diesen Zweck gedacht. So gibt es zum Beispiel auch Ausführungen aus Platin, Palladium, Silber oder Gold. Diese kaufen Anleger aufgrund ihres Materialwertes. Außerdem existieren Varianten, bei denen es sich in der Regel spezielle Sonderprägungen handelt, die insbesondere bei Sammlern von großer Beliebtheit sind. Deshalb muss man neben Währungsmünzen auch zwischen Anlagen- und Sondermünzen differenzieren. Doch was sind Sammlermünzen genau und wie werden diese hergestellt? Zu welchen Anlässen werden sie herausgegeben und wovon hängt ihr Wert ab?
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Was sind Sammlermünzen?
Oft kommt es zur Prägung von Sondermünzen, die nicht als Zahlungsmittel, sondern speziell für Sammler gedacht sind. Diese sind vor allem als Erinnerungsstücke besonders beliebt. Als Anlage kommen diese Exemplare eher selten infrage, da der Wert des Materials meist stark unter dem in der Prägung versehenen Wert liegt. Jedoch muss man beim Erwerb einer solchen Ausführung für den Sammlerwert aufkommen. Eine Garantie, diesen beim Wiederverkauf wieder zu erlangen, ist jedoch nicht gegeben.
Wie werden Münzen hergestellt?
Wie bei vielen anderen produzierten Waren muss auch für Münzen zunächst ein Entwurf gezeichnet werden. Dafür sind in der Regel ausgewählte Künstler verantwortlich. Im Anschluss wird ein Modell aus Gips aus dem Entwurf erstellt. Dieses wird so lange modelliert bis dieses mit der Vorlage des Künstlers übereinstimmt. In einem nächsten Schritt werden ein Silikon- und ein Kunstharzabdruck aus dem Gipsmodell erstellt. Letzterer wird in eine Reduziermaschine gegeben. Dort findet eine Abtastung mittels Computertechnik statt. Aus diesen Daten lässt sich im Anschluss die Urmatrize des Prägestempels erstellen. Ist dieser fertig, werden daraus weitere Arbeitsstempel produziert. Ein solcher hat bei Umlaufmünzen in der Regel lediglich eine Lebenszeit von einem Arbeitstag. Mit Hilfe des Stempels werden die Münzplättchen geprägt, anschließend poliert und können dann im Umlauf gebracht werden.
Zu welchen Anlässen werden Sammlermünzen herausgegeben?
Oftmals erinnert das Motiv dieser Stücke an besondere Personen oder denkwürdige Ereignisse. In diesem Fall spricht man deshalb auch von Gedenkmünzen. Solche Ausführungen gibt es unter anderem zur bewegten Geschichte der Bundesrepublik. So wurde zum Beispiel zum Jahrestag der Deutschen Einheit im Jahr 2015 eine 25 Euro Münze in Umlauf gebracht. Daneben sind auch schöne Städte-Motive bei Sammlern beliebt. Besondere Wahrzeichen wie die Dresdener Frauenkirche oder der Kölner Dom sind auf diesen Varianten zu finden. Auch zu Sport-Ereignissen werden spezielle Prägungen herausgebracht. Beispiele sind Fußball- oder Olympia-Münzen. Weiterhin können Sammler Gedenkprägungen zur Geschichte des Christentums oder bedeutenden Personen erwerben. So gibt es Ausführungen, auf denen die verschiedenen Päpste zu bewundern sind.
Wovon hängt der Wert ab?
Für die Bestimmung des Wertes von Münzen gibt es festgelegte Bewertungskriterien. Zu diesen zählen:
- Herkunft (Prägestätte und Ausgabeland)
- Nominal
- Alter (Ausgabe- und Prägejahr)
- Material
- Seltenheit
- Beliebtheit
- Qualität der Prägung
- Grad der Erhaltung
- Anzahl der Auflage
Besonders im Vordergrund bei der Einschätzung des Wertes steht das Material der Ausfertigung. Insbesondere durch den Anstieg des Preises für Edelmetalle können einige Exemplare eine enorme Steigerung bezüglich des Wertes erfahren.