Sekundenkleber – was man wissen sollte
Das hält! So stellt man es sich zumindest vor, wenn man beim Basteln oder Bauen zu Klebstoffen greift. Einer für alle Fälle ist der Sekundenkleber. Auftragen, andrücken und schon halten die Stücke. In Sekundenschnelle, das sagt schon der Name. Aber stimmt das wirklich? Ein Klebstoff im Fakten-Check.
Klebekraft in Sekundenschnelle: Was zeichnet Sekundenkleber aus?
Sekundenkleber verbinden Teile vielleicht nicht in einer einzigen Sekunde, aber trotzdem blitzschnell. Die klaren Cyanacrylat-Klebstoffe reagieren mit der Luft und härten innerhalb kürzester Zeit zu einem festen Klebepolymer aus. Verwenden lassen sie sich auf Materialien wie Glas, Metall, Gummi, Keramik und Kunststoff. Das aber nur unter bestimmten Bedingungen, denn Universalklebstoffe sind die Blitzkleber nicht. Vor dem Einsatz informieren sich Bastler und Bau-Genies lieber genau, was man beim Blitzkleben beachten sollte.
Einsatzbereiche: Wozu braucht man Sekundenkleber?
Eingesetzt werden Sekundenkleber heutzutage sowohl in der Industrie als auch im Heimwerksbereich. Die Verwendung konzentriert sich auf Klebeaufgaben, die von einer schnellen Aushärtung profitieren. Wo man Flächen beispielsweise nicht oder nur schwer fixieren kann, schaffen die Blitzkleber rasante Abhilfe. Ebenso dort, wo Klebestellen in kürzester Zeit belastbar sein müssen. Was die empfohlenen Materialien und Konsistenz des Klebstoffs betrifft, bestehen zwischen einzelnen Blitzkleber-Sorten Unterschiede.
Konsistenz beachten: Zähflüssige Blitzkleber lassen sich auch auf senkrechte Flächen auftragen, ohne herabzulaufen. Dünnflüssige Modelle sind dagegen für liegende Flächen vorgesehen. Für poröse Oberfläche und Wände sind sie wiederum ungeeignet. Hier kommen gelartige Sekundenkleber zum Einsatz. Dasselbe gilt bei Teilen ohne passgenaue Form, weil das Gel kleinere Spalten füllt.
Vorsicht: Ungeeignet sind sämtliche Arten des Blitzklebers im Falle
- hoher Temperaturen
- anhaltender Feuchtigkeit
- größerer Anwendungsflächen
- Aceton-haltiger Umgebungen
- langwieriger Justierungsvorbereitungen
Anwendung: Was ist beim Sekundenkleben zu beachten?
Die Anwendung von Sekundenkleber folgt stets demselben Schema. Ob man damit nun individuelle Geschenke basteln oder Zerbrochenes zusammenfügen will. Vor dem Kleben entstaubt und entfettet man die Klebeflächen. Nach der Reinigung mit Waschbenzin lässt man sie trocknen. Wer sie zusätzlich aufraut, erhöht die Festigkeit der Klebeverbindung. Im Anschluss an die Vorbereitungen geht man beim Blitzkleben folgendermaßen vor:
- Sekundenkleber einseitig und möglichst gleichmäßig auftragen.
- Den Klebefilm bei Flüssigkleber so dünn wie möglich und bei Gel-Kleber etwas dicker definieren.
- Dicke Klebefugen an den Rändern vermeiden.
- Klebeflächen schnellstmöglich zusammenfügen.
- Etwa eine Minute lang fixieren.
- Nach fünf Minuten ersten Belastungstest wagen.
- 24 Stunden bis zur Endaushärtung warten.
Achtung: Die Reaktionszeit des Sekundenklebers ist zugleich der größte Vorteil und die größte Gefahr. Direkte Berührungen des Klebstoffs sind wegen der rasanten Aushärtung dringend zu vermeiden.
Sicherheitshinweise: Was, wenn Blitzkleber den Körper berührt?
Falls Cyanacrylat-Kleber trotz Vorsichtsmaßnahmen mit der Haut in Kontakt gerät, reißt man die betroffenen Stellen nicht einfach auseinander. Stattdessen trägt man warmes Salatöl auf und wiederholt die Behandlung, bis sich die Bereiche voneinander lösen. Anschließend erfolgt idealerweise eine gründliche Reinigung der Hautstellen. Zum Abschluss am besten eincremen, um die natürliche Hautfeuchtigkeit zu unterstützen. Geraten Spritzer des Klebstoffs in die Augen, so spült man sie mit warmem Wasser aus. Anschließend mit einer feuchten Kompresse abdecken und den Augenarzt aufsuchen, um Netzhautschäden auszuschließen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht! Deshalb bei Acrylat-Allergien die Arbeit mit Sekundenkleber meiden. Bei der Anwendung des Klebers wird idealerweise Schutzausrüstung getragen. Neben einer Schutzbrille zählen hierzu Schutzhandschuhe aus Butylkautschuk. Falls Kinder oder Haustiere im Haushalt wohnen, sind sie beim Kleben wegen der Berührungsgefahr optimalerweise nicht zugegen.
Lagerung: Wie bewahrt man Sekundenkleber auf?
Unabhängig von der Sekundenkleber-Art vertragen die Klebstoffe weder anhaltende Licht-, noch Wärmebelastungen. Damit sich die Klebeflüssigkeit nicht vorzeitig zu einem Klumpen verfestigt, lagert man den Klebstoff am besten im Kühlschrank. Bei Raumtemperatur hält Blitzkleber in der Regel ein halbes Jahr. Kühle Lagerung erhöht die Lebensspanne etwa auf das Doppelte. Ungeöffnete Flaschen können im Gefrierfach ein Vielfaches der ursprünglichen Haltbarkeit erreichen. Wichtig ist bei der Lagerung im Kühl- oder Gefrierschrank eine entsprechende Kennzeichnung, damit Besucher und Kinder die Flasche nicht mit Lebensmitteln verwechseln.