Das Webdesign, eine grafische Studie der modernen Ästhetik!
Die Ästhetik der eigenen Wahrnehmung obliegt den Gesetzmäßigkeiten der Anziehungskraft. Dabei ist es nicht wichtig zwischen schönen, hässlichen beziehungsweise angenehmen oder unangenehmen Empfindungen zu unterscheiden, da diese per se ähnliche Reaktionen in uns hervorrufen: im Inneren bewegt zu sein. Vielmehr ist es die eigene Erziehung, die kulturelle Umgebung sowie das alltägliche Verhalten, welche maßgeblich an unserer Wahrnehmung beteiligt sind. Nicht zuletzt die Werbung hat diese unterbewusste Schaltstelle in unserem Gehirn effektiv für sich entdeckt, sodass wir tatsächlich davon ausgehen müssen/sollten täglich manipuliert zu werden. In Anbetracht dieser psychologischen Tatsache ist es interessant zu hinterfragen, in welcher Art und Weise sich die unterschiedlichen Kulturen voneinander unterscheiden.
Tatsache ist, dass sich einzelne Kulturen in ihrem Wahrnehmungsverhalten beträchtlich voneinander unterscheiden können. Zwischen der fernöstlichen Denkweise und dem westlichen Denkstil wird dieser Unterschied sehr präzise offenbar. So tendieren Japaner, Chinesen und andere fernöstliche Kulturen vor allem zur räumlichen Wahrnehmung, wohingegen westliche Kulturen eher das Detail bevorzugen. Anschaulich beschrieben wurde dieses Faktum vom Hirnforscher Georg Northoff in seinem Buch: „Wie kommt die Kultur in den Kopf?“.
Webdesign – die visuelle und funktionale Gestaltung einer Webseite!
Angesichts der zuvor genannten Unterschiede, die sich in unserer Kulturregion vor allen Dingen auf die Farbwahl sowie die Form der Grafiken einer Webseite konzentrieren und im entgegengesetzten Fall eher auf die Beziehungen der Dinge zueinander, ist es wichtig, zu erkennen, dies dementsprechend anzuwenden. Sowohl das Design eines Markenlogos, welches dem Service des Grafikdesigners zugeordnet werden kann, als auch das Interaktionsdesign (engl. Interaction Design) sowie die audiovisuelle Gestaltung (engl. Motion Design) der Webseite müssen sich diesen Gegebenheiten anpassen.
In dieser Hinsicht scheinen neue Forschungsergebnisse geradezu interessant, welche die Schnittpunkte ähnlicher Wahrnehmungsaffinitäten gerade in der Naturbeobachtung ansiedeln. Interessanterweise verfügen Teilnehmer unterschiedlicher Kulturen über den „gleichen Geschmack“, wenn es um die Wahrnehmung von Naturlandschaften und Gesichter geht. Die Ästhetik einer harmonischen Landschaft oder schönen Gesichtsform folgt demzufolge den gleichen Gesetzmäßigkeiten zum Schönheitsverständnis. Gleichermaßen könnte somit behauptet werden, dass jedweder Unterschied zwischen den einzelnen Kulturen, durch die Kultur selbst herbeigeführt wurde und keineswegs der natürlichen beziehungsweise angeborenen Empfindung einer ästhetischen Wahrnehmung folgt.
Das einprägsame Webdesign trägt viele Gesichter!
Als Microsoft 1996 begann, den ersten wettbewerbsfähigen Browser auf dem Markt zu platzieren, folgte dieser dem ästhetischen Konzept des Mehrsäulenaufbaus. Dieses Konzept wurde in den Nachfolgeversionen durch Schemata und Webzugänglichkeit ergänzt, die das Design der Webseiten in den Folgejahren maßgeblich erweitern sollten. Durch Konkurrenz auf dem Markt etablierten sich zudem unterschiedliche Designkonzepte, welche zunehmend die Frage erlaubten, ob Webdesign demzufolge eine Art von Haltung haben muss. Dieses wiederum auf die Kultur rückführbare Interesse, das Design regional anzupassen, begegnet uns ebenfalls in anderen Industrien, indem zum Beispiel Automobile speziell für den europäischen Markt, asiatischen oder amerikanischen angefertigt werden.
Interessanterweise folgen diese Designkonzepte somit der Psychologie der Werbung, die sich unsere inneren Einstellungen zunutze macht, um einen bestimmten Gedanken oder ein bestimmtes Gefühl bei der Betrachtung eines Produktes in uns hervorzurufen. Diese Marketingentscheidungen sind letztendlich für den Erfolg eines Produktes als auch einer Webseite maßgeblich mitverantwortlich und müssen dementsprechend so umgesetzt werden, damit der Erfolg des Projektes erfolgreiche Früchte trägt.