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Prokrastinieren bedeutet Tätigkeiten zu vertagen, aufzuschieben, etwas anderes zu machen. Dies wird in der Psychologie und im Alltag meist als negatives Verhalten angesehen. Bekämpft wird es vor allem mit Hilfe von unendlich vielen Ratgebern. Es gibt allerdings auch erste psychologische Studien, die eine andere Sicht aufzeigen. Chu und Choi unterscheiden zwischen verschiedenen Prokrastinationstypen und beschreiben den Typ „Aktiv Prokrastinierende“: Diese Menschen können gut unter Stress arbeiten und suchen den Zeitdruck. Sie arbeiten beispielsweise kurz vor eine Deadline deutlich intensiver und bringen gleich gute Ergebnisse wie „Nicht Prokrastinierende“. Es wird also gezeigt, dass Prokrastination nicht nur schlecht ist.
Genau hier setze ich an, um Menschen in ihrem prokrastinierenden Handeln zu unterstützen. Ich möchte besonders Studierende erreichen und ihnen zu einem guten Gewissen verhelfen, während sie prokrastinieren. Ich möchte nicht sagen, dass Prokrastination für alle und immer gut ist, aber in einem gewissen Rahmen ist sie es eben schon. Diesen Rahmen muss jeder und jede für sich selbst finden, ich möchte lediglich die Prokrastinationszeit an sich angenehmer gestalten. Dieses Ziel verfolgend habe ich die Produktreihe „pro“, zu der fünf verschiedene Produkte gehören, entwickelt. Alle Produkte funktionieren unabhängig voneinander und legen, zusätzlich zum gemeinsamen Ziel, verschiedene Schwerpunkte.
Die Münze nimmt einem die Entscheidung ab, ob man sich die Prokrastinationskrone aufsetzen darf, oder den Arbeitsstift in die Hand nehmen muss. Die zwei Würfel bestimmen über Zeitraum und Aktivitätengebiet. In dem Aktivitätenbeutel, befinden sich 100 Holzstücke, die einem typische Prokrastinationsaktivitäten, positiver und negativer Art, vorschlagen. Mit dem Pflicht & Kür-Brett sammelt man Aufgaben, auf zwei verschiedenen Blöcken. Durch das Erledigen von Pflichtaufgaben werden die Küraktivitäten legitimiert und geraten zusätzlich nicht in Vergessenheit. Die Arbeitskerze brennt vier Stunden. Dies ist die optimale Arbeitszeit pro Tag. Zu Beginn der Arbeit zündet man die Kerze an und wann immer man prokrastiniert pustet man sie wieder aus. Das Tagesziel ist erreicht, wenn die Kerze ganz herunter gebrannt ist.
Du bist Prokrastinationskönigin, du bist Prokrastiantionskönig!
Anna Sommerer
http://annasommerer.de
Bachelorarbeit, Produktdesign, Hochschule Niederrhein, Krefeld 2011