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Ein Logo für Menschenrechte

 

Es ist soweit: Der Humanrights-Logo-Wettbewerb ist seit Freitag 1 Uhr MET beendet und das Logo für Menschenrechte seitdem offiziell. Entgegen meinen Favoriten hat ein Logo gewonnen, das ich zwar grafisch sehr schön, aber alles andere als einfach abzubilden finde, wenn man als Maßstab ansetzt, dass es einfach in »den Sand zu zeichnen« sein sollte. Denn selbst gestandene Illustratoren scheuen sich davor Hände zu zeichnen, weil Hände zeichnen immer schiwerig ist. Daher gibt der Gestalter die Anleitung auch direkt mit dazu, einfach die eigene Hand zu umranden. Ob der Wiedererkennungswert dabei funktioniert ist natürlich eine andere Frage.

Der Gewinner des Logos heißt Predrag Štakić und lebt in Belgrad. Von dieser Stelle natürlich ein Glückwunsch zum Gewinn des Wettbewerbs, aber ich schicke auch noch ein paar private Gedanken hinterher.

Wie ihr wisst, war Dmig Medienpartner und daher haben wir den Wettbewerb trotz meiner hier erwähnten Skepsis gegenüber Crowdsourcing begleitet. Um das Logo ging es meiner Meinung nach nur am Rande, aber klar: An einem Wettbewerb, der international viel Aufmerksamkeit bekommt, beteiligen sich natürlich sehr viele Teilnehmer mit der Absicht, den Wettbewerb zu gewinnen. Und genau das ist auch das Problem von Crowdsourcing, das sich auch hier zeigte: Sehr viele Teilnehmer (über 15.000); sehr viele Ideen, die sich mitunter natürlich auch doppeln und die Frage aufbringen, von wem eine Idee denn nun wirklich war; die Möglichkeit Entwürfe von der Community bewerten zu lassen und das »Ich-habe-online-die-meisten-Freunde-Prinzip« auszunutzen; frustierte Teilnehmer … usw.

Die Veranstalter rund um Jovoto haben sich diesen Fragen im Creative Morning in Berlin letzten Freitag gestellt und zugegeben, dass sie selbst auch viel Erfahrungen daraus mitgenommen haben.

Zurück zur Hand: Auch wenn sie vielleicht nicht exakt allen Anforderungen des Wettbewerbs entspricht, glaube ich, dass sie gut funktionieren wird. Nicht aus rein ästethischen Gründen (das sicher auch), sondern eher aus funktionalen. Denn sie ist wie die Finger für Peace beispielsweise, sehr einfach anzuzeigen, was vor allem bei Demonstrationen sehr gut funktionieren wird: Streckt eure Hand nach oben! (siehe Abbildung unten).

Ich mag die Idee, die eigene Hand mit Outlines abzubilden, glaube aber, dass das Logo selbst dann zu modular wird und es am Ende zu sehr nach Kindergarten-Zeichen-Übungen aussehen könnte, was das Logo als Bildmarke sehr verwässert. Vielleicht funktioniert es aber auch gerade deswegen sehr gut. Auf jeden Fall kann es nicht schaden, das Thema Menschenrechte nun auch mit einem Logo/Zeichen unterstützen zu können.

Mehr zur Idee des Logos hier: humanrightslogo.net/ideas/20616

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