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Flut:koerper

Ich muss gestehen: Ich habe ein bisschen darüber nachdenken müssen, wie ich diesen Post aufbereite. Denn ich saß vor dem Video und schwankte zwischen großer Faszination und Ekel, was den Machern aber bewusst und vermutlich sogar gewollt ist.

Die E-Mail mit dem Titel »Flut:koerper« ließ zumindest erstmal nichts derartiges erahnen. Das Öffnen des Links aber lässt den Betrachter fragen: »Tampons?!?«. Ja. Tampons. Besser: Eine Installation mit 6000 Tampons (!), die zu einer Kugel von 60cm Größe zusammengebaut wurden.

Mein nächster Blick fiel auf die Namen der Macher: Christoph Wiedenmann und Johannes Gierschner. Zwei Männer also. Seit einem Artikel in einer Frauenzeitschrift, den ich vor Jahren einmal gelesen habe, in dem ein Mann begeistert von seiner Tätigkeit bei einem großen deutschen Tampon-Hersteller erzählte habe ich nie wieder eine solch männliche Faszination für eben jene angetroffen.

Die Installation macht sich die Eigenschaft zu Nutze, dass Tampons ihre Größe nach Flüssigkeitsaufnahme verdoppeln. Und sie hat natürlich mehr als maskuline Faszination am Objekt zu bedeuten. Sie nähert sich dem Thema Trinkwasserverbrauch auf der Erde an und zeigt auf wie ungleich diese Verteilung ist. Das erschließt sich allerdings nur durch den Vimeo-Begleittext, was ein wenig schade ist. Trotzdem eine irgendwie interessante Idee.

Spannend sind übrigens auch die Making-Of Videos, denn »This Object is the result of many experiments with many many tampons, matches and pastry.«

FLUT:koerper
Entstanden an der FH Potsdam, Studiengang Interface-Design,
Kurs »Everyday Objects | Listening to Form« bei Gabi Schillig
Wintersemester 2011

Christoph Wiedenmann
Johannes Gierschner

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