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Die Zeichnungen werden auf zusammengesetzten Skizzenblättern angefertigt. Es werden keine hochwertigen Materialien verwendet, nur Stifte, Kinderwasserfarbe oder Kreide. Als würde das Motiv keinen Aufschub dulden. Als müsse es sofort auf Papier gebracht werden. Mit dem, was da ist. Da sonst seine Seele verschwinden würde. Wie die Kritzeleien in einem Tagebuch. Von vornherein dazu verurteilt, keine makellose Schönheit zu werden. Darin eben besteht die Faszination dieser Bilder.
Die durchgehend gleiche Ästhetik der Bilder und die Umsetzung als Zeichnungen regen an, die eher unspektakulären Motive näher zu betrachten und ihnen einen gemeinsamen Konsens zu entlocken.
Alle Motive sind auf jeweils 4 zusammengesetzten Blättern angefertigt, die bereits durch Kritzeleien und Skizzen eigene Inhalte mitbringen. Dadurch bekommen die Motive eine weitere inhaltliche Ebene, die im wahrsten Sinne des Wortes darunter liegt. Die Inhalte der Skizzen haben keinen offenliegenden Bezug zum eigentlichen Thema. Es sind persönliche Aufzeichnungen des Illustrators, wodurch seine Individualität betont wird.
Die Zufälligkeit, mit der die Motive und Inhalte auf den Blättern zusammengewürfelt scheinen, verdeutlichen die Wirren der gesellschaftlichen, mythologischen und religiösen Verstrickungen. Dabei wird jedes Bild einem Themenbereich zugeordnet:
Religion als Gesellschafts- und Kulturform äußert sich in den Zeichnungen von Sakralbauten. Hier wird der religiöse Aspekt in der Architektur deutlich, der uns heute noch beeinflusst.
Mythos als Religions- und Götzenbildung äußert sich in Objektzeichnungen, da Arnold Hohmann die Ansicht verfolgt, dass alle Glaubensrichtungen durch Menschen für Menschen erschaffen worden sind.
Der Mensch als biologisches Wesen äußert sich in den anatomischen Zeichnungen. Hier wird der Mensch nicht als gesellschaftliches, emotionales Wesen gezeigt, sondern als ein biologisches, architektonisches Werk aufgefasst.
Als Informationsdesigner sieht Arnold Hohmann den Glauben nicht als emotionale, transzendente Besinnung, sondern als eine quantitav bewertbare und nachvollziehbare Handlung, die recherchiert werden kann und von der eine gesellschaftlich wirkende Kraft ausgeht, die Regeln aufstellt und die durch Geschichten bzw. Mythologien beeinflusst wird. Als Metaphern für die jeweiligen Glaubenskonstrukte und einer visuell möglichen Gegenüberstellung lassen sich architektonische Objekte und ikonisierte Mythologien (Statuen) nutzen.
Arnold Hohmann wurde 1980 in Bielefeld geboren und zog 2003 nach seiner Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten nach Stuttgart, um dort Informationsdesign an der Hochschule der Medien zu studieren. Während seines anschließenden Masterstudiums der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar kam er zu seiner Kunst. Die Werke zu seiner Bilderreihe „Architektur Mensch“ fertigt er seit 2009 an.
Arnold Hohmann ist als selbständiger Designer in Mülheim an der Ruhr tätig.
Arnold Hohmann
http://www.arnold-hohmann.de