Info
Projektbeschreibung:
Immer mehr.
Immer besser.
Immer schneller.
Der Entschleuniger bietet eine experimentelle Herangehensweise an ein zentrales Thema unserer globalisierten Welt. Die technisch reproduzierbaren Sinne werden an einen Apparat übergeben, der dem Benutzer die Wahrnehmung der Umwelt in Zeitlupe ermöglicht. Der Ablauf der Zeit als scheinbar unveränderliche Konstante wird durchbrochen und der Kontrolle des Nutzers unterworfen.
Im Inneren des Helmes wird das Videosignal einer Kamera von einem kleinen Computer verarbeitet. Das so verlangsamte Bild wird dem Benutzer über eine Videobrille vor seinen Augen wiedergegeben und gleichzeitig auf einem Bildschirm an der Außenseite angezeigt. In drei Modi kann per Fernsteuerung der Ablauf der Zeit beeinflusst werden.
Die Idee die Wahrnehmung der Sinne vom natürlichen Zeitablauf abzukoppeln ermöglicht dem Benutzer ein bewusstes Erleben seines eigenen Verhältnisses zur Zeit. Der Helm dient als Reflektionsblase, in der die Relationen von Sinneswahrnehmung, Umwelt und Körperlichkeit in Frage gestellt werden. Die Technik des Entschleunigers erweitert das Zeitbewusstsein und transformiert den Begriff der Gegenwart in einen konstruierten, künstlich herbeigeführten Zustand. Auf einer anderen Ebene führt der Helm eindringlich vor Augen, das Verlangsamung immer auch mit einem Verlust an Aktualität einhergeht und als Idee mit seiner Umwelt schwer vereinbar ist.
Projekthintergrund:
Die Idee zu diesem Projekt entstand in einem Interaction Design Kurs an der Hochschule für Künste Bremen. Der Titel des Kurses bei Prof. Tanja Diezmann lautete “Back on focus – Less is more” und beschäftigte sich mit der zunehmenden Beschleunigung unserer Umwelt.
Lorenz Potthast (www.ciaokaesten.de)
Integriertes Design, Hochschule für Künste Bremen (www.hfk-bremen.de)
Betreut von Prof. Tanja Diezmann