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Was ist cyclus?
Das Wort cyclus kommt ursprünglich aus dem lateinischen und bedeutet Zyklus oder Kreis. Insgesamt ist der Name Ausdruck für folgende Begriffe: Zyklus, Kreislauf, Kreis, circle, cycle, Recycle, cylinder, Zylinder. Hinter dem Namen des Projekts verbirgt sich aber noch viel mehr.
Ausschlaggebender Impuls
Regenwälder werden abgeholzt, Ozeane überfischt, Wüsten breiten sich aus – und wer ist Schuld? Der Mensch und sein gigantischer Rohstoffhunger. Die Folgen bekommen wir schon jetzt zu spüren: Faustgroße Hagelkörner im Frühling, auf Hochsommer folgt tiefster Winter, Gänseblümchen gibt’s jetzt schon im Januar – kurz: Klimatische Ereignisse werden extremer. Aber ist das wirklich die Strafe für unser Verhalten? Ist der Klimawandel nicht eigentlich eine Erfindung der Ökoindustrie, die uns Windräder und Solaranlagen verkaufen will? Viele Menschen denken so, und noch viel mehr Menschen denken gar nicht. Sie sehen einfach nicht den Zusammenhang zwischen ihrem täglichen Fleischkonsum und dem Sturm, der ihnen das Dach vom Haus hebt. Oder die Verbindung zwischen der morgendlichen Autofahrt zum Bäcker und der Mückenplage im Sommer. Oder oder oder. Wie sollen sie auch – sie bekommen ja alles erst Jahre später zu spüren. Das ist das Problem, und genau da setzt “cyclus” an.
Aufklären ohne Drohgebärde
Die interaktive Installation der beiden Diplom-Designer Martin Merten und Bartosz Dronka macht den Zusammenhang zwischen menschlichem Handeln und den Auswirkungen auf die Umwelt direkt erfahrbar. Man stellt am Touchscreen beispielsweise ein, ob man eher Auto fährt oder lieber den Bus oder das Fahrrad nimmt – und erlebt sofort, wie sich Geräuschkulisse und die Projektion des Blätterdachs an der Decke des Raumes entsprechend verändern: Viel Auto, braune Blätter und Motorsägengeräusche – viel Fahrrad, prächtiges grünes Blätterdach und lebendige Regenwaldgeräusche. Auch einem zweiten Faktor trägt die Installation Rechnung: Dem des gemeinschaftlichen Handelns. Die Installation bietet nämlich die Möglichkeit, mit mehreren Personen gleichzeitig verschiedene Parameter zu verändern – so wird deutlich, dass keiner allein verantwortlich ist und alle gemeinsam handeln müssen, um etwas zu bewegen.
Perspektive
Das Team hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, nachhaltige Installationen für Zoos, Museen und andere Interessierte zu entwickeln. Die Installationen können thematisch ganz unterschiedlich sein. Eins haben sie alle gemeinsam: Den User durch Interaktion für ein bestimmtes Thema sensibilisieren und ihn anregen, sein eigenes Handeln zu reflektieren.
Momentan existiert der erste Prototyp (siehe Video), der sich mit dem Thema “Regenwälder” auseinander setzt. Zukünftigen Projekten rund um das Thema Naturschutz sind jedoch keine Grenzen gesetzt. So könnte sich beispielsweise cyclus “Ozeane” thematisch und funktional mit Problemen der Verschmutzung der Weltmeere auseinandersetzen, und cyclus “Wüsten” mit Problemen der Wüstenbildung in Regionen aller Welt.
Kommunikationsdesign
Dipl.-Des. Martin Merten, Dipl.-Des. Bartosz Dronka
Programmierung
Frederik Schiewek
Diplomarbeit-Betreuung
Prof. Thorsten Kraus, Dipl.-Des. Bernd Grellmann
Sound Design
Kristen & Schmidt Tonstudio & Musikproduktion