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Ein Taugenichts oder ein Tunichtgut? Nein, viel mehr ein Lebenskünstler, ein Müßiggänger. Er lebt nach seinen eigenen Regeln, seinem eigenen Rhythmus. Ein Tagedieb nimmt sich die Zeit, die er braucht.
Er könnte twittern, bloggen, chatten, meeten, fernsehen, skypen und sich bei Facebook aufhalten. Wenn er denn wollte. Viel lieber trotzt er aber der Reizüberflutung und hat keine Angst sich auch einmal der Stille auszusetzen, sich im Nichtstun zu verlieren und einfach mal die Klappe zuhalten.
Dann ist er nicht gehetzt, getrieben, angespannt oder gestresst, sondern entspannt, ruhig und zufrieden. Ein Tagedieb ist glücklich.
Doch für viele ist es schwer ein Tagedieb zu sein. Die rasante Beschleunigung unseres Lebens in der heutigen Gesellschaft reißt uns mit sich. Alles muss sofort geschehen. Mal eben jemanden anrufen, schnell noch eine eMail versenden, kurz noch die Schule in acht Jahren und das Studium in drei
Jahren beenden.
Der technische Fortschritt ist zwar ein Segen, hat aber auch seine Schattenseiten. Die tägliche Informationsflut, die über uns hereinbricht und die wir zu bewältigen versuchen, überfordert uns immer mehr. Auf allen Kanälen werden Nachrichten verschickt, angenommen und verbreitet. Und das auch noch alles gleichzeitig. Man will ja nichts verpassen. Multitaskingfähigkeit, sagt da mancher stolz und klagt im nächsten Satz über Schlaflosigkeit und Magenprobleme. Andere reden lieber nicht darüber und lassen sich wegen eines Burn-Outs therapieren.
„tagedieb“ ist eine Aktionenreihe in Krefeld, die zur Entschleunigung aufruft und daran erinnert, dass es wichtig ist, sich mehr Zeit zu nehmen!
Diese Bachelorarbeit entstand im Sommersemester 2011 an der Hochschule Niederrhein.
Die Aktionen wurden in einer Zeitung dokumentiert.
Weitere Informationen gibt es im Blog
Studentinnen: Judith Cleve und Jana Davids