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Ich liebe das Schreiben mit der Breitfeder, das effektive Prinzip der humanistischen Zeichenformen und viele der Schriften dieser Gattung. Bei den Sans-Designs dieser Gangart fehlt mir jedoch häufig das Selbstbewusstsein und die Standhaftigkeit, wenn man sie einer Grotesk gegenüber stellt. Hier werden die Vertikalen betont, die Zeichen sind symmetrischer im Aufbau und die Formen geben sich geschlossener und häufig sehr reduziert – also eher dem Duktus neoklassizistischer Schriften entsprechend.
Mit der Realist versuche ich beide Traditionen einander näher zu bringen, in dem ich Charaktere beider Genres in einer Type vereine. Mit Hilfe von OpenType-Stilen kann der Designer diverse Buchstaben und Satzzeichen ganz einfach austauschen und so dem Schriftbild eine andere Anmutung verleihen – mal die Entschlossenheit und Symmetrie einer Grotesk, mal das Runde und Sympathische einer Sans.
Drei Breiten
Nicht untypisch für klassische Vertreter der Grotesk, sind extra breite Schnitte, während die humanistischen Sans-Typen häufig etwas schmaler laufen. Es machte also Sinn drei Breiten zu zeichnen: Realist, RealistNarrow und RealistWide.
Acht Gewichte
Die Verfügbarkeit einer Vielzahl von Gewichten kann dem Anwender die Arbeit um einiges erleichtern, weil es mehr Flexibilität erlaubt. Aus diesem Grund gibt es die Realist in acht Strichstärken: Thin, Light, SemiLight, Regular, Medium, Bold, ExtraBold und Black
© 2012 Martin Wenzel
Schriftmuster der Realist, RealistNarrow und RealistWide kann man sich hier runterladen
http://www.martinplusfonts.com
Fotos zeigen Druckwerk der Ausstellung „Augenblicke“ mit Fotografien von Heiko Mehnert
http://www.stoebemehnert.de
http://www.bobcurtiz.com/index.php?id=9