Info
Hintergrund
Am 27. Januar 2007 wurde Bulgarien als Mitglied der Europäischen Union aufgenommen. Mittlerweile gehören siebenundzwanzig Nationen mit über 500 Mio. Menschen diesem Staatenverbund an. Es werden dreiundzwanzig offizielle Sprachen gesprochen und mit elf verschiedenen Währungen gezahlt. Mit dem Bulgarischen Kyrillisch hält neben dem Lateinischen und Griechischen das dritte Alphabet Einzug in die europäische Gemeinschaft.
Konzept
Das Konzept der Wanderausstellung »Alphapretation Bulgaria« ist es, das Land Bulgarien und dessen kyrillisches Alphabet in Form eines »Musée Sentimental« dem europäischen Publikum vorzustellen.
Es werden nicht sachlich präsentierte Fakten ausgestellt, sondern Geschichten mit emotionalem Charakter.
Auf diese Weise werden die Exponate für den Besucher greifbarer und nachvollziehbarer.
Das Alphabet selbst, als ein System von gelernten Zeichen, welche das gesprochene Wort repräsentieren, bildet die Struktur der Ausstellungsdramaturgie. Jedem der 30 bulgarischen Buchstaben wird ein Begriff zugeordnet, welcher das tägliche Leben, die Werte oder die Mentalität Bulgariens beschreibt und so die Grundlage für interessante Geschichten oder Anekdoten über das Land und die Bevölkerung bietet.
30 Pakete aus Buchstabe, Begriff und Geschichte stellen die Inspiration für eine ausgewählte Gruppe von 15 jungen, bulgarischen Künstlern und Gestaltern dar. Sie sind eingeladen die gegebenen Assoziationen mit ihrem Heimatland aus ihrer persönlichen, subjektiven Sicht visuell zu interpretieren. Bilder überwinden sprachliche Barrieren und ermöglichen dem europäischen Publikum eine mehrschichtige Auseinandersetzung mit Bulgarien als Land und dessen Bewohnern.
Der Name »Alphapretation Bulgaria« ist eine Wortneuschöpfung und leitet sich aus den Wörtern »Alphabet« und »Interpretation« ab. Auf diese Weise werden die wesentlichen Inhalte der Ausstellung – nämlich das Interpretieren von schriftlich festgehaltenen Geschichten – untrennbar miteinander verbunden.
Konstruktion
Die Ausstellung soll auf ihrem Weg durch Europa an den verschiedensten Orten aufgebaut werden. Diese Tatsache bringt die Notwendigkeit eines leicht aufzubauenden und möglichst autarken Systems mit sich, welches keine speziellen Anforderungen an die Infrastruktur des jeweiligen Ausstellungsortes stellt.
Eine einfache, zurückhaltende Steckkonstruktion aus gebogenem Metall, die als Träger der Exponate funktioniert, ist ein guter Kompromiss zwischen Einfachheit, Haltbarkeit und kleinem Budget. Geringfügige Modifikationen des Ausgangsobjektes gemäß der Ausstellungsbedürfnisse geben dem Exponatträger eine eigene Erscheinung und optimieren seine Funktionalität für den angedachten Zweck.
Bewegt wird die Ausstellung in einer Kiste, die auf den Grundmaßen einer standardisierten Euro-Palette aufgebaut ist. Dies ermöglicht einen kostengünstigen und einfachen Transport.
Die Vernissage der Wanderausstellung Alphapretation Bulgaria fand im Rahmen der Sofia Design Week 2012 statt.
Das Projekt ist als Bachelorarbeit von Lyudmila Stancheva und Niklas Lankenau am Fachbereich Design der Fachhochschule Düsseldorf entstanden.