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Um sich zu erinnern, sich etwas ins Gedächtnis zu rufen, sind Menschen meist auf externe Erinnerungsspeicher angewiesen – das gilt für das autobiografische Gedächtnis ebenso wie für Formen der gesellschaftlichen Erinnerung. Wir erinnern uns leichter, wenn die Erinnerung an etwas geknüpft ist. Fotografien und andere persönliche Fundstücke scheinen dafür – als visuelle Aufzeichnung des vergangenen Erlebens – geradezu prädestiniert zu sein. Aber was transportieren diese Bilder wirklich, was erzählen sie über uns und unsere Vergangenheit?

Das Buch beschäftigt sich mit dem Erinnern – wie auch dem Vergessen – der eigenen Vergangenheit. Fünf farbige Fotografien aus dem Familienarchiv stehen im Zentrum und werden jeweils zum Ausgangspunkt für eine Erinnerung, festgehalten in je einem Heft, erzählt in Text und Bild. Jedes Heft ist von einer konkreten Erinnerung, einem Ort oder einer Begegnung inspiriert. Schwarz-weiße Reproduktionen von Fotografien fügen sich darin zu einer Collagen-Sequenz zusammen. Dazwischen – auf hauchdünnem Seidenpapier – sind Texte zu finden, die – ohne richtigen Anfang und ohne richtiges Ende – den Versuch des Erinnerns festhalten. Erinnerungen, wie es damals gewesen ist, oder wie man glaubt, wie es damals gewesen sei.

Aber es zählt nicht nur das, was als Erinnerung zurückbleibt. In der Buchgestaltung rückt auch das Vergessene, das, was wegbricht, was nicht mehr korrekt zuzuordnen ist, mit in den Fokus. In einem grauen Rauschen materialisiert sich das Vergessen, das Nicht-mehr-genau-erinnern in Text und Bild. Die teils stark vergrößerten Schwarz-Weiß-Fotografien wurden mittels Aceton bearbeitet, verlieren an Schärfe und Kontur – es bleibt nur eine grobe Ahnung zurück, deuten eher an als genau zu verorten. Das Rauschen zwischen Bild und Text wird ebenso wichtig wie die farbigen Fotografien, die lediglich als kurze Pausen zwischen den einzelnen Heften zu finden sind und zum Zeugnis ganz konkreter Momente werden. Die einzelnen Kapitel sind auf einen Leporello geheftet, der im ausgeklappten Zustand die Versatzstücke der Fotografien zu einem Gesamtbild zusammenfügt.

Das Buch ist in einer limitierten und nummerierten Auflage erschienen. Alle Exemplare sind handgebunden, die Textseiten sind als originaler Aceton-Transferdruck eingeheftet.

Designer
Stefan Gunnesch

Dazwischen – Und irgendwo Poesie

Dazwischen – Und irgendwo Poesie

Um sich zu erinnern, sich etwas ins Gedächtnis zu rufen, sind Menschen meist auf externe Erinnerungsspeicher angewiesen – das gilt für das autobiografische Gedächtnis ebenso wie für Formen der gesellschaftlichen Erinnerung. Wir erinnern uns leichter, wenn die Erinnerung an etwas geknüpft ist. Fotografien und andere persönliche Fundstücke scheinen dafür – als visuelle Aufzeichnung des vergangenen Erlebens – geradezu prädestiniert zu sein. Aber was transportieren diese Bilder wirklich, was erzählen sie über uns und unsere Vergangenheit?

Das Buch beschäftigt sich mit dem Erinnern – wie auch dem Vergessen – der eigenen Vergangenheit. Fünf farbige Fotografien aus dem Familienarchiv stehen im Zentrum und werden jeweils zum Ausgangspunkt für eine Erinnerung, festgehalten in je einem Heft, erzählt in Text und Bild. Jedes Heft ist von einer konkreten Erinnerung, einem Ort oder einer Begegnung inspiriert. Schwarz-weiße Reproduktionen von Fotografien fügen sich darin zu einer Collagen-Sequenz zusammen. Dazwischen – auf hauchdünnem Seidenpapier – sind Texte zu finden, die – ohne richtigen Anfang und ohne richtiges Ende – den Versuch des Erinnerns festhalten. Erinnerungen, wie es damals gewesen ist, oder wie man glaubt, wie es damals gewesen sei.

Aber es zählt nicht nur das, was als Erinnerung zurückbleibt. In der Buchgestaltung rückt auch das Vergessene, das, was wegbricht, was nicht mehr korrekt zuzuordnen ist, mit in den Fokus. In einem grauen Rauschen materialisiert sich das Vergessen, das Nicht-mehr-genau-erinnern in Text und Bild. Die teils stark vergrößerten Schwarz-Weiß-Fotografien wurden mittels Aceton bearbeitet, verlieren an Schärfe und Kontur – es bleibt nur eine grobe Ahnung zurück, deuten eher an als genau zu verorten. Das Rauschen zwischen Bild und Text wird ebenso wichtig wie die farbigen Fotografien, die lediglich als kurze Pausen zwischen den einzelnen Heften zu finden sind und zum Zeugnis ganz konkreter Momente werden. Die einzelnen Kapitel sind auf einen Leporello geheftet, der im ausgeklappten Zustand die Versatzstücke der Fotografien zu einem Gesamtbild zusammenfügt.

Das Buch ist in einer limitierten und nummerierten Auflage erschienen. Alle Exemplare sind handgebunden, die Textseiten sind als originaler Aceton-Transferdruck eingeheftet.

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Stefan Gunnesch

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