Eine theoretische und praktische Auseinandersetzung mit der Existenz und Problematik von Randgruppen im oberen Segment der Gesellschaft: Abschottung, Eingrenzung, Parallelgesellschaften, Isolation, Mauern und Grenzen sowie die Frage nach Heimat sind einige Schlagworte, die das Thema beschreiben.
Konfrontation. Provokation. Streifzüge durch das Umland von Düsseldorf. Das Projekt entstand als Bachelorarbeit von Annika Opfer an der HSD Düsseldorf. Wir sprachen mit Annika über ihre Abschlussarbeit.
Viele Menschen verbinden mit dem Rand der Gesellschaft Armut, Obdachlosigkeit, aber auch alternative Lebensstile. Da ich mich in meinen Arbeiten zuvor mit genau diesen Zielgruppen beschäftigt hatte, stellte ich mir irgendwann die Frage nach den »Bessergestellten« der Gesellschaft. Ich wollte den Blick ändern, um ein Luxusproblem zu beleuchten, das in der gesellschaftlichen Diskussion zu wenig Raum bekommt, und mich mit Ghettos beschäftigen, in denen reiche Menschen isoliert und abgeschottet in einer Art Parallelgesellschaft leben. Weg vom unteren Rand hin zur oberen Begrenzung.
Der für mich interessanteste Punkt meiner Recherche waren die Gated Communitys, eine Wohnform die man ursprünglich aus den USA und Afrika kennt, die aber auch in Deutschland längst Einzug gehalten hat. Während man es in der Ferne mit hohen Kriminalitätsraten zu tun hat, sind es hierzulande jedoch selten Leben, die durch einen Pförtner oder Zaun gerettet werden. Vielmehr der Status und das eigene Ego werden poliert. Die Flucht in eine heile Welt, in denen Adressen und Prestige käuflich sind, steht der Tradition des sozial durchmischten Wohnens gegenüber. Mit diesem Wissen nahm ich mein unmittelbares Umfeld sowie die Speckgürtel der Städte unter die Lupe. Zu den Personen, die ich interviewt habe, zählen ein alteingesessener Anwohner, ein Arbeiter, der seinen Beruf in einem solchen Viertel ausübt, und der Vater eines internationalen Fußballspielers. Diese Kontakte habe ich selber hergestellt.
Offen gestanden haben sich meine persönlichen Erwartungen wie zum Beispiel ein Gefühl von Anonymität und Kälte sehr schnell bestätigt. Meine Streifzüge durch die verschiedenen Wohngebiete waren geprägt von Einsamkeit, Isolation, Anonymität und einer insgesamt riesigen Kälte, die einen umhüllte. Wenn ich nun aber über die Menschen spreche, mit denen ich in Kontakt stand, lässt sich sagen, dass ich es mit sehr herzlichen und offenen Menschen zu tun hatte, das hatte ich so nicht erwartet.
Auch wenn meine Arbeit nicht repräsentativ ist, so sollte sie dennoch einfühlsam, geradlinig und authentisch sein. Um diese Vorstellung zu erzielen, war die Gestaltung natürlich von großer Bedeutung. Sie ist sehr klar, reduziert, flächig, schonungslos und an einigen Stellen provokativ. Nur durch sie ist es gelungen, ein Buch zu schaffen, welches Fotografie und Text in ein interessantes Spannungsfeld setzt, welches zusammenfasst, darstellt, kommentiert und kritisiert.
Da ich kein Fan von digitalen Büchern bin, liegt es mir am Herzen, das Buch in gedruckter Form zugänglich zu machen. Zurzeit bin ich auf der Suche nach entsprechender Unterstützung, um diese Idee hoffentlich zu realisieren. Infos darüber sollte man zu gegebenem Zeitpunkt auf meiner Website finden können.
Das Interview erschien in der Novum 10.17.
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