Die Publikation „Picornaviridae – Zum Gestalten von Modell- und Visualisierungskonzepten in der Virologie“ setzt sich mit der Darstellbarkeit von Virusstrukturen unter Berücksichtigung ihres geometrischen Ursprungs am Beispiel der Familie der Picornaviren (Picornaviridae) auseinander. Sie stellt damit eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gestaltung dar und stellt das Potenzial gestalterischer Prozesse innerhalb interdisziplinärer Forschungsansätze heraus. In diesem Kontext stehen modellbezogene Lehr- und Lernprozesse sowie die Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten und Grenzen der seit den 1960er-Jahren etablierten Modelle im Fokus. Dabei werden auch Fragen zur Kongruenz in Text und Bild sowie zur immanenten Verknüpfung von Theorie- und Modellbildungsstrukturen gestellt und beantwortet:
Welche zentrale Rolle spielten theoretische Modellkonzepte tatsächlich in Bezug auf die Thesenentwicklung früher Pioniere der Virusforschung? Was haben Buckminster Fullers Tensegrity und geodätische Kuppeln mit Virusstrukturen gemein?
Das entwickelte und in der Publikation dargestellte Konzept stellt sich der Vielzahl isolierter Visualisierungskonzepte und funktioniert als erweitertes, verknüpfendes und umfassendes Modellkonzept. Es bietet die Möglichkeit, als literaturübergreifender Verständnisschlüssel genutzt zu werden; dabei kann es Lehre und Forschung didaktische Mittel an die Hand geben, welche die Förderung einer allgemeinen Modellkompetenz unterstützen.
„(…) unsere Wissensprozesse (sind) darauf angewiesen immer auch Bilder zu produzieren, wie insbesondere Joosten Müller (Bremen) ausführte. Auch in den Naturwissenschaften benötigen wir Anschauungsmodelle, um zu begreifen, was wir eigentlich denken, z. B. wenn wir nachvollziehen wollen, wie ein Virus aussieht und vorgeht, wenn er in unserem Körper wütet. Die geometrische Modellierung ist eine Aufgabe des Designs. Ohne gestalterisches Wissen kann es kein Wissen über die Welt geben.“ (Prof. Dr. Annette Geiger (Designtheoretikerin) in einem Kommentar zu den Ergebnissen des interdisziplinären Kolloquiums ‘Pictogrammatik – Grafisches Gestalten als Weltwissen und Bilderordnung’, Hochschule für Künste Bremen 2019)
Die gestalterisch-wissenschaftliche Masterarbeit von Joosten Mueller ist im interdisziplinären Umfeld der Hochschule für Künste Bremen in Kooperation mit dem Laboratorium für Virusforschung der Universität Bremen entstanden. Im Kern beschäftigt sich die Arbeit mit der Visualisierbarkeit von Virusstrukturen.
Im Frühjahr 2019 wurde die Arbeit als Printpublikation durch den Exzellenzcluster „Bild Wissen Gestaltung“ der Humboldt Universität zu Berlin innerhalb der Buchreihe „CLOU – Cluster Letters of Understanding“ veröffentlicht. Das Buch wird durch eine Lehrtafel in Plakatform sowie einen Papiermodellbausatz ergänzt.
Designer
Dalila Maganinho
Joosten Mueller
Autor
Joosten Mueller
Herausgeber
Bild Wissen Gestaltung
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