Design: Bedeutung(en) eines Begriffs in der deutschen Wirtschaft
Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff des Designs? In diesem Artikel gehen wir auf dieses vielgestaltige Wort ein und versuchen, seinen Facettenreichtum zu verdeutlichen. Auf dem Weg, die Vielschichtigkeit von Design und Gestaltung zu erkunden, bewegen wir uns nicht mehr nur auf einem rein visuellen Pfad.
Design: Die Gestalt(ung) der Dinge
Wenn wir an Gestaltung denken, kommen uns häufig künstlerische Projekte oder Alltagsgegenstände wie Möbel oder Autos in den Sinn. Ob Lumina Lampen oder Sportwagen – unsere Denkweise zeigt auf, wie stark der Begriff mit visuellen Eindrücken und auch der Produktentwicklung verbunden ist. Neben der Ausformung physischer Produkte umfasst Design jedoch auch Kommunikationsmittel wie Logos, Websites und die Usability von Websites. Darüber hinaus prägt es das Erscheinungsbild von ganzen Unternehmen und Institutionen. Damit wird Design gleichsam zu einem Wettbewerbsfaktor.
Ein Definitionsversuch
Design lässt sich als bewusste Einflussnahme auf Dinge, Prozesse oder Botschaften im Sinn der Gestaltung beschreiben. Lassen wir Kunst einmal außer Acht. Dann ist der Grund für diese Einflussnahme zur Veränderung von Gestalt und Art oft ein übergeordnetes Ziel. Für dessen Erfüllung ist Design also ein Mittel. Ein Schlüsselmerkmal im wirtschaftlichen Kontext ist demnach seine Nutzerzentrierung.
Produktdesign vereint Ästhetik und Funktionalität
Das Produktdesign ist eine bekannte Facette des Design-Begriffs. Es befasst sich mit der Entwicklung von Gegenständen, die wir als Endverbraucher kaufen und im Alltag nutzen. Dabei spielen die beiden komplementären Aspekte Funktionalität und Ästhetik eine bestimmende Rolle für den Designprozess und die spätere Verwendung. Funktionalität und Ästhetik sind jedoch nicht gegensätzlich zu verstehen. Ein Beispiel:
Richard Sapper entwickelte am Ende der 70er Jahre die berühmte Espressomaschine mit der Modellnummer 9090. Das Design vereint ein hohes Maß an künstlerischem Ausdruck mit technischer Raffinesse. Am Ende kauft der Kunde eine funktionierende Espressomaschine, die gleichzeitig (zumindest von Sapper selbst) als Kunstwerk verstanden werden darf. In der deutschen Wirtschaft steht Produktdesign auch an anderen Stellen für mehr als nur Formgebung. So ist in der Automobilindustrie Design immer auch an Innovation gekoppelt.
Grafikdesign vermittelt Botschaften
Grafikdesign ist eine der Säulen guter Kommunikation und prägt den ersten Eindruck, den Kunden von einem Unternehmen oder einer Marke bekommen. Medien oder Träger der Designs sind in diesem Bereich vielseitig und reichen von Plakaten über Broschüren, Websites und Social-Media-Inhalten bis hin zu Autofolien und vielen weiteren Beispielen. Durch diese Rolle in der Kommunikation wird Design zu einem strategischen Werkzeug, das in vielen Fällen zur weltweiten Bekanntheit von Marken und Produkten beigetragen hat. Es geht also keineswegs ausschließlich um schöne Bilder, sondern viel eher um klare Botschaften.
Corporate Design ist Identitätsstiftend
Von einem Corporate Design sprechen wir, wenn wir über das Erscheinungsbild eines Unternehmens als Ganzes reden. Es umfasst Elemente wie Farben, Schriftarten und Layouts, typische Formen und viele weitere Aspekte. Sie ergeben zusammen eine unverwechselbare Erscheinung und sind Teil der Firmenidentität. Das ist die sogenannte Corporate Identity.
Das Corporate Design spielt eine zentrale Rolle bei der Differenzierung gegenüber Wettbewerbern, ist jedoch auch ein wirkungsvolles Hilfsmittel zur Attestierung einer Zugehörigkeit – zum Beispiel zu einer Unternehmensgruppe. In einer Zeit, in der Produkte, Unternehmen und Dienstleistungen immer austauschbarer wirken, bietet ein einprägsames Corporate Design die einzigartige Möglichkeit, in den Köpfen der Menschen zu bleiben.