Die Bauhaus Innovation
Das Bauhaus ist für viele Designer und Kulturinteressierte ein geläufiger Name, denn es prägt bereits seit vielen Jahren die Architektur, das Innen- und Produktdesign und die Kunst. Der Begriff Bauhaus, der einst eine tatsächliche Institution beschrieb, gilt unter Laien aufgrund des außerordentlich großen Einflusses, welchen der dort entwickelte Stil hatte, bis heute als Inbegriff der Moderne in der Architektur und dem Design. Doch was genau war das Bauhaus eigentlich und wie beeinflusst es noch heute das moderne Design?
Foto: Moritz Kindler/ Unsplash
Bauhaus als Institution
Das Bauhaus war eine Kunstschule, die 1919 von dem deutschen Architekten Walter Gropius in Weimar errichtet wurde. Zu dieser Zeit sollten die Kunst und das Handwerk zusammengeführt werden, weshalb sich die Großherzoglich-Sächsische Kunstschule Weimar mit der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule Weimar zu einer Einrichtung vereinigte. Aus dieser Vereinigung ergab sich dann das Bauhaus, das letztlich die Schulräume der Kunstgewerbeschule des Gründers und Designer Henry van de Velde nutzte. Im Jahr 1925 zog das Bauhaus nach Dessau und 1932 nach Berlin um, wo es ein Jahr später geschlossen wurde. Bis heute können die Gebäude in Dessau als Museum besichtigt werden und gelten als wichtige Bildungs- und Kulturstätte für Kunst, Design und Architektur.
Der Bauhaus-Stil
Seit den Innovationen, die im Bauhaus entwickelt wurden, ist der prägende Stil bis heute in der Formgebung moderner Gebäude erkennbar. Die Schule von Walter Gropius zeichnete sich durch den Drang nach Neuem, einen gewissen Idealismus und hohe Kreativität aus, mit dem Ziel ein ästhetisches und gleichzeitig funktionales Design für alle Menschen zugänglich zu machen. Mit einer fundamentalen Formsprache und ideenreichen Produktionstechniken haben die aus dem Bauhaus hervorgegangenen Designs bis heute einen großen Einfluss auf die modernen Künste.
Die wichtigsten Merkmale des Bauhaus-Designs sind:
- Funktionalität bestimmt die Ästhetik
- Minimalismus
- gerade Linien und geometrische Formen
- schlichte Farben
- kubische Formen in Bau und Design
- simple und klare Formgebung in der Architektur
- flache Dächer und große Glasflächen
- einfache und funktionale Formen in der Inneneinrichtung (Massentauglichkeit)
- Fotografie: klar, realistisch, sachlich, dokumentarisch
“Der kubische Baustil, der von den Designern aus dem Bauhaus angewandt wurde, war inspiriert vom niederländischen Architekten und Malers Theo van Doesburg. Sein charakteristischer Stil setzte sich vor allem aus Würfelformen zusammen. Er verwendete jedoch auch andere klare, geometrische Formen in seiner Architektur wie Dreiecke und Kreise. Das Bauhaus machte sich diese Idee zunutze, indem die Künstler diese Motive wiederholten und massentauglich machten. So eignete sich der Stil besonders gut für Sozialwohnungen, da er zweckmäßig und einfach mit den vorhandenen Materialien zu bauen war. Gleichzeitig war unter anderem auch das Rotterdamer Sozialwohnungsprojekt des Stadtarchitekten Jacobus Johannes Pieter Oud von großem Interesse für den Bauhausgründer Walter Gropius” erklärt Naomi van Leeuwen von sweetesthome.nl.
Nachwirkungen
Bis in die heutige Zeit orientieren sich viele moderne Architekturen, Einrichtungsstile und Designs an den damaligen Innovationen des Bauhauses. So sind beispielsweise viele Möbelstücke des schwedischen Möbelhauses IKEA vom Bauhaus inspiriert. Auch der Trend des Minimalismus besinnt sich zurück auf die damaligen Prinzipien der Kunstschule. Vor allem das funktionale, geradlinige und schlichte Innendesign ist unverkennbar an den Stil von Walter Gropius angelehnt. Auch der kastenförmige und somit platzsparende sowie zweckmäßige Bau von Wohnblöcken in vielen Städten ist häufig ein Resultat der Bauhaus-Ideen.