Microjobs als Nebenverdienst
Die Coronakrise setzt den Menschen überall auf der Welt auf verschiedene Weise zu. Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, ist dabei in Deutschland besonders ausgeprägt. Insbesondere im Segment der Minijobs ist eine erschreckend hohe Anzahl von Beschäftigungsverhältnissen bereits weggefallen. Da besonders viele Minijobber im Bereich der Gastronomie tätig sind, also in der Branche, die mit am meisten durch die Krise gebeutelt ist, stellt sich der Aderlass hier ganz besonders dramatisch dar. Etwa ein Drittel der Minijobs in der Gastronomie sind seit März 2020 bereits weggebrochen. Branchenübergreifend haben über 800.000 Menschen ihren Minijob verloren. Auch wenn das fehlende Einkommen vergleichsweise gering ist, so ist in fast allen Familien genau dieses zusätzliche Geld fest eingeplant. Besonders problematisch wirkt sich die Tatsache aus, dass Minijobs nicht zu den Arbeitsverhältnissen gehören, in denen ein Anspruch auf Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld gestellt werden kann. Viele ehemalige Minijobber sind daher vermehrt auf der Suche nach alternativen Einnahmequellen.
Microjobs als Alternative
Eine Möglichkeit, die finanziellen Einbußen etwas abzumildern, besteht in der Erledigung sogenannter Microjobs. Darunter versteht man kleine Aufgaben, die online meist über entsprechende Apps ausgeführt werden können und mit geringen Beträge vergütet werden. Ein Arbeitsverhältnis als solches besteht bei Microjobs nicht. Eine Onlineplattform übernimmt die Rolle als Vermittler zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Diese Plattformen eignen sich beispielsweise sehr gut, wenn es darum geht, Umfragen zu tätigen. Umfrageteilnehmer finden sich hier nämlich sehr schnell und sehr einfach. Eine genaue Selektion der gewünschten Zielgruppe ist problemlos möglich, da die Daten der “Crowd”, also aller angemeldeten Microjobber auf der Plattform bereits bei der Anmeldung erfasst werden. Clickworker ist eine der renommiertesten Plattformen in diesem Marktsegment. Aber nicht nur das Beantworten von Umfragen zählt zu den Microjobs, sondern auch Tätigkeiten wie Korrekturarbeiten, die Kategorisierung von Bildern oder die Erstellung von Fotos oder Sprachaufnahmen werden häufig nachgefragt.
Wie viel lässt sich damit verdienen?
Eines vorweg: Es ist nicht möglich, mit Microjobs reich zu werden. Die Aufgaben sind zwar in der Regel sehr einfach und erfordern auch keine oder kaum Vorkenntnisse, aber entsprechend gering fällt auch die Vergütung aus. Die Honorare liegen für eine Umfrage mit einer Bearbeitungsdauer von ca. 15 Minuten in etwa bei einem Euro. Dazu kommt, dass sowohl Umfragen als auch andere Jobs nicht in unbegrenzter Menge vorhanden sind. Wer aber viel Zeit hat und auf mehreren Plattformen angemeldet ist, kann pro Tag relativ leicht fünf bis zehn Euro dazuverdienen. Das klingt natürlich erst einmal wenig. Wenn das Ziel aber ist, die durch den Verlust des Minijobs entgangenen Einnahmen etwas aufzufangen, ist dies prinzipiell mit Microjobs möglich.
Steuerliche Aspekte von Microjobs
Die Einnahmen aus Microjobs sind grundsätzlich steuerpflichtig. Wenn ansonsten kein weiteres Einkommen mehr besteht, wie z.B. bei Schülern oder Studenten, ist ein steuerfreier Verdienst bis zur Freigrenze von 9.744 Euro pro Jahr möglich. Alles, was darüber hinaus geht, unterliegt in voller Höhe der Steuerpflicht. Werden die Microjobs als Nebentätigkeit ausgeübt, gilt eine Freigrenze von 410 Euro pro Jahr für selbständige Tätigkeiten. Im Unterschied zu einem Freibetrag gilt bei einer Freigrenze übrigens, dass nicht nur der übersteigende Betrag versteuert werden muss, sondern die komplette Summe.