Vertikaler Gärten: grüne Oasen auf kleinen Flächen
Vertikale Gärten sind eine großartige Möglichkeit, um Pflanzen auf kleinen Flächen zu kultivieren und Wände in lebendige Kunstwerke zu verwandeln. Die Idee, Pflanzen an vertikalen Wänden anzubringen, hat in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen und ist zu einer nachhaltigen Trendlösung für diejenigen geworden, die den Wert von Grün im eigenen Zuhause erkennen. Wir verraten alles Wissenswerte über vertikale Gärten.
Ein vertikaler Garten hat viele Vorteile
Pflanzen werden traditionell auf einer flachen Ebene, wie in einem Blumenbeet, angebaut. Vertikale Gärten nutzen dagegen vertikale Flächen, wie Wände, Zäune, Stützmauern, Gitter oder Regale für die Pflanzenzucht. Von Kräutern über Gemüse bis hin zu Zierpflanzen können hier verschiedene Pflanzen kultiviert werden. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:
- Nachhaltigkeit: Ein vertikaler Garten darf in einem nachhaltigen Zuhause nicht fehlen. Denn wer selbst Obst, Gemüse und Kräuter anbaut, muss die Vitaminlieferanten nicht mehr länger im Supermarkt einkaufen. Somit muss man auch nicht mehr die teils langen Transportwege unterstützen, die die CO2-Emissionen ordentlich nach oben treiben.
- Platzersparnis: Vertikale Gärten bieten eine Lösung für diejenigen, die nur einen begrenzten Platz zur Verfügung haben oder ihre grüne Oase auf kleinem Raum genießen möchten. Durch die vertikale Ausrichtung nutzen sie den Raum optimal aus.
- Lärmreduzierung: Diese Art der Bepflanzung wird oft als effektive Lärmschutzmaßnahme eingesetzt. Durch ihre reflektierenden und absorbierenden Eigenschaften können sie den Stadtlärm absorbieren und die Umgebung angenehmer machen.
- Ästhetik: Zu guter Letzt sind sie ein einzigartiges Design-Element, das kleine Gärten oder unansehnliche Wände in die Natur integrieren. Sie können das Erscheinungsbild eines Raumes dramatisch verbessern und ihm ein einzigartiges und persönliches Flair verleihen.
Vertikaler Gartenanbau in 6 Schritten
Ob ein vertikaler Garten für Outdoor oder Indoor: Diese Form des Gartenanbaus will gelernt sein. Um ihn anzulegen, sollten die folgenden Schritte beachtet werden:
In 6 Schritten lässt sich ein eigener vertikaler Garten anlegen (© viplounge.ch].
1. Vertikalen Garten planen
Damit ein vertikaler Garten erfolgreich umgesetzt werden kann, ist es wichtig, ihn zunächst sorgfältig zu planen. Man sollte sich bereits im Voraus darüber Gedanken machen, wo genau der Garten entstehen soll und ob die jeweiligen Pflanzen von einem ausreichend großen Lichtangebot profitieren. Außerdem gilt es zu überlegen, ob die Montage an der Wand, Decke oder Boden am besten passt – die jeweilige Tragfähigkeit muss hier unbedingt berücksichtigt werden.
2. Pflanzen auswählen
Sobald das grundlegende Konzept für den vertikalen Garten steht, sollten passende Pflanzen ausgewählt werden. Grundsätzlich gilt: Pflanzen mit tiefen Wurzeln und hochwachsende Sträucher sind zu vermeiden. Diese Pflanzen eignen sich z. B. besonders gut:
- Bohnen, Chilis oder Erdbeeren für einen Obst- und Gemüsegarten
- Basilikum, Schnittlauch oder Minze für einen Kräutergarten
- Efeututen, Grünlilien oder robuste Sukkulenten für einen dekorativen Garten
3. Pflanzgefäße finden
Es gibt eine große Auswahl an vertikalen Gärten, die von einfachen und erschwinglichen DIY-Projekten bis hin zu komplexen, vorgefertigten Wandsystemen reichen. Hier sind einige grundlegende vertikale Gartenlösungen, die in Betracht gezogen werden können:
- Pflanztaschen oder Minipflanztöpfe können an Regalen oder Gitterwänden angebracht werden. Dadurch entsteht eine einzigartige Schichtung von Pflanzen in unterschiedlicher Höhe. Die Kombination von verschiedenen Pflanzenarten kann interessant sein, um ein abwechslungsreiches Gesamtbild zu schaffen.
- Pflanzsäulen sind spezielle für vertikale Gärten konzipierte Pflanzgefäße. Diese Säulen sind im Wesentlichen hohle Schläuche oder Rahmen, die an z. B. Wänden, Zäunen, Balustraden und anderen senkrechten Flächen angebracht werden können.
- Lebendige Wandpaneele bestehen aus gestapelten fliesenähnlichen Paneelen, die mit wasserdichtem Substrat überzogen und mit einer Vielzahl an Pflanzen bestückt sind. Sie bieten eine lebendige Wanddekoration, die wie ein seltenes Kunstobjekt wirkt.
- Hängende Körbe sind eine weitere Option für den vertikalen Gartenbau. Pflanzen können in Körbe oder Töpfe gepflanzt und an Seilen oder Ketten aufgehängt werden. Hängende Körbe bieten somit eine einfache Möglichkeit, um Pflanzen in der Luft zu züchten und den Raum unterhalb zu sparen.
4. Bewässerung sicherstellen
Um sicherzustellen, dass die Gartenpflanzen genügend Wasser bekommen, kann man sie entweder manuell gießen oder eine automatische Bewässerung installieren. Hier sollten jedoch unbedingt die individuellen Anforderungen der verschiedenen Pflanzen berücksichtigt werden.
Tipp: Die automatische Tröpfchenbewässerung erfreut sich großer Beliebtheit. Die Bewässerung erfolgt von einem Wassertank aus über ein Rohrsystem und wird tröpfchenweise in das Pflanzensubstrat abgegeben. Danach können die Pflanzen das Wasser über ihre Wurzeln aufnehmen.
5. Materialbeschaffung und Bau
Je nachdem, ob es sich um ein fertiges System oder ein DIY-System handelt, müssen diese Punkte beachtet werden:
- Eine sichere und stabile Montage ist wichtig. Dafür empfehlen sich Schrauben und Dübel für die Wandmontage und spezielle Halterungen für die Anbringung an Boden und Decke. Wichtig ist immer, dass das Montagesystem dem Gewicht des vertikalen Gartens standhält.
- Wetterfeste und langlebige Materialien sind unverzichtbar. Empfehlenswert sind Holz, Metall oder Kunststoff.
- Es sollte immer ein Abstand zwischen Pflanzen und Wand sein, um Feuchtigkeit an den Wänden und in weiterer Folge Schimmel zu vermeiden.
6. Bepflanzung und Pflege
Nachdem der vertikale Garten gebaut ist, geht es an die Bepflanzung. Hierfür können entweder selbst herangezüchtete Jungpflanzen oder Pflanzen von einer Gärtnerei verwendet werden. Falls sich der vertikale Garten im Freie befindet, sollten die Pflanzen frühestens Anfang Mai eingesetzt werden. Wichtig für die Pflege der Pflanzen sind eine regelmäßige Bewässerung, ein geeignetes Substrat sowie das Düngen.
Fazit: Vertikale Gärten liegen im Trend
Alles in allem bieten vertikale Gärten eine vielseitige Lösung für kleine Gärten und Balkone sowie in Innenräumen. Mit etwas Kreativität und Geschick kann man hier ein einzigartiges Design-Element schaffen, das nicht nur schön anzusehen, sondern auch funktional und praktisch ist.