Wie das Treppendesign seit Jahrtausenden zwischen Optik und Nutzen changiert
Das Design von Treppen hat sich im Laufe der Jahrtausende deutlich verändert. Immer wieder wurde es den zeitgenössischen Ansprüchen an Funktionalität sowie dem aktuellen Geschmack der Menschen angepasst. Gleich geblieben hingegen ist immer die Grundfunktion von Treppen, nämlich das Verbinden von Stockwerken. Zumindest dann, wenn es sich um Haustreppen handelt. Dabei kann zwischen außen- und innenliegenden Treppen unterschieden werden. Wie sich das Design im Laufe der Zeit verändert hat, kann hier nachgelesen werden.
Die Erfindung und frühe Nutzung der Treppe
Die erste als solche gedachte Treppe wurde etwa im Jahre 10.000 vor Christus am Göbekli Tepe in der heutigen Türkei gebaut. Doch schon zuvor wurden treppenartige Konstrukte wie Baumstämme, in die Einkerbungen eingebracht worden waren, die fortan als Trittstufen genutzt werden konnten, benutzt. Diese ersten Treppen waren eher funktional als schön. Ab dem sechsten Jahrtausend vor Christus erkannte man den möglichen repräsentativen Wert von Treppen. Zum Beispiel viele antike Theaterbauten, wie das Theater von Delphi, oder auch andere monumentale Gebäude, wie das Kolosseum von Rom, beeindrucken noch heute durch ihre mächtigen Treppenbauten, die die Ränge und auch die Innenräume miteinander verbinden.
Was dem Treppenbauer heute wichtig ist
Heute sollen Treppen oft praktisch sein, besonders wenn sie die Innenräume von Wohnhäusern miteinander verbinden. Für die Gestaltung moderner Bauten werden deshalb gerne Treppen gewählt, die breit genug sind, um später bei Bedarf Treppenlifte aufzunehmen. So müssen die Bewohner einer Maisonette Wohnung, oder eines Einfamilienhauses, auch dann nicht umziehen, wenn das Treppensteigen im Alter zu anstrengend wird. Die Treppenlift Preise lassen sich mit der richtigen Vorplanung im Rahmen halten. Denn je weniger bauliche Veränderungen für Treppenlifte notwendig sind, desto günstiger wird die grundsätzliche Anschaffung der Aufstiegshilfe.
Über die Wendeltreppe durch Mittelalter und Barock
Doch zurück zur Treppengeschichte, die noch so manch interessantes Detail aufzuweisen hat. Waren Treppen bis ins Mittelalter fast ausschließlich gerade nach oben zulaufend, wandelte sich ab dem Mittelalter das Design. Damals wurde die Wendeltreppe populär, und dies hat einen einfachen Grund. Die Städte und Dörfer des Mittelalters wurden häufig von Bränden heimgesucht, da die damals verwendeten Baumaterialien in aller Regel rasch Feuer fingen. Zudem wurde in Zeiten vor Erfindung der Elektrizität und der Zentralheizung mit Kerzen und Öllampen Licht gespendet, und mit offenem Feuer im Kamin geheizt. Mit dem Einbau von Wendeltreppen konnte im Brandfall der Schaden verringert werden. Denn über diese sich schmal durch die Gebäude hinauf windende Treppenform breitet sich Feuer langsamer aus. Im Barock war wiederum das Design wichtiger als der Nutzen. Damals setzte man sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Gebäuden auf prunkvolle Treppen. Treppenläufe führten geradewegs hinauf zu eingezogenen Zwischengeschossen. Je ausladender der Treppenlauf war, desto mehr Platz hatte man um ihn reich zu behängen, etwa mit Gemälden. Auch die Geländer wurden seinerzeit hübsch und teuer ausgestaltet. Man verwendete gerne hochwertiges Holz, das mit aufwendigen Schnitzereien verziert wurde. Diese Treppen wurden so hochwertig gebaut, dass sie bis in die heutige Zeit überdauert haben. In vielen alten Gebäuden, wie zum Beispiel Schlössern, kann die barocke Treppenkunst noch immer besichtig werden.
Was man sonst noch zur Geschichte der Treppe wissen sollte
So wird deutlich, dass Treppen im Laufe von Jahrtausenden niemals ihre Funktion, doch oft ihr Antlitz änderten. Natürlich kommt es beim Design der Wahl auch darauf an wie hoch die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel des Treppenbauherren sind. So prunkvoll wie im Barock wird heute wahrscheinlich niemand mehr eine Treppe einbauen. Wenngleich es auch jetzt noch eine Menge an optisch aufregenden Designtreppen gibt. In Privathaushalten entscheidet man sich hier gerne für offene Treppenlösungen ohne Handlauf. Deren Nutzung kann jedoch problematisch werden, wenn entweder kleine Kinder im Haus sind, oder die Bewohner älter werden. Denn eine Möglichkeit sich beim Treppensteigen festzuhalten fehlt hier. In öffentlichen Gebäuden sind Podesttreppen sehr beliebt. Die gewinkelten Treppen verfügen über eines, oder mehrere, Zwischenpodeste, die genügend Platz dafür bieten, dass Treppennutzer die von oben kommen den Nutzern, die von unten nach oben steigen, ausweichen können. Hier überwiegt abermals der praktische Nutzen.