Trends im Onlineshop-Webdesign: was funktioniert 2023?
Das erste Quartal des Jahres 2023 ist vorüber und so langsam zeichnen sich die neuen Trends im Webdesign von Onlineshops ab. In diesem Blogbeitrag werden wir uns die wichtigsten von ihnen ansehen und mögliche Entwicklungen genauer einordnen.
Das Design eines Onlineshops kann darüber entscheiden, ob Kunden auf der Website bleiben und letztendlich auch Produkte kaufen. Doch wie wir wissen, befindet sich Design immer im Wandel und umso wichtiger ist es für Shopbetreiber, aktuelle Webdesign-Trends aufzugreifen und umzusetzen. Nur so kann die Benutzererfahrung dauerhaft optimiert werden und der Verkauf in wettbewerbsstarken Branchen angekurbelt werden.
Responsive Webdesign: 2023 immer noch Thema?
Man möchte meinen, dass responsives Webdesign – sprich ein auf mobile Endgeräte optimiertes Design – 2023 längst kein Thema mehr sein sollte. Immerhin werden die meisten Onlineshops mittlerweile über das Smartphone besucht. Gut 60 % der Besucher sind mobil im Netz unterwegs und haben dementsprechend den Anspruch, dass die Seiten, die Sie besuchen, auch korrekt dargestellt werden.
Tatsächlich hat sich hier in den letzten Jahren einiges getan. Waren es 2015 gerade einmal 18,7 % der 10.000 größten Websites weltweit, die ihr Design für Aufrufe über Mobilgeräte optimiert hatten, sind es 2023 bis auf wenige Ausnahmen wohl fast alle.
Doch responsive Webdesign ist nicht gleich mobilfreundliches Webdesign! So reichen angepasste Größenverhältnisse allein längst nicht aus, um Besuchern am Handy eine gute Benutzererfahrung bieten zu können.
Eine gute Benutzererfahrung wird vorausgesetzt
Auch Menüführung und Navigation sollten für die kleinen Displays optimiert werden, denn nur wer ein Produkt findet, das er sucht, kann dieses schließlich kaufen. Hinzu kommt, dass schnelle Ladezeiten inzwischen nicht nur von Nutzern, sondern auch von Google vorausgesetzt werden.
Und gerade hier gibt es für viele Onlineshops Nachholbedarf. Willi Kreißl, Programmierer und Webdesigner bei einer Magento Agentur, weiß, worauf es bei der Optimierung von Onlineshops ankommt:
„Viele Shopbetreiber konzentrieren sich bei der Umsetzung ihres Webdesigns ausschließlich auf die visuellen Aspekte, während technische Faktoren außenvorgelassen werden. Das hat zur Folge, dass der Shop zwar optisch ansprechend wirkt, in der Praxis aber nur bedingt wettbewerbsfähig ist. Getreu der Devise ‚Form follows function‘ sollte ein Onlineshop-Webdesign immer den Anspruch verfolgen, sowohl auf visueller als auch technischer Ebene zu überzeugen. Schnelle Ladezeiten sind dabei nur eine der Grundvoraussetzungen für ein performantes und skalierbares System.“
Personalisierung & User-Centered Webdesign
Personalisierte Benutzererfahrungen sind im E-Commerce nicht erst seit 2023 im Trend. Kunden erwarten aufgrund ihrer Erfahrungswerte und andauernden Konditionierung durch die großen Player wie Amazon & Co. eine personalisierte Shopping-Erfahrung, die ganz auf ihre Vorlieben und Interessen zugeschnitten ist.
Sogenannte „Intelligente Empfehlungen“ oder „Intelligente Produktvorschläge“ sollen im Design nicht untergehen, sondern möglichst dort platziert werden, wo sie die volle Aufmerksamkeit des Besuchers bekommen.
Durch die regelmäßige Auswertung von Kundenumfragen, der Analyse des Kaufverlaufs und anderer Daten können Onlineshops personalisierte Angebote und Empfehlungen natürlich in ihr bestehendes Webdesign einbetten. Das steigert nicht zuletzt auch Kundenbindung und Verkäufe, wie diverse Untersuchungen in der Vergangenheit bestätigt haben.
Weniger ist mehr?
Ein weiterer Trend, der 2023 immer populärer zu werden scheint, ist das minimalistische Webdesign von Onlineshops.
Eine einfache und klare Darstellung der Produkte und Inhalte wirkt modern und ist nicht nur für den Kunden von Vorteil: minimalistische Designs können auch schneller geladen werden und bieten damit eine bessere Benutzererfahrung, die zu mehr Verkäufen führen kann.
Es ist nichtsdestotrotz wichtig, dass die Benutzerfreundlichkeit des Onlineshops im Vordergrund steht und dass die zentralen Funktionen erhalten bleiben. Um nur unnötige Elemente und Funktionen zu entfernen, hilft es, AB-Tests aufzusetzen oder direkte Kundenmeinungen zu Designentwürfen einzuholen.
Micro Interactions: kleine Glücklichmacher mit großer Wirkung
Unter sogenannten Micro Interactions werden kleine Animationen oder Effekte verstanden, die im Onlineshop auftreten, wenn der Benutzer mit Elementen interagiert. Sie fungieren gewissermaßen als „Körpersprache“ im digitalen Kosmos und können dabei helfen, die Benutzererfahrung noch weiter zu verbessern.
Der Einsatz von Micro Interactions ist im deutschsprachigen Raum noch nicht allzu verbreitet, doch es bleibt wohl nur eine Frage der Zeit, bis die hiesigen UX- & UI-Designer das Konzept aufgreifen werden, dass in den USA bereits von vielen großen Onlineshops eingesetzt wird.
Beispiele für Microinteractions sind Hover-Effekte, die Änderung der Farbe eines Buttons oder Animationen beim Scrollen. Die Implementierung von Microinteractions kann auch dazu beitragen, die Kunden auf der Website zu halten und die Verweildauer zu erhöhen.
Augmented Reality (AR) im E-Commerce
Augmented Reality könnte im Jahr 2023 womöglich endgültig im Webdesign von Onlineshops und Shopping-Apps ankommen.
Amazon und Ikea Place gehören zu den Vorreitern in der Nutzung von Augmented Reality im E-Commerce. Mit der Einführung von ARKit und ARCore von Apple und Google wurde die Implementierung von Augmented Reality in mobile Apps einfacher und erschwinglicher.
Amazon hat in der Vergangenheit viel mit AR experimentiert, beispielsweise durch die Verwendung von AR-Technologie in seiner iOS-App, um virtuelle Möbel in einem Raum zu platzieren. Ähnlich sieht es auch beim schwedischen Möbelhaus-Giganten aus: Ikea Place ist eine AR-App, die es Kunden ermöglicht, virtuelle Möbel in ihrem eigenen Zuhause zu platzieren. Mit der App können Kunden sehen, wie ein bestimmtes Möbelstück in ihrem Zuhause aussehen würde, bevor sie es kaufen.
Die Verwendung von Augmented Reality im E-Commerce könnte die Art und Weise, wie wir online einkaufen, sogar gänzlich revolutionieren. Die Technologie ermöglicht es, Produkte virtuell auszuprobieren und könnte ganze Kaufentscheidungen zu beeinflussen, indem sie uns ein realistischeres Bild davon gibt, wie das Produkt tatsächlich aussehen würde.
Im Umkehrschluss würde dies bedeuten, dass auch weniger Produkte zurückgeschickt werden, da Kunden vor dem Kauf ein besseres Verständnis davon haben, wie das Produkt in ihrem Zuhause aussieht. Gerade in Hinblick auf die Vermeidung unnötiger Emissionen dürfte das ein Schritt in die richtige Richtung sein.
Zusammenfassung: 2023 vereint alte und neue Trends im Onlineshop-Webdesign
Zusammenfassend gibt es viele neue Trends im Onlineshop-Webdesign, die 2023 den Markt bestimmen werden. Sie alle verbindet eine wichtige Erkenntnis: wenn Kunden eine gute Benutzererfahrung auf der Website haben, sind sie eher geneigt, zu kaufen und wiederzukommen.
Und so sind Responsive Design, Personalisierung, Minimalismus, Micro Interactions und Augmented Reality sicherlich nur einige der wichtigsten Trends in diesem Jahr. Spätestens mit neuen Nutzer-Bedürfnissen, die durch die technologischen Errungenschaften in einem regelmäßigen Turnus hervorgebracht werden, erwarten Webdesigner neue Aufgaben.